Zusatzstoffe

Kohlensaurer Kalk ist ein wichtiger Dünger. Wir bringen den Kalk im Herbst auf, nachdem wir den PH-Wert des Gartenbodens gemessen haben. Der Wert sollte bei PH-Wert 7 liegen, also im neutralen Bereich. Wenn der Boden saurer sein sollte (PH unter 7) sollte ausgekalkt werden. Den PH-Wert kann man in Garten- und Umweltlaboren bestimmen lassen oder mit Teststäbchen aus der Apotheke selbst bestimmen. Die Teststäbchen zeigen grob an, ob der Boden den notwendigen Kalkvorrat hat. Der saure Regen, diese Diskussion ist bekannt, verursacht den Eintrag von Säure und verändert das im Boden vorhandene alkalische oder neutrale Milieu. Die Nährstoffaufnahme in einem sauren Boden ist eingeschränkt.

Entnahme der Gartenprobe: Die Gartenprobe sollte aus unterschiedlichen Bereichen eines Beetes in 10 cm Tiefe entnommen werden. Ein Glas halb mit Erde füllen und 3/4 mit Wasser bedecken, dann umrühren und die Festbestandteile absetzen lassen. Warten bis die Lösung klar geworden ist, dann mit dem Messstäbchen die Messung vornehmen.

Wir müssen bei der Kalkdüngung berücksichtigen, dass aus einem Gartenboden mit nur 2 % Humusanteil bis zu 600 g Kalk/10 qm jährlich durch die Niederschläge ausgewaschen werden, also verloren gehen, während ein Gartenboden mit 5 % Humusanteil nur bis zu 150 g Kalk/10 qm im Jahr durch Auswaschung verliert. Auch diese Auswaschverluste müssen durch die Kalkdüngung ersetzt werden.

PH-Wert und Kalkmenge:
  • 5,2 = 2,1 kg Kalk auf 10 qm
  • 5,5 = 1,3 kg Kalk auf 10 qm
  • 5,7 = 0,8 kg Kalk auf 10 qm
  • 6,5 = 100 g Kalk auf 10 qm
  • 6,7 = 50 g Kalk auf 10 qm
  • 6,2 = 300 g Kalk auf 10 qm

Dazu rechnen wir dann jeweils die Menge, die bei 2% oder 5% Humusgehalt des Bodens ausgewaschen werden (also 600 g oder 150 g).

Ist der PH-Wert im neutralen Bereich sollte nur die Auswaschmenge an Kalk gegeben werden. Ein leicht alkalischer Gartenboden ist nicht schädlich.

Tipp: Kalk nicht auf Pferdemist oder Kompost streuen: Der Nährstoff Nitrat wird in Ammonium umgewandelt und verflüchtigt sich als Ammoniak.

Steinmehle enthalten viele Spurenelemente und ergänzen im Boden fehlende Mikronährstoffe. Insbesondere Kalium, der im Gartenboden wenig vorkommt, wird somit hinzugegeben. Steinmehle können unterschiedlicher Herkunft sein. Dementsprechend enthalten sie eine unterschiedliche Zusammensetzung an Mikronährstoffen. Wir verwenden die im Saarland vorkommenden Basaltmehle, aber auch Steinmehle aus Lavagestein werden eingesetzt. Auch kann man Lavagranulat einsetzen. Der Vorteil: Die Steine zerfallen nach und nach und stellen somit die Nährstoffe über einen längeren Zeitraum zur Verfügung.

Steinmehle setzten wir auch in der Stäubepumpe ein. Das feine, ausgeblasene Mehl wird gegen Milben und Blattläuse oder Pilzbefall eingesetzt. Auch als Vorbeugung im Gemüse-, Tomaten- oder Kartoffelbeet ist diese Methode zu empfehlen.

Rizinusschrot wird direkt im Ursprungsland aus der Rizinussaat gewonnen, ist also ein pflanzlicher Dünger. Dieser Dünger ist im Fachmarkt von unterschiedlichen Herstellern zu beziehen. Auf leichten Böden steht beim Düngen mit Rizinusschrot die Nährstoffzufuhr von Stickstoff, Phosphat und Kali an erster Stelle. Dazu kommt die Anreicherung mit organischer Masse. Dies ergibt in der Folge einen Boden mit größeren Nährstoffreserven und einer besseren Humusbildung. Im Ökogarten haben wir beim Anbau von Starkzehreren wie Tomaten, Kohl, Sellerie, Lauch um die Pflanze herum mit Rhizinusschrot gedüngt und das Schrot in den Boden leicht eingearbeitet. Auch hierbei zählt, die Pflanzen zu beobachten und eine Überdüngung zu vermeiden. Rizinusschrot ist ein Langzeitdünger, das heißt die Nährstoffe werden nach und nach freigegeben. Wir setzen diesen Dünger auch beim Pflanzen von Bäumen und Sträuchern ein. Mehrere Hände voll werden in das Pflanzloch eingestreut.

Hornspäne bestehen aus zerkleinertem, gesiebtem Horn, das aus Hörnern und Hufen von Rindern gewonnen wird. Ist das Horn feiner gemahlen, spricht man von Hornmehl. Im Ökogarten setzen wir nur Hornspäne ein, da diese als Langzeitdünger wirken und 2 bis 3 Monate insbesondere Stickstoff dem Boden zur Verfügung stellen. Ebenso ist Phosphor in den Hornspänen enthalten. Es empfiehlt sich diesen Dünger schon im Februar an die Stellen, an denen insbesondere Starkzehrer angepflanzt werden, auszubringen. Auch beim Setzen der Pflänzchen ist es sinnvoll, um die Pflanzen herum die Hornspäne leicht in den Boden einzuarbeiten. Im Laufe der Wachstumsphase werden dann die Nährstoffe zur Verfügung gestellt. Wir setzen diesen Dünger auch beim Pflanzen von Bäumen und Sträuchern ein. Mehrere Hände voll werden in das Pflanzloch eingestreut.

Holzasche ist ein idealer Kaliumdünger. Wir verwenden nur die Holzasche von natürlichem Holz vom Gartengrill oder vom Kaminofen. Wir streuen die Holzasche insbesondere um Pflanzen, die Kalium lieben wie Tomaten und Kartoffeln. Auch die Pflanzscheiben der Obstbäume kann man damit bestreuen. Allerdings kann man im Frühjahr auch alle Gartenbeete leicht mit der Schaufel bestreuen. Eine große Schaufel auf 10 qm genügt. Neben Kalium enthält die Holzasche auch Kalk und Phosphor, sodass der Boden gleichzeitig leicht gekalkt wird.

Weiterhin kann man Holzasche immer wieder in den Kompost einstreuen. Auch eine Zugabe in Pflanzenjauchen ist sinnvoll.

Anmerkungen:

Es gibt sicherlich weitere geeignete, biologische Dünger, die im Fachhandel zu beziehen sind. Informieren Sie sich bei den Fachleuten über den Einsatz.

Ratschlag: Auch mit biologischen Düngestoffen ist eine Überdüngung und Auswaschung des Nitrats möglich. Der Bio-Gärtner beobachtet seine Pflanzen und düngt situationsgerecht. Mit Steinmehlen kann man nicht überdüngen. Der beste Dünger bleibt der Kompost. Auch die Flächenkompostierung ist die sinnvollste und einfachste Düngemethode. Als Stickstoffquelle nehmen wir im VHS-Ökogarten Pferdemist hinzu, als Kohlenstoffquelle Stroh und Laub.