Im Ökogarten haben wir sog. Wildgehölzhecken angelegt. Grobes Astmaterial oder auch Gartenabfälle werden je nach Anfall darauf geschichtet. Man kann auf diese Art und Weise auch eine natürliche Abtrennung des Gartens zum benachbarten Grundstück aufbauen. Durch das Nisten und Aufhalten in den Gehölzstreifen bringen die Vögel Wildsamen mit ein, sodass eine neue Wildhecke wachsen kann. So geschieht dies auch in der Natur.
In diesen Reisighaufen können sich Igel, Blindschleichen, Kröten, Ringelnattern ansiedeln oder Unterschlupf beziehen. Weiterhin finden wir zahlreiche Käfer, insbesondere Laufkäfer und Kurzflügler. Kurzflügler haben einen flachen Körperbau. Die Flügel sind zu kleinen Paketen zusammengefaltet. Besonders auffallend ist der schöne Goldlaufkäfer, den Sie bestimmt schon des Öfteren gesehen haben. Diese Insekten wagen sich sogar an die größeren Schnecken. Jungschnecken und Schneckeneier sind beliebte Speise der Tiere. Alle genannten Tierarten sind nachtaktiv.
Für den Igel genügt zur Überwinterung auch ein großer Laubhaufen. Beim Wegräumen in einem benachbarten Garten haben wir im Frühjahr eine ganze Igelfamilie gefunden. Es ist ratsam, die Reisighaufen und wilden Ablagerungen von Geäst im Garten erst im späten Frühjahr abzuräumen und zu häckseln. Viele Tiere werden es uns danken. Wenn wir die Reisighaufen abräumen, bitte Vorsicht walten lassen, um die Tiere mit der Grabe- oder Mistgabel nicht zu verletzten.
Heinz Erven hat ein Mehrzweckhaus entwickelt. Wir haben ein solches Haus im Ökogarten nachgebaut. Die Wände bestehen aus Maschendraht zwischen vier Pfosten befestigt, damit Greifvögel nicht eindringen können. Als Kern dient ein Strohhaufen, der mit Laub und unterschiedlichem Geäst schichtweise zu einem Indianerzelt aufgetürmt wird. Das Quadrat wird mit einem Dach vor Regen geschützt. Das Regenwasser wird in einer Schale seitlich aufgefangen und dient als Trinkreservoir für Tiere. Der Maschendraht, der jeweils an der oberen und unteren Seite an einer Holzleiste befestigt ist, sollte den Boden und das Dach nicht erreichen. Jeweils 10-20 cm sollte der Abstand von Boden und Dach sein. Das Haus wird von Käfern, Vögeln und dem Igel genutzt. An den zuführenden Spuren konnten wir dies erkennen.
Der Ökogarten grenzt an den Fürstenbrunner Bach. Dort ist die Ringelnatter heimisch. Diese haben wir im Ökogarten des Öfteren beobachtet. Sie sonnt sich mal eingerollt, jagt im Teich nach Fröschen oder im Komposter nach Mäusen. Die Ringelnatter frisst auch kleinere Schnecken. Die Tiere sind sehr scheu und ergreifen direkt die Flucht.
Die Ringelnatter legt ihre Eier oft in den Komposthaufen oder einen Pferdemisthaufen. Dies sind Gelege bis zu 30 Eiern, die aneinander kleben. Sie sind weiß und oval-länglich. Aus ihnen schlüpfen die Jungschlangen, die sehr schön an ihrem weißen Kopfring zu erkennen sind. Leider überleben nicht viele dieser Tiere. Vögel und Igel stellen ihnen nach. Die Ringelnatter betreibt Brutpflege. Wenn Sie ein Gelege finden oder auch Jungschlangen, alles so belassen wie es ist und fernbleiben.
Wie schon gesagt, hat man die Ringelnatter im Garten, bleibt kein Frosch im Teich. Dies muss man in Kauf nehmen. Aber ein Feuchtbiotop gehört in jeden Garten. Viele Insekten wie die Libellen, die nach Fliegen jagen, siedeln sich an und besuchen unseren Teich. Wir glaubten es nicht, als wir unseren Teich mit Folie bauten und begannen, Wasser einzulassen, kam schon die erste Heidelibelle vorbei.