Das Thema Biologischer Pflanzenschutz ist sehr komplex und Themen übergreifend. Alle Fachgebiete, die in den unterschiedlichen Rubriken auf dieser Website aufgezeigt werden, spielen dabei eine Rolle und bedingen einander. Unser Ziel ist nach wie vor, ein Ökosystem zu schaffen, das möglichst stabil ist und sich zum Teil selbst reguliert. Dadurch, dass wir ernten möchten, beeinflussen wir das natürliche System und müssen Eingriffe durchführen. Da der Schädlingsbefall Schwankungen unterliegt (siehe Frostspanner), müssen wir zuweilen auch hier mit speziellen Methoden entgegen wirken.
Nützlinge im Ökogarten
An dieser Stelle soll auf die wesentlichen Aspekte eingegangen werden, ohne diese erschöpfend zu diskutieren. Bei dem Schutz gegen einige Schädlinge haben wir die Fälle ausgesucht, die uns am meisten Probleme gemacht haben. Wir zeigen dabei unsere Gegenmaßnahmen auf. Es gibt genügend gute Fachliteratur, die ausreichend Schädlinge und Gegenmaßnahmen beschreibt, probieren Sie das eine oder andere einfach aus.
1. Richtig Planen – Gartenplan aufstellen
Biologischer Pflanzenschutz beginnt ganz vorne und zwar in der Prävention. Wenn wir einen gesunden Boden haben, können darauf auch gesunde Pflanzen wachsen. Dazu müssen wir zunächst einmal Grundlegendes beachten: Welche Ansprüche haben denn meine Pflanzen?
Folgende Aspekte sind zu beachten:
- Standortwahl mit Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit
- die Ausrichtung des Beetes nach der Himmelsrichtung
- die Beschaffenheit des Bodens (locker oder schwer, tiefgründig, Humusgehalt usw.)
- Beachtung der Mischkulturen und Fruchtfolgen
- Nährstoffansprüche
- die Aussaat nach dem Mondkalender
- Bewässerungssystem (die notwendige Wassermenge zur Verfügung stellen)
- Umgebung (Obstbäume: Befruchtungsmöglichkeiten)
- Welche Schädlinge können bei welcher Gemüsepflanze auftreten? Was kann ich vorbeugend dagegen tun?
2. Pflanzenstärkung
Wie können wir unsere Gemüsepflanzen weiterhin stärken?
Beachten wir alle oben gezeigten Punkte, ist sicherlich eine Pflanzenstärkung durch das Überbrausen der Beete mit Schachtelhalmtee oder -brühe sinnvoll. Die Kieselsäure wird in die Zellwände der Pflanzen eingebaut und sorgt somit für stabilen Wuchs und geringe Anfälligkeit gegen Schadinsekten.
Durch Beobachtung der Pflanzen stellen wir schnell fest, ob die bereitgestellten Nährstoffe und insbesondere die Wassergaben ausreichend sind. Aus unserer Erfahrung heraus ist die gezielte, in Abständen durchgeführte Düngung mit kleineren Mengen sinnvoller als eine einmalige starke Düngegabe. Die Wässerung spielt eine sehr große Rolle: Starkzehrer wie Weiß- und Rotkohl, also Pflanzen, die große Blattmassen hervorbringen, sind ein Beispiel dafür. Nährstoffvorrat und Wassermenge müssen stimmen. Weiterhin ist es besser, zwei bis drei Mal in der Woche (je nach Witterung, manchmal muss man täglich gießen) kräftig zu gießen, als jeden Tag nur oberflächig. Wir haben uns angewöhnt, mit der Brause zu gießen, um das Wasser gleichmäßig auf den Boden aufzubringen. Ein gemulchter Boden hält die Feuchtigkeit viel länger.
3. Förderung von Nützlingen
Die Förderung von Nützlingen (die Einteilung in Nützlinge und Schädlinge ist nicht sehr gelungen) im Ökosystem Garten ist Voraussetzung für eine Reduktion der Schädlinge. In der Natur setzt sich der Stärkere durch. Hat er keine natürlichen Feinde wie die spanische Wegschnecke, kann sich diese Art dominant ausbreiten. Zwischen Nützlingen und Schädlingen stellt sich ein Gleichgewicht ein. Die Populationen entwickeln sich wellenförmig, aber versetzt wie z. B. Blattläuse und Marienkäfer oder Florfliegen. Ist ein großes Nahrungsangebot vorhanden, wächst der Vermehrungsdruck auf die Räuber. Wird das Nahrungsangebot geringer, ziehen die Räuber ab oder die Vermehrungsrate wird geringer.
Die Maßnahmen zur Förderung von Nützlingen werden in einer eigenen Rubrik ausreichend beschrieben.
4. Maßnahmen gegen Schädlinge
Noch einmal: zu diesem Thema gibt es ausreichend Literatur. Wir möchten hier unsere Erfahrungen aufzeigen und sagen auch klar, was funktioniert hat und was nicht. Da die Schneckenregulierung eine der größten Herausforderungen darstellt, wird dieses Kapitel intensiver behandelt.