Als der Ökogarten gegründet wurde, war die grüne Welle ins Rollen gekommen. Umweltschutz, gesunde Ernährung, alternative Lebensmodelle, politisch grüne Parteien wurden in den Fokus des öffentlichen Interesses gesetzt. Natürlich nehmen Volkshochschulen diese gesellschaftlichen, aktuellen Themen auf und begleiten die Menschen mit Vorträgen und Kursen dabei. Dass an der VHS Völklingen ein Fachbereich Ökologie mit hauptamtlicher, pädagogischer Besetzung gegründet wurde, war im Saarland und darüber hinaus schon eine Besonderheit. Mit der Einrichtung eines Ökogartens wurde ein sehr praxisorientierter Weg der Weiterbildung gewählt. Aber gerade an dieser Stelle war es auch notwendig: Nur bei der Umsetzung der theoretischen Ansätze kann man lernen und Fortschritte erzielen. Dabei wurde sehr schnell klar, dass eigene Erfahrungen viele Stellen in den Lehrbüchern korrigieren werden.

Mit dem Ökogarten sollte in der Praxis gezeigt werden, dass Biologischer Gartenbau funktioniert und wie er funktioniert. Dabei ist der Einsatz jeglicher Art von Pestiziden und synthetischer Düngemittel verboten. Die Anwendung von biologischen Methoden steht im Vordergrund. Gärtnern mit der Natur heißt sich zu bemühen, die ökologischen Zusammenhänge zu verstehen. Jeder der biologisch gärtnert, muss viel lernen und experimentieren. Das Wissen ist zum größten Teil vorhanden und nur in den letzten Generationen fast verloren gegangen, weil in den meisten Hausgärten der Gemüse- und Obstanbau verschwunden war. Die Bücher mit Titel Was der Großvater noch wusste sind ein Beispiel dafür.

Jeder, der sich und seine Kinder gesund ernähren will, kann in seinem eigenen Garten damit anfangen – so die Devise.

Also waren und sind wichtige Zielgruppen des Ökogartens junge Familien mit Kindern, die sich ein Haus kaufen und einen Garten anlegen.

Umso mehr freut es uns, dass im Rahmen der jungen VHS, die 2009 gegründet wurde, schon der zweite Kurs mit Jugendlichen stattfand.

Natürlich wurde auch die Diskussion mit den Profis gesucht. So war der Dialog mit den Obst- und Gartenbauvereinen sehr wichtig. Hier gelang es, die Methoden des Biologischen Gartenbaus vorzustellen, und mancher Verein stellte seine Arbeit auf biologische Anbaumethoden um. Auch die Schulen wurden als Zielgruppe gesucht und gefunden. Viele Führungen und praktische Arbeiten wurden von Schulklassen im Ökogarten umgesetzt. Eine Referendarin verfasste ihre Examensarbeit über die Arbeit im Ökogarten.

Von Beginn an war klar, dass der Garten nur mit ehrenamtlichen Ökogartenmitgliedern unter professioneller Betreuung geführt werden kann. Dies ist auch noch heute so.

Wir erheben nicht den Anspruch der Vollständigkeit und der wissenschaftlichen Überprüfbarkeit. Die Themen wurden im Ökogarten bearbeitet und stellen den Erfahrungsschatz von 25 Jahren dar, nicht mehr und nicht weniger.