Das Stichwortverzeichnis soll einen schnellen Zugriff auf ein Thema des Biologischen Gartenbaus ermöglichen.
Wir erheben nicht den Anspruch der Vollständigkeit und der wissenschaftlichen Überprüfbarkeit. Die Themen wurden im Ökogarten bearbeitet und stellen den Erfahrungsschatz von 25 Jahren dar, nicht mehr und nicht weniger.
Ökogarten Völklingen
Aktuell gibt es 285 Einträge in diesem Verzeichnis
A
Ackerbohne (Vicia faba), auch Saubohne, Dicke Bohne, Puffbohne
Die Ackerbohne gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler und der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler. Die Ackerbohne ist eine der ersten Gemüsepflanzen, die man im Garten aussäen kann. Sie verträgt auch kalte Temperaturen. Die Ackerbohne wird durch die tiefe Wurzelung auch als Gründüngungspflanze eingesetzt (oft in Mischungen). Einige Bauern säen am Rand der Felder eine Mischung unterschiedlicher Pflanzen, die als Bienenweide gedacht sind. Darunter finden wir oft die Ackerbohne.
Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense), Zinnkraut, Katzenwedel
Ackerschachtelhalm, auch Katzenschwanz genannt, ist jedem ein Begriff. Früher wurde mit der kieselsäurehaltige Pflanze Zinngeschirr gereinigt, daher stammt der Name Zinnkraut. Das Wildkraut ist zuweilen recht schwierig aus dem Garten zu entfernen. Durch unterirdische Ausläufer, die mehr als 1,5 m tief in den Boden dringen, gelingt eine schnelle Verbreitung. Mittlerweile hat sich Ackerschachtelhalmtee oder -brühe zu einem Pflanzenstärkungsmittel gegen saugende Schädlinge herauskristallisiert. Extrakte aus Ackerschachtelhalm werden heute auch medizinisch verwendet.
Ackerschnecke
Die Ackerschnecke ist ebenfalls eine Nacktschnecke und wird auch Kleinschnegel genannt. Sie ist eine heimische Schnecke und im Hausgarten oft zu finden. Insbesondere die Jungschnecken sind in Salatblättern anzutreffen. Heute wird diese Schneckenart von der Spanischen Wegschnecke verdrängt, sodass man schon an die Arterhaltung denken könnte. Wird sie als Schädling betrachtet, sammelt man sie am besten ab.
Ackerwinde (Convolvulus arvensis)
Die Ackerwinde gehört zu den Windengewächsen. Ihre schönen Trichterblüten bereichern Wegränder und Felder. Doch im Hausgarten wird sie nicht gerne gesehen. Mit ihrem dichten Wurzelwerk verbreitet sie sich schnell. Zuweilen werden richtige Wurzelknollen angelegt, aus denen neue Sprosse treiben. Im Ökogarten graben wir die Wurzeln mit der Grabegabel so tief wie möglich aus. Lockerer Boden, der regelmäßig bearbeitet und gemulcht wird, beugt vor. Das Eingraben von Pappe oder Folie ist eine aufwändige Methode und verhindert einen natürlichen Aufbau im Boden.
Algenkalk
Algenkalk wird aus den Ablagerungen von Rotalgen hergestellt. Neben Calcium- und Magnesiumcarbonat (ca. 80 % kohlensaurer Kalk) enthält er viele Spurenelemente wie Bor oder Jod. Für den Gemüseanbau ist Algenkalk bestens geeignet. Wir verwenden im Ökogarten auch Algenkalk-Granulat, was den Vorteil mit sich bringt, dass der Kalk durch Verwitterung nach und nach an den Boden abgeben wird. Algenkalkpulver verwenden wir auch in unserer Stäubepumpe zum Einsatz gegen Blattläuse und andere Schädlinge.
Ameisen
Ameisen sind hochentwickelte Insekten. Die Bildung von Ameisenstaaten und deren Organisation zeigt dies deutlich. Zuweilen kann man im Wald mannshohe Ameisenhaufen sehen. Ameisen sind Allesfresser, vertilgen Raupen, Fliegen, Spinnen und verwerten auch Aas. Mit Blattläusen leben sie oft in Symbiose und nehmen den angebotenen, zuckerhaltigen Honigtau auf. Als Gegenleistung schützen sie die Blattlauskolonie vor Fressfeinden. Im Hausgarten können sie zuweilen den Gartenboden durcheinander bringen. Nehmen sie überhand, kann man sie einfach einfangen. Ein leerer Blumentopf wird umgekehrt auf den Boden gestellt. Die Ameisen bauen ihr Nest in den Topf und können dann mit einer Schaufel samt Blumentopf umgesiedelt werden. Da sich Ameisen auf angelegten „Duftstraßen“ bewegen, können stark riechende Kräuter wie Lavendel oder Rosmarin für Irritationen sorgen. Insektizide haben im Biogarten nichts zu suchen.
Ameisenlöwe
Der Ameisenlöwe ist die Larve der Florfliege. Der Ameisenlöwe frisst Tausende von Blattläusen und ist somit ein Helfer im Biogarten. Mit den Zangen seines Mundwerkzeuges kann er die Blattläuse gut greifen und aussaugen. Die Florfliege ist ein Netzflügler und an den durchschimmernden Flügeln und den Goldaugen zu erkennen. Daher rührt auch der Name Goldauge.
Asseln
Wer kennt nicht die Kellerassel? Auch im Garten trifft man die zu den Krebsen gehörenden Tierchen. Sie haben im Unterschied zu den Insekten sieben Beinpaare (Insekten haben drei Beinpaare). Asseln fressen Pflanzenmaterial und bauen somit im Ökogarten die Nährstoffe pflanzenverfügbar um. Sie sind wichtige Abbauhelfer. Da sie noch Kiemen besitzen ( ursprünglich Meeresbewohner), suchen sie feuchte Standorte auf.
Ausgeizen
Unter dem Ausgeizen versteht man das Entfernen der Geiztriebe bei Tomaten oder Weinreben. Während man bei den Tomaten die Geiztriebe so früh als möglich entfernen sollte, lässt man sie im Weinanbau an den Reben stehen. Neuere Untersuchen zeigen auf, dass die Geiztriebe der Weinreben zur Förderung der Reife der Trauben führen. Nur wenn das Weinlaub zu dicht wächst, werden einige Triebe entfernt.
Aussaat
Der Zeitpunkt der Aussaat ist mit entscheidend, ob der Ökogärtner eine reiche Ernte einbringen kann. Es hat sich ausgezahlt, im Gartenjahr mehrfach auszusäen. Dabei halten wir die Aussaattage nach dem Mondkalender ein. Zudem muss die Bodenstruktur dementsprechend vorhanden sein: Wir säen in einen lockeren Boden. Die Tiefe der Saatrille ist unterschiedlich. Lichtkeimer wie Basilikum oder Kopfsalat können oben auf der Erde liegen. Bei Pflanzen, die spät auflaufen wie die Möhren, ist es ratsam, eine Markiersaat (Radies) mit in die Saatrille zu geben. Die Radieschen werden geerntet und machen den Möhren Platz. Im Ökogarten mulchen wir nach der Aussaat den Boden leicht mit Grasschnitt oder fein gehäckseltem Stroh. Im Fachhandel git es Saatbänder zu kaufen. Damit ist der Abstand der Samen problemlos einzuhalten. Es gibt auch Saatgefäße oder Saaträder, die als Aussaathilfe eingesetzt werden können.
Aussaathilfen (Sähelfer)
Aussaathilfen wie Saaträder oder Saatgefäße bieten den Vorteil, den ausgestreuten Samen besser zu dosieren. Wenn man aus dem Samenpäckchen aussät, kann schon mal ein guter Schwung Samen in die Saatrille gelangen. Ein Tipp: Kleine Samen können mit Sand vermischt und somit verdünnt werden, was eine bessere Verteilung in der Saatrille ermöglicht. Am genauesten geht dies mit Saatbändern, die ausgerollt in die Saatrille gegeben werden. Die Saatbänder bestehen aus Papier, das sich nach und nach auflöst. Nachteil: Saatbänder sind sehr teuer und eigentlich, so unsere Meinung, nicht notwendig.
B
Bakterien
Bakterien sind einzellige Organismen, die im Gartenboden ein wichtige Funktion einnehmen. Sie verdauen organisches Pflanzenmaterial und setzen dabei Pflanzennährstoffe frei. Mit den Pilzen und dem Humus bilden sie eine krümelige Struktur, wir sprechen von Lebendverbau des Gartenbodens. Natürlich gibt es unterschiedliche Arten von Bakterien. Wird im Komposter zu dicht gepackt und erfolgt keine Luftzirkulation, können Fäulnisbakterien überhand nehmen. Dies gilt es zu vermeiden.
Im Gartenboden leben an der Oberfläche aerobe Bakterien (Sauerstoff benötigend) und in tieferen Schichten anaerobe Bakterien (Sauerstoff nicht benötigend). Auch aus diesem Grunde ist nur eine Tiefenlockerung mit der Grabegabel ratsam (nicht umgraben).
Im Gartenboden leben an der Oberfläche aerobe Bakterien (Sauerstoff benötigend) und in tieferen Schichten anaerobe Bakterien (Sauerstoff nicht benötigend). Auch aus diesem Grunde ist nur eine Tiefenlockerung mit der Grabegabel ratsam (nicht umgraben).
Baldrian (Valeriana officinalis)
Baldrian kann man an seinen weißlich-roten Blütendolden gut erkennen. Er wächst gerne dort, wo es feucht ist. Aus den Blüten kann man einen Extrakt herstellen: den Baldrian-Blütenextrakt. Aus den Blüten wird ein Brei hergestellt, der gefiltert wird. Man kann die Samen darin einweichen oder blühende Obstbäume besprühen. 1 Tropfen auf 1 l Spritzwasser genügt.
Basilikum
Basilikum ist eines der beliebtesten Kräuter in der Küche. Aber auch im Garten nutzen wir dieses Würzkraut als Mischkulturpartner. In der Regel ziehen wir das wärmeliebende Basilikum im Gewächshaus oder auf der Fensterbank vor. Im Mai geht es dann ins Freiland. In Reihen gepflanzt, sollten die Pflanzen einen Abstand von 25 cm haben. Im Sommer bitte ausreichend gießen, bei zu viel Regen eher schützen. Lässt man einige Stauden stehen, kann man den Samen für das nächste Jahr ernten. Wir können zwischen ausdauerndem und einjährigem Basilikum wählen. Es gibt auch rotes Basilikum, das geschmacksintensiver ist. Wir haben das Basilikum zu Gurken, Tomaten und Paprika in Mischkultur gesetzt. Das Kraut enthält viele ätherische Öle, die gesundheitsfördernd sein können.
Beerenfrüchte
Wir unterscheiden Sammel- und Beerenfrüchte. Beerenfrüchte umhüllen die Samen mit Fruchtfleisch und werden von der Wand des Fruchtknotens umschlossen (Name Schließfrucht). Wenn die einzelnen Früchte, die aus den Fruchtblättern einer Pflanze gebildet werden, zusammenwachsen, sprechen wir von Sammelfrüchten. Reife Sammelfrüchte tragen ihre Samen außen auf dem Fruchtkörper. Zu den Beerenfrüchten gehören Stachelbeere, Johannisbeere, unser Beerenobst allgemein. Aber auch Paprika, Kürbis und Gurke gehören zu den Beerenfrüchten.
Beete
Unter Beeten versteht man eine Einteilung in verschiedene Anbauflächen im Ökogarten. Wir unterteilen in Blumenbeete, Kräuterbeete, Beete für Sträucher und Beete für den Anbau bestimmter Pflanzen. So haben wir die Erfahrung gemacht, dass wir die Tomaten, die wir früher in Mischkultur angebaut haben, heute besser auf einem separaten, überdachten Beet anbauen. Für das Gedeihen der Pflanzen spielt das Sonnenlicht eine entscheidende Rolle. Die Gemüsebeete sollten i. d. R. nicht beschattet sein. Die allgemeinen Gemüsebeete sollten nicht breiter als 1,20 m sein, da man beim Mulchen und Gärtnern die Mitte noch erreichen sollte. Kartoffelbeete können auch schon mal breiter sein. Zwischen den Beeten bleiben 30 cm für die Beetwege. Im Ökogarten mulchen wir diese mit grob gehäckseltem, holzigen Material.
Beetumrandung
Wünscht man eine klare Abtrennung von Beeten und Gartenwegen, kann die Idee eines Biogärtners weiterhelfen. Er hat seine Beete mit Bohlen umrandet und somit kleine Hochbeete geschaffen. Allerdings wurde hier nur mit Gartenerde aufgefüllt. Mit dieser Methode kann man Schädlinge wie Schnecken einfacher von den Beeten fernhalten. So könnte man hier ein gebogenes Blech zur Schneckenabwehr an dem oberen Rand der Bohlen anbringen. Den Gartenweg kann man mit grobem Holzhäcksel bedecken, was somit nicht in den Gartenboden eingebracht werden kann und Wildkräuter aufgrund der harzigen Ausscheidungen zurückhält.
Beetwege
Die Wege zwischen Beeten sollten frei von Wildkräutern sein, da diese in die Beete eindringen können. Im Ökogarten hat sich das Mulchen der Beetwege mit Holzhäcksel bewährt. Grob gehäckseltes Holz wird in einer Schicht von mindestens 5 cm aufgetragen und immer wieder erneuert. Die Beetwege müssen immer abgedeckt sein. Die in den Holzbestandteilen enthaltenen Harze und Öle drängen die Wildkräuter zurück. Bei dieser Methode sollte man allerdings darauf achten, dass das grobe Material nicht in die Beete eingebracht wird und das Wachstum der Gemüsepflanzen schädigt. Im Fachhandel kann man grobes Häckselmaterial portionsweise kaufen.
Beinwell oder Comfrey (russischer Beinwell)
Bei uns ist der Beinwell (symhytum officinale) heimisch. Früher wurden die Wurzeln für die Wundheilung eingesetzt. Neben dem Einsatz als Heilkraut findet er auch im Ökogarten als Düngepflanze Verwendung. Er gehört zur Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Im Ökogarten mulchen wir direkt mit zerkleinertem Pflanzenmaterial. Auch das Ansetzen einer Jauche ist möglich. Beinwell enthält Stickstoff und Kalium und kann bei Starkzehrern insbesondere bei Tomaten, Kohl und im Kartoffelbeet eingesetzt werden. Achtung: Wer empfindlich ist, kann durch die Säfte der Drüsenhaare und einwirkendem Sonnenlicht einen Ausschlag erhalten. Beinwell sollte auch aufgrund seiner schönen Blüten seinen eigenen Platz im Garten haben.
Bierfalle
Die Bierfalle hat sich im Ökogarten nicht bewährt. Zunächst zur Funktion: Die Bierfalle ist im Fachhandel zu erwerben. Man kann auch selbst einen stabilen Becher nehmen, halb mit Bier füllen und mit einem Maschendraht abdecken. Der Becher oder die Bierfalle wird eingegraben, der Rand soll noch über den Boden ragen. Durch den Biergeruch werden die Schnecken angelockt und sollen in den Becher fallen. Manche Gärtner legen auch Schneckenkorn in die Bierfallen, eine Methode, die wir im Ökogarten nicht anwenden. Nachteile: Der Biergeruch zieht die Schnecken von weit an. Zudem können in Bierfallen auch Käfer und kleinere Kröten fallen. Also, wenn man eine Bierfalle aufstellt, bitte darauf achten. Übrigens: Wir haben eine große Nacktschnecke beobachtet, die in den Genuss des Bieres kam, aber auf Grund ihrer Größe genügend Halt am Rand hatte. Nach eigener Zeit, sichtlich zufrieden (so interpretierten wir dies), zog sie von dannen.
Blattläuse
Blattläuse gehören zu den saugenden Insekten. Sie ernähren sich von Pflanzensäften. Sie besitzen einen Stechrüssel, mit dem sie die Zellwand der Opferpflanze durchstoßen. Blattläuse können auch geflügelt sein, was einen Standortwechsel möglich macht. Da die Blattläuse den im Pflanzensaft enthaltenen Zucker nicht in Gänze verwerten können, wird dieser als Honigtau ausgeschieden. Die Ameisen nehmen diesen dankend an und beschützen im Gegenzug die Blattlauskolonie. Durch massiven Blattlausbefall können die betroffenen Pflanzen geschädigt werden oder sterben ab. Meist findet man die Läuse an den beschatteten Blattunterseiten und in der Nähe von Blüten- und Blatt-Ansätzen. Im Ökogarten setzen wir verschiedene Abwehrmethoden ein.
Blattpflanzen
Die Gemüsepflanzen werden nach dem Mondkalender (Aussaattage) in Wurzel, Blatt-, Frucht- und Blütenpflanzen eingeteilt. Für jede Gruppe gibt es günstige Aussaattage, die im Mondkalender festgelegt sind. Bei den Blattpflanzen ernten wir die Blätter. Zu den Blattpflanzen zählen: Blumenkohl, Chinakohl, Weiß- und Rotkohl, Kohlrabi, Salate, Lauch, Mangold, Spinat.
Blindschleiche
Die Blindschleiche ist bei uns das häufigste Reptil. Sie ist eine Echse und wird oft zu den Schlangen gezählt, was nicht richtig ist: die Beinpaare wurden im Laufe der Evolutionsgeschichte zurückentwickelt. Wir haben im Ökogarten schon Exemplare gefunden, die mehr als 30 cm lang waren. Insbesondere beim Wegräumen eines Reisighaufens oder in einem Laubhaufen kann man die Reptilien finden. Auch ziehen sie sich gerne unter Hecken am Wiesenrand oder in Steinhaufen zurück. Blindschleichen sind wichtige Helfer im Biogarten. Sie fressen Nacktschnecken, Asseln, Käfer, aber auch Blattläuse und Ameisen. Sie sind insbesondere am Tag aktiv und nehmen auch gerne einmal ein Sonnenbad. In einem Biogarten fühlt sich die Blindschleiche wohl und braucht Gifte wie Schneckenkorn nicht zu fürchten.
Blumenkohl
Blumenkohl ist wie alle Kohlsorten ein Starkzehrer, d. h. er benötigt reichlich Nährstoffe. Auch die Wasserzufuhr muss ausreichend sein. Blumenkohlpflanzen werden im Frühbeet im März vorgezogen. Die Aussaat im Freiland kann für eine spätere Ernte im Mai erfolgen. Wer den Blumenkohl weiß ernten will, muss im Sommer die Blätter um die Blüte festbinden. Ein guter Mischkulturpartner stellt Sellerie dar. Im Ökogarten hat sich der Anbau auf dem Hochbeet als gut erwiesen. Aber hier muss man allerdings für ausreichende Wasserzufuhr sorgen. Aus diesem Grunde haben wir direkt neben dem Hochbeet eine Wassertonne platziert.
Blüte
Die Blüte dient zur geschlechtlichen Fortpflanzung der Blütenpflanzen. Sie besteht aus der Blütenhülle, den Staubblättern und den Fruchtblättern mit Stempel. Die Narbe des Griffels nimmt den Pollen auf, bildet einen Pollenschlauch durch den Fruchtknoten aus und führt den Pollen zur Eizelle. Die Blüten der einzelnen Familien der Blütenpflanzen sind sehr unterschiedlich gestaltet und werden als Bestimmungsmerkmale in der Botanik genutzt.
Blütenpflanzen
Die Gemüsepflanzen werden nach dem Mondkalender (Aussaattage) in Wurzel, Blatt-, Frucht- und Blütenpflanzen eingeteilt. Für jede Gruppe gibt es günstige Aussaattage, die im Mondkalender festgelegt sind. Bei den Blütenpflanzen ernten wir die Blüten. Zu den Blütenpflanzen zählen: Alle Blumen, Brokkoli.
Blutzikade (Cercopis sanguinea)
Die Blutzikade (Cercopis sanguinea) findet man bei uns auf Wiesen, Wegrändern und ab und zu im Garten. Sie gehört zu den Schaumzikaden und saugt an Früchten; ihre Larve sitzt in der Erde und saugt an Wurzeln. Ein Massenauftreten haben wir im Ökogarten nicht beobachtet.
Bockkäfer (Cerambycidae)
Sicherlich sind Sie in ihrem Biogarten schon mal einem Bockkäfer begegnet. Bockkäfer sind insbesondere an den langen Fühlern zu erkennen. Bockkäfer besuchen Blüten, fühlen sich insbesondere auf Doldenblütlern wohl. Sie fressen Pollen und andere Pflanzenteile. Die Larven entwickeln sich oft in der Borke von Totholz. Es gibt aber auch Schädlinge, die lebendes Holz bevorzugen (z. B. der Fichtenbock). Im Ökogarten sind wir dem gefleckten Blütenbock, dem Wespenbock und mehreren Schmalbockkäfern begegnet.
Bodenprobe
Mit der Bodenprobe kann man die Zusammensetzung des Bodens erkennen. Die Gartenprobe sollte aus unterschiedlichen Bereichen eines Beetes in 10 cm Tiefe entnommen werden. Ein Glas halb mit Erde füllen und ¾ mit Wasser bedecken, dann umrühren und die Festbestandteile absetzen lassen. Die Humusbestandteile setzen sich oben ab. (Weiße, kleine sich bewegende Lebewesen sind als Punkte erkennbar. Dies sind die Substratbewohner Springschwänze.) Warten bis die Lösung klar geworden ist, dann mit dem Messstäbchen die Messung des PH-Wertes vornehmen.
Bohnenkraut
Bohnensuppe mit Bohnenkraut, das passt zusammen. Oft passen die in der Küche zu den Gemüsesorten verwendeten Kräuter auch im Ökogarten zusammen. Bohnenkraut gehört zur Familie der Lippenblütler. Wir verwenden bevorzugt das einjährige Bohnenkraut, das als Mischkultur zu den Buschbohnen und Stangenbohnen gesät wird. Im Kräuterbeet stehen ausdauernde Bohnenkrautpflanzen (Bergbohnenkraut).
Borretsch
Borretsch gehört zu den Rauhblattgewächsen, was man beim Anfassen des Krautes sofort spürt. Auch im Salat kleingeschnitten, schmeckt man das herbe, aber nicht unangenehme Gewürzkraut. Im Ökogarten ist Borretsch ein guter Mischkulturpartner. Aber Vorsicht: Die Pflanzen können sehr groß werden, darum lieber an den Beetrand setzen . Wir haben Borretsch zu Kohlrabi und Kohlpflanzen in Mischkultur gesetzt. Die ätherischen Öle vertreiben die Fliegen. Auch zu Zucchini kann man Borretsch pflanzen. Lässt man den Borretsch stehen, wird er zur Bienenweide. Das Kraut enthält viele ätherische Öle, die gesundheitsfördernd sein können.
Braunfäule
Braunfäule ist eine Pilzerkrankung (Pilz Phytophthora infestans). Bei unseren klimatischen Veränderungen haben wir leider nicht mehr die Temperaturkonstanz und trockene Perioden im Sommer: Bei höheren Temperaturen breitet sich der Pilz weniger aus, bei Feuchtigkeit umso besser. Der Schutz vor Feuchtigkeit ist also in unseren Breitengraden unabdingbar geworden. Eine gute Durchlüftung ist notwendig. Sind die unteren Blätter befallen oder auch die eine oder andere Frucht, diese sofort entfernen. Auch beim Kauf der Pflanzen sollte man auf widerstandsfähige Sorten achten. Pilzerkrankungen können mit Schachtelhalmtee behandelt eingedämmt werden. Besser ist eine präventive Behandlung (Beete überbrausen, Pflanzen besprühen). So werden die Pflanzen gestärkt und sind weniger anfällig.
Brennnessel
Wer hat sich nicht schon mal an der Brennnessel verbrannt. Die Brennnessel (Urtica dioica) gehört zur Familie der Brennnesselgewächse (Urticaceae). Die zum Schutz der Pflanze entwickelten Drüsenhaare enthalten Substanzen, die bei Berührung zu Quaddeln führen. Im Ökogarten wird ein Kaltwasserauszug (nur 24 Stunden angesetzt) gegen Blattläuse und als Pflanzenstärkungsmittel eingesetzt. Da auch die Brennnessel Kieselsäure enthält, führt dies zu einer Stärkung der Zellwände. Eine Jauche findet zur Stickstoffdüngung Anwendung. Auch ein Mulchen mit Pflanzenmaterial der Brennnessel ist sinnvoll. Erfreuen wir uns auch an den vielen Schmetterlingsarten, die die Brennnessel besuchen.
Brombeerhecken
Brombeeren kann man mehrere Jahre abernten. Am Haupttrieb, der 2 – 5 m lang werden kann, wachsen mehrere Jahre kurze Triebe (bis 50cm), an denen sich Fruchtstände bilden. Wenn sich keine neuen Fruchtstände bilden, stirbt der Haupttrieb ab. Er wird holzig und man schneidet ihn über dem Boden ab. Man kann vom Zeitpunkt der Ernte bis zum Frühjahr die Brombeeren zurück schneiden. Die Brombeeren eignen sich gut zur Randbepflanzung an Zäunen.
Man sollte darauf achten, dass die Spitze den Boden nicht erreicht. Die Triebe beginnen dann direkt mir der Wurzelbildung. Und bevor man sich versieht, hat man keine Brombeerhecke mehr, sondern eine Brombeermauer.
Man sollte darauf achten, dass die Spitze den Boden nicht erreicht. Die Triebe beginnen dann direkt mir der Wurzelbildung. Und bevor man sich versieht, hat man keine Brombeerhecke mehr, sondern eine Brombeermauer.
Brühe
Herstellung der Brühe: Zur Herstellung einer Brühe verwenden wir frisches oder getrocknetes Pflanzenmaterial. Dies wird einen Tag lang in Wasser eingeweicht. Man kann diesen Kaltwasserauszug einsetzen (Brennnesselbrühe) oder anschließend noch 30 Minuten abkochen. Nach dem Abkühlen siebt man wie bei der Teeherstellung ab und kann die Brühe in einem Gefäß aufbewahren. Zur Anwendung kommt sie je nach Rezept in 1:10 bis 1:20-facher Verdünnung zur Schädlingsbekämpfung wie die Wermutbrühe oder Rainfarnbrühe, Vorbeugung gegen Krankheiten oder zur Blattdüngung wie die Comfrey-oder Brennnesselbrühe.
Buschbohnen
Bohnen gehören zu den Leguminosen und reichern mit den Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft im Boden an. Sie gehören wie die Erbsen zu den Schwachzehrern und müssen nicht zusätzlich gedüngt werden. Die Aussaat erfolgt ab Mitte Mai, denn die Buschbohnen sind sehr wärmeliebend. Um vor Läusen zu schützen, sät man Bohnenkraut in die Reihen. Die Beetstellen, die nicht von den Bohnen bedeckt werden, mulchen wir im Ökogarten ab. Wir empfehlen, ausreichend zu gießen. Unsere Lieblingssorte heißt aufgrund der hochhängenden Früchte Maxi. Nach der Ernte, Wurzeln mit den Knöllchenbakterien im Boden belassen (Stickstoff), das Laub kann kompostiert werden oder als Mulch Verwendung finden.
C
Calcium
Calcium ist ein wichtiger Bestandteil lebender Materie, sowohl als Baustein der Zellstruktur als auch als chemisches Element in Stoffwechselkreisläufen. Fehlt im Gartenboden Calcium, können die Pflanzen nicht wachsen und an Masse zulegen. Sie vergilben (vom Rand bis zur Mitte der Blätter) oder Verformungen treten auf. Deshalb muss der Gartenboden die notwendige Calciummenge enthalten. Dies ist bei einem PH-Wert von 7 der Fall, also im neutralen Milieu. Fehlt Calcium, kalken wir im Ökogarten mit kohlensaurem Kalk, bis das neutrale Milieu erreicht wird.
D
Destruenten
Im Stoffkreislauf unterscheidet man Produzenten, Konsumenten und Destruenten. Destruenten bauen organische Stoffe (Abfälle) ab und zerlegen sie in Mineralstoffe, die wieder zum Aufbau neuer Materie dienen. Destruenten sind in erster Linie Pilze und Bakterien, die zu Millionen in der Bodenkrume leben und für den "Lebendverbau" sorgen. Ein gesunder Boden beherbergt viele Lebewesen und besteht aus organischer und anorganischer Materie. Mit dem Mulchen wollen wir diesen Prozess fördern. Bevor die Bakterien und Pilze die Reststoffe mineralisieren, werden diese von zahlreichen Lebewesen wie Asseln, Springschwänze oder Würmer in kleinere Bestandteile zerlegt.
Dill (Anethum graveolens)
Dill gehört zur Familie der Doldenblütler. Wir kennen Dill von Kindes Beinen an in Verbindung mit Gurken. Dill wird ja auch Gurkenkraut genannt. Sowohl im Gemüsebeet wird es zu Gurken ausgesät, aber auch im Gurkenglas ist Dill als Gewürz beigefügt. Dill liebt wie die Gurken einen sonnigen Platz. Der Boden sollte leicht feucht sein, regelmäßiges Abmulchen hilft dabei. Übrigens: Die Blüten duften sehr.
Dorn
Dorn und Stachel werden bei Pflanzen im Sprachgebrauch oft vertauscht. Eine Rose besitzt Stacheln und keine Dornen. Der Unterschied ist leicht erklärt: Stacheln sind Auswüchse der Epidermis (Abschlussgewebe). Dorne stellen umgebildete Pflanzenorgane dar. Stacheln kann man leicht entfernen, Dornen nicht. So können wir die Robinie, Schlehe oder den Weißdorn für Vertreter von Pflanzen mit Dornen nennen.
Dunkelkeimer
Dunkelkeimer sind Pflanzen oder Kräuter, die beim Keimen kein Licht vertragen. Von den Kräutern sind z. B. Borretsch und Koriander Dunkelkeimer. Sie werden bei der Aussaat mit Erde bedeckt. Dunkelkeimende Gemüsepflanzen sind Feldsalat, Kürbis, Neuseeländer Salat, Zichorie.
E
Eidechse
Die Eidechsen gehören zu den Reptilien. Da diese wechselwarm sind, steigt ihre Aktivität mit zunehmender Temperatur. Um sich zurückziehen zu können, benötigen die Eidechsen Reisig- oder Laubhaufen. Auch Trockenmauern und Steinhaufen sind beliebte Rückzugsgebiete. Eidechsen fressen Spinnen, Fliegen, Käfer und Heuschrecken. Auch kleinere Schnecken und Schneckeneier bleiben nicht verschont. Beim Wegräumen von Reisighaufen schonend vorgehen. Wir haben immer Eidechsen darunter gefunden.
Endivien
Endivien gehört zur Gattung der Wegwarten und bildet violette schöne Blüten aus. Wer Samen gewinnen möchte, kann die Wurzel ausgraben, im Topf im Keller überwintern und im nächsten Jahr pflanzen. Der Anbau von Endivien ist im Ökogarten unverzichtbar. Endivien in der Form des Winterendivien Escariol oder des Frisée kann spät auf abgeerntete Beete gesetzt werden (Spätsommersalat und Wintersalat). Pflanzt man den Endivien zu früh, kann er in die Blüte treiben Oft haben wir den Endivien in Mischkultur mit Knollenfenchel gepflanzt.
Epidermis
Unter Epidermis versteht der Botaniker das Abschlussgewebe bei Pflanzen oder Tieren (z. B. Bestandteil der menschlichen Haut). Die Epidermis stellt eine Zellschicht dar, wobei die äußeren Zellen verdickt sind. Bei Pflanzen ist die Epidermis nach außen noch mit einer Wachsschicht versehen.
Erbsen
Erbsen gehören zu den Leguminosen und reichern mit den Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft im Boden an. Sie gehören wie die Bohnen zu den Schwachzehrern und müssen nicht zusätzlich gedüngt werden. Wenn der Boden mit Steinmehl und Holzasche versorgt wird, genügt dies vollkommen. Erbsen benötigen eine Rankhilfe. Im Ökogarten haben wir Reisig genommen und entlang der Reihen in den Boden gesteckt. Dies ist auch ein guter Windschutz (je nach hauptsächlich vorherrschender Windrichtung: Seite beachten). Nach der Ernte, Wurzeln mit den Knöllchenbakterien im Boden belassen (Stickstoff), das Laub kann kompostiert werden oder als Mulch Verwendung finden.
Erbsenstroh
Als Erbsenstroh bezeichnet man das verwelkte Laub der Erbsen nach der Ernte. Die Pflanzen werden im Ökogarten am Boden abgeschnitten, damit die Knöllchenbakterien im Boden verbleiben. Man kann das Erbsenstroh klein häckseln und damit Beete mulchen oder noch einfacher, direkt auf dem Beet belassen (zuvor mit der Gartenschere etwas klein schneiden).
Erde
Spricht man über die Erdschicht, kommt man leicht ins Meditieren. Die Erdkrume, die Humusschicht, ist Grundlage allen Lebens. Die Pflanzen ernähren sich aus der Erde und werden von den Tieren gefressen. Am Ende der Nahrungskette steht der Mensch. Ein Leben ohne die Erdkrume ist also nicht möglich. Im Ökogarten wollen wir eine lebendige Erdkrume, reich an Humus. Nur so können auf natürliche Weise den Pflanzen verfügbare Stoffe abgegeben werden. Leider verletzten wir die Erdkrume durch Bauarbeiten, Siedlungs- und Straßenbau nur allzu oft. Schaffen wir im Ökogarten eine gesunde Erde gemäß des Leitspruchs von Heinz Erven: „Gesunder Boden – gesunde Pflanzen – gesunde Tiere – gesunde Menschen.“
Erdfloh
Erdflöhe gehören zu den Blattkäfern. Sie sind sehr klein und werden bis 4 mm groß. Sie sind blau-schwarz, man kann im Sonnenlicht glänzende Punkte erkennen. Ihr Körperbau ist länglich-eiförmig. Schon besser sichtbar sind die Fraßschäden, die sie anrichten. Wir sehen die Fraßschäden insbesondere an Kohlpflanzen und insgesamt an Kreuzblütlern wie den Radieschen. Dabei sind viele runde Löcher zu erkennen. Wir hatten im Ökogarten kaum Ausfall durch den Erdfloh. Da der Käfer die Trockenheit liebt, ist Gießen und Mulchen angesagt. Auch ein Abdecken mit Vlies ist hilfreich.
Erdkröte
Die nachtaktive Erdkröte ist ein eifriger Vertilger von Raupen, Schneckeneiern und Jungschnecken, allerdings auch von Würmern und Asseln, die wir im Ökogarten gerne sehen. Wir haben Erdkröten oft in unseren Beeten gefunden. Bei Sonneneinstrahlung suchen die Amphibien Unterschlupf unter Steinen oder in Erdspalten. Also sollten wir diesen Unterschlupf in unseren Gärten vorhalten.
Erdraupen
Erdraupen sind die Larven von Schmetterlingen, den Eulenfaltern. Die Erdraupen fressen an den Wurzeln unserer Gemüsepflanzen und treten somit als Schädlinge auf. Die Erdraupen fühlen sich weich an und rollen sich in der Hand zusammen. Natürliche Feinde sind Laufkäfer, Schlupfwespen und Igel. Also wer seinen Garten ökologisch ausgerichtet hat, wird viele Helfer haben.
F
Facettenauge
Insekten besitzen Facettenaugen. Die Einzelaugen (Libellen haben mehr als 20.000 Einzelaugen) bilden eine Halbkugel. Die Facettenaugen sind bei den Libellen und den Fliegen besonders leicht mit bloßem Auge zu erkennen. Die Facettenaugen verhelfen auch schnell fliegenden Insekten zu einer guten Sicht (hohe Bildfolge).
Fadenwürmer, Wurzelälchen, Nematoden
Fadenwürmer sind Schädlinge, die z. B. an Wurzeln fressen. Sie sind nur unter dem Mikroskop gut zu erkennen, ihr Körper ist weiß durchscheinend. Nematoden verursachen Wachstumsbehinderungen und führen oft zu Wucherungen an den Wurzeln. Im Ökogarten ist die Ringelblume heimisch. Sie sät sich selbst aus. Wir lassen sie dort, wo Platz ist, einfach stehen. Durch ihre Wurzelausscheidungen vertreibt sie unter anderem die Nematoden.
Flächenkompostierung
Flächenkompostierung bedeutet, Kompost oder Pflanzenmaterial ganzflächig auf die Beete auszubringen. Dies kann mit reifem oder halbreifem Kompost, aber auch mit unterschiedlichem Mulchmaterial geschehen. Wir können bei dem Mulchen auch von Flächenkompostierung sprechen.
Flechten (Lichen)
Flechten sind überall an der Rinde unserer Obstbäume zu finden. Flechten sind mittlerweile Indikatorpflanzen für Luftverschmutzungen geworden. Wir kennen Strauchflechten, Blattflechten, Trompetenflechten, Gelbflechten, um nur einige zu nennen. Sie stellen eine Symbiose von einem Pilz mit einer Grünalge dar. Viele Inhaltsstoffe der Flechten werden zur Herstellung von Medikamenten verwandt. Freuen wir uns an diesen Lebewesen in unserem Garten.
Fledermausbehausung
Fledermäuse sind fliegende Säugetiere und gehen nachts auf Jagd nach Insekten. Sie gehören zu unserem Ökosystem und sind bedroht. Während der Sommerdämmerung kann man die flinken Flieger des Öfteren sehen. Will man Fledermäuse ansiedeln, gibt es spezielle Nistkästen im Fachhandel. Die Fledermäuse überwintern an frostsicheren Stellen und suchen sich im Frühjahr Höhlen oder tiefe Furchen in morschen Bäumen. In die Nistkästen, die nur einen engen Einlass haben, können sie sich geschützt zurückziehen. Die Nistkästen muss man nach der Saison säubern.
Fliegen (Brachycera)
Die Begriffe Mücken und Fliegen werden im Sprachgebrauch oft falsch verwendet. Beginnen wir mit den bekannten Vertretern der Fliegen: unsere Stubenfliege (Musca domestica). Aber immer mehr fallen auch die grün schimmernden Schmeißfliegen auf, die dem Kochgeruch in die Wohnung folgen. Fliegen haben einen stark gedrungenen Körperbau. Sie sind auch an den großen Facettenaugen zu erkennen. Ein Beispiel für einen Nützling im unseren Biogarten ist die Schwebfliege, die quasi im Flug stehenbleiben kann (Standflug). Sie legt ihre Eier in die Blattlauskolonien ab. Die schlüpfenden Larven machen sich zur Freude des Gärtners direkt über die Blattläuse her.
Florfliege
Die gemeine Florfliege (Chrysoperla carnea) ist ein Netzflügler und an den durchschimmernden, grünlichen Flügeln zu erkennen. Oft suchen die Tiere über Winter in unseren Garagen oder Kellern Unterschlupf. Die Facettenaugen glänzen bronzefarben, weswegen die Florfliege auch als Goldauge bezeichnet wird. Die Florfliege frisst Blattläuse. Die Larve ist der Ameisenlöwe, ebenfalls ein eifriger Blattlausvertilger. Mit einer Florfliegenbehausung kann man versuchen, die Tierchen im Ökogarten zu halten.
Florfliegenbehausung
Für die Florfliege kann man eine Behausung als Unterschlupf anbieten. Ein Holzkasten mit Deckel vor Regen schützend reicht aus. Der Kasten wird mit Stroh gefüllt. Eine Seite wird mit einem Maschendraht versehen.
Folientunnel
Der Folientunnel schützt vor Schadinsekten. Wir haben den Folientunnel zur Abwehr der Lauchmotte erfolgreich eingesetzt. Dabei haben wir den Folientunnel direkt nach dem Aussetzen der Pflänzchen über das Beet gespannt. Plastikstäbe haben dabei geholfen. Die Ränder müssen gut verschlossen sein, damit die Lauchmotte nicht eindringen kann (mit Steinen, Holzbalken beschweren). Der Folientunnel schützt auch etwas vor Kälte. Nachteil ist, dass man zum notwenigen Gießen die Folie immer zurückschlagen muss.
Fotosynthese
Die Fotosynthese ist ein zentraler chemischer Prozess, der in den Chloroplasten der Blätter aus Wasser und Kohlenstoffdioxid unter Einwirkung von Sonnenlicht Zucker erstellt. Die entstandenen Zucker werden für den Aufbau der Pflanzen, die Energieversorgung und weitere chemische Prozesse benötigt. Im Gegenzug wird Sauerstoff ausgestoßen, was für alle anderen Lebewesen notwenige Lebensbedingung ist.
Frostspanner, großer (Erannis defoliaria)
Der kleine Frostspanner ist ein Schädling, der insbesondere Obstbäume befallen kann. Die flügellosen Weibchen schlüpfen im Januar/Februar aus dem Boden und klettern am Stamm nach oben. Dort werden sie von den flugfähigen Männchen begattet und legen ihre Eier in die Rinde ab. Die Abwehr erfolgt über Wanderungsschranken, sodass die Weibchen nicht nach oben können.
Frostspanner, kleiner (Operophtera brumata)
Der kleine Frostspanner ist ein Schädling, der insbesondere Obstbäume befallen kann. Die flügellosen Weibchen schlüpfen im Januar/Februar aus dem Boden und klettern am Stamm nach oben. Dort werden sie von den flugfähigen Männchen begattet und legen ihre Eier in die Rinde ab. Die Abwehr erfolgt über Wanderungsschranken, sodass die Weibchen nicht nach oben können.
Fruchtfolge
Als Fruchtfolge bezeichnen wir den zeitlichen Fruchtwechsel auf dem Gemüsebeet. Dies kann in einer Vegetationsperiode geschehen oder auch in mehreren. Es gibt eine Regel, die beherzigt werden sollte: auf Starkzehrer folgt Mittelstarkzehrer, auf Mittelstarkzehrer folgt Schwachzehrer. Beispiel: Die Schwachzehrer Leguminosen bauen den Boden wieder auf, sodass im Folgejahr wieder Starkzehrer angebaut werden können. Natürlich kann man den Nährstoffgehalt mit Düngegaben konstant halten. Wichtig bleibt: Die Gemüsepflanzen haben unterschiedliche Nährstoffansprüche und laugen den Boden dementsprechend einseitig aus. Ein Ortswechsel ist empfehlenswert. Oder man beachtet die Fruchtfolgen.
Fruchtkörper der Pilze
Pilze sind mit den Bakterien die Abbauorganismen (Destruenten) im Stoffkreislauf. Nur wenn unsere Gemüsepflanzen im Ökogarten ausreichend Nährstoffe zur Verfügung haben, wir sprechen auch von Verfügbarkeit von Nährstoffen, können sie gut gedeihen. Die Destruenten mineralisieren organische Materie, die dann im Humus den Pflanzen zur Verfügung steht. Pilze bestehen aus langen Fäden (Hyphen), dem Fadengeflecht (Mycel) und dem Fruchtkörper. Der Fruchtkörper ist der Teil des Pilzes, den wir bei essbaren Pilzen verspeisen. Er ist mit der Produktion der Sporen der Träger der geschlechtlichen Fortpflanzung der Pilze.
Fruchtpflanzen
Die Gemüsepflanzen werden nach dem Mondkalender (Aussaattage) in Wurzel, Blatt-, Frucht- und Blütenpflanzen eingeteilt. Für jede Gruppe gibt es günstige Aussaattage, die im Mondkalender festgelegt sind. Bei den Fruchtpflanzen ernten wir die Früchte und Samen. Zu den Fruchtpflanzen zählen: Bohnen, Erbsen, Gurken, Kürbis, Paprika, Tomaten, Zucchini.
G
Gartenboden
Der Gartenboden ist ein Ton-Humuskomlex und je nach Herkunft unterschiedlich zusammengesetzt. Wir bemühen uns im Ökogarten einen möglichst hohen Humusgehalt mit Mulchen und Kompostierung einzubringen. So entsteht ein lebendiges, nährstoffreiches Gebilde (Lebendverbau mit Pilzen und Bakterien) mit Hohlräumen für Luft und Wasser.
Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus)
Kreuzspinnen gehören zu den Radnetzspinnen. Die Gartenkreuzspinne mit ihrem auffallenden Kreuz auf dem Rücken ist ein häufiger Gast im Ökogarten. In ihrem Netzt fängt sie z. B. Fliegen, Schmetterlinge, Wespen, Hummeln. Nach einem Biss werden die Beutestücke eingewickelt und als Vorrat in die Nähe des Netzes gehangen. Spinnen gehören zum Ökosystem Biogarten dazu. Sie sind Teil einer Nahrungskette. Zum einen verspeisen sie viele Insekten und halten hier die Balance, zum anderen sind sie selbst Nahrung für Vögel, Eidechsen und Frösche.
Gartenplan
Vor dem Beginn des Gartenjahres sollten wir über Winter einen Gartenplan erstellen. Dies bedeutet, die Gemüsesorten, die wir anbauen wollen, festzulegen und die gewünschten Erntemengen zu bestimmen. Dann planen wir die Besetzung der Beete anhand der Mischkulturtabelle. Wir überlegen, welche Kräuter in dem Beet zusätzlich gesät werden können. Bei den Aussaatterminen richten wir uns nach dem Mondkalender. Auch sollten wir im Gartenplan die Zwischen- und Nachsaaten notieren.
Geiztrieb
Bei den Tomaten wachsen in den Blattachseln der abgehenden Blätter sog. Geiztriebe. Der Geiztrieb ist Konkurrent gegen den Haupttrieb der Tomatenpflanze, daher rührt auch der Name. Diese Nebentriebe sind meist unfruchtbar. Die Geiztriebe rauben den Tomatenpflanzen somit zu viel Kraft und vermindern somit die Ernte. Deshalb sollte regelmäßig und sorgfältig und in einem frühen Stadium ausgegeizt werden. Wir verwenden die Geiztriebe entweder zum Mulchen direkt an der Tomatenpflanze oder im Kohlbeet (gegen den Kohlweißling) oder zur Herstellung einer Tomatenbrühe, die als Düngemittel eingesetzt werden kann. Mit einem Auszug aus den Geiztrieben kann man auch ein Spritzmittel gegen Kohlweißling herstellen. Die Kohlpflanzen damit überbrausen.
Gemüseabfälle
Bei jeder Ernte fallen Gemüseabfälle an. So kann man die untersten Salatblätter direkt entfernen oder das Laub der Schwarzwurzel wird nicht benötigt. Im Ökogarten haben wir uns angewöhnt, das Pflanzenmaterial als Mulchmaterial direkt am Ort zu verwenden. Natürlich sollte man ein großes Weißkohlblatt kleinschneiden. Auch sollten wir die Gemüseabfälle nicht zu dicht auftragen. Zerkleinern und im Beet verteilen ist die Devise. Mit dieser Methode wird ein Teil der Nährstoffe, die dem Boden entzogen wurden, wieder zugeführt. Auch kann man die Wurzeln der Erntepflanzen im Boden belassen. Bei den Leguminosen wie Bohnen und Erbsen ist es sehr wichtig, da somit die Stickstoff produzierenden Knöllchenbakterien ihre Arbeit zu Ende führen können. Einige von Ihnen werden nun sagen: Dies sieht nicht schön aus. Wenn man immer wieder zusätzlich mit Grasschnitt oder Stroh darüber mulcht, ist das Ganze sehr erträglich. Böden, die intensiv gemulcht werden, bedürfen keiner zusätzlichen Düngung.
Gewürzfenchel
Fenchel gehört zu den Doldenblütlern. Die Fenchelknollen werden als Gemüse verarbeitet. Hier betrachten wir die Samen, die insbesondere als Würzmittel und als Tee Verwendung finden. Die Früchte sind tief gerillt. Interessant sind die gehirnartig eingepassten Samen, die wir im Querschnitt erkennen können.
Gießen
Die richtige Wasserzufuhr ist eine der Voraussetzungen für ein gutes Pflanzenwachstum Insbesondere bei großflächigen Blattpflanzen sollten wir den Wasserbedarf nicht unterschätzen. Das Gießen am Morgen ist wegen der Schneckenplage zu empfehlen. Auch ist ein ab und zu kräftiges Gießen dem regelmäßigen Berieseln vorzuziehen. Am besten ist Regenwasser geeignet, das in Wassertonnen oder Zisternen aufgefangen wird und dort als Vorratslager dient. Eine Lehre aus dem Ökogarten: Die Wassertonnen dort aufstellen, wo der Wasserbedarf entsteht und über Leitungen zuführen.
Ginkgo (Ginkgo bilboa)
Der Ginkgo stammt aus China und hat in Deutschaland in Parks, Innenstädten und auch privaten Gärten Einzug gehalten. Man kann den Ginkgo-Baum als lebendes Fossil bezeichnen, da seine Vorfahren schon im Perm also vor rund 270 Millionen Jahren lebten und die Dinosaurier kennenlernten. Heute wird der Ginkgo gerne in Innenstädten gepflanzt, da er gegen Schadstoffe recht unempfindlich ist. Für mich ist es schön, das Wachsen eines solchen Baumes in meinem Garten beobachten zu können.
Gliederfüßer (Arthropoda)
Unter dem Stamm Gliederfüßer fasst man im Tierreich Insekten, Spinnen, Tausendfüßer und Krebstiere zusammen. Die Gliederfüßer haben stammgeschichtlich Einiges vorzuweisen. Die ausgestorbenen Trilobiten entstanden schon vor 500 Millionen Jahren.
Goldlaufkäfer (Carabus auratus)
Schön anzusehen ist der grünlich-gold schimmernde Goldlaufkäfer oder Puppenräuber (Puppen stellen das Entwicklungsstadium nach der Larve und vor dem fertigen Insekt) dar. Goldlaufkäfer leben räuberisch und fressen Larven und Eier von Schadinsekten. Auch Aas und Pilze gehören zum Speiseplan. Sie sind insbesondere nachts aktiv und gehen dann auf Jagd. Am Tag verstecken sie sich unter Steinen, Reisig, Laub oder Brettern. Deshalb ist es wichtig, den Garten nicht „aufzuräumen“, sondern Lebensräume für diese Insekten bereit zu halten. Ein Steinhaufen, eine Wildgehölzhecke oder ein Laubhaufen sind genau das Richtige dafür. Im Ökogarten haben wir des Öfteren Begegnungen mit dem Goldlaufkäfer.
Grabegabel
Die Grabegabel ist im Ökogarten unentbehrlich. Im Gegensatz zum Spaten bleibt mancher Wurm am Leben. Der Boden wird auch nicht umgeworfen, sondern tiefengelockert. Das heißt, man stößt die Gabel tief ein und bewegt sie vor und zurück. Damit wird der Boden locker und Kapillaren zur Wasser und Luftversorgung entstehen. Hartnäckige Wildkräuter können nach der Lockerung leicht entnommen werden. Im Biogarten wird gemulcht. Dadurch ist die Tiefenlockerung eine eher leichte Arbeit.
Grasfrosch
Der Grasfrosch gehört zur Familie der Echten Frösche. Nach der Winterstarre (bis Ende März) geht es auf Wanderschaft (vgl. Amphibienwanderung mit Schutzeinrichtungen). Die Frösche suchen ihr Laichgewässser wieder auf. Der Froschlaich kann schon einen erheblichen Teil unseres Gartenteiches einnehmen. Die kleinen Larven durchleben mehrere Entwicklungsstadien und sind nach 2-3 Monaten fertig, sodass sie im Juni das Gewässer verlassen. Frösche jagen Insekten, Käfer, Asseln, aber auch Würmer. Für uns Ökogärtner ist wichtig, dass Frösche (und Kröten) kleine Nacktschnecken und Schneckeneier fressen.
Grasschnitt
Ideal ist es, wenn der Ökogärtner einen großen Garten mit Wiese hat. Der Gras- oder Wiesenschnitt ist das geeignetste Mulchmaterial. Der Grasschnitt kann direkt aus dem Auffangkorb auf die Beete gestreut werden. Dabei muss man die Regel beachten: Nicht zu dick mulchen, lieber des Öfteren und weniger Material auftragen. Somit wird ein Fäulnisprozess verhindert. Grasschnitt kann man immer wieder als dünne Schicht auch in den Kompost eintragen. Wenn man den Grasschnitt liegen lässt und nach dem Trocknen zusammenrecht und in Tüten trocken aufbewahrt, hat man genügend Mulchmaterial für alle Fälle.
Grassoden
Grassoden sind ausgestochene Grasbodenstücke. Die von dem Gras durchwurzelten Erdstücke finden im Ökogarten unterschiedliche Anwendung. So kann man sie als Umfassung eines Hochbeetes einsetzen. Auch bei der Schichtung des Hochbeetes spielen sie eine Rolle: Nach dem Holz- und Häckselmaterial kommt eine Schicht von Grassoden hinzu. Grassoden fallen in der Regel bei Neuanlage von Gartenbeeten an. Man kann sie auch schichten und mit Mist bedecken. Ein Kürbis wird darauf prächtig gedeihen. Nach ein bis zwei Jahren kann die lockere Gartenerde im Hochbeet oder an anderer Stelle Verwendung finden.
Gründünger
Gründüngungspflanzen bedecken den Boden und reichern ihn mit Nährstoffen an. Als Grünsaat empfehlen sich Weißklee, Phacelia, Gelbsenf, Lupine, Ringelblume, Feldsalat u.a.. Grünsaaten eigenen sich als Zwischen- oder Untersaaten (z. B. Feldsalat).
Nach dem Wachstum bleiben die Pflanzenreste auf dem Beet und werden leicht in die Bodenkrume eingearbeitet. Die Wurzeln verbleiben im Boden.
Nach dem Wachstum bleiben die Pflanzenreste auf dem Beet und werden leicht in die Bodenkrume eingearbeitet. Die Wurzeln verbleiben im Boden.
Grüner Spargel (Asparagus)
Je nachdem wie streng und lang ein Winter ist, legt man ein Spargelbeet im März/April an. Zunächst hebt man einen Graben von einer Breite einer Schaufel und einer Tiefe von 20 – 25 cm aus. Nachdem man den Graben ausgehoben hat, gibt man eine ca. fünf cm dicke Schicht Kompost hinein. Auf die Kompostschicht wird dann die Spargelpflanze jeweils im Abstand von 40 – 50 cm gelegt. Sie besteht aus einem Pflanzherzen von dem wie von bei einem Tintenfisch viele Stränge abgehen. Die Ausläufer können bis zu 20 cm lang sein. Dann wird der Graben mit der zuvor ausgehobenen Erde wieder zugeschüttet. Nach 2 Jahren kann man den Spargel ca. 10 – 12 Jahren lang ernten. Unsere Empfehlung: Im Herbst mit Kompost düngen und das Beet immer mit Mulch abdecken.
Gurken
Gurken gehören zur Familie der Kürbisgewächse. Sie benötigen einen sonnigen Platz. Als Starkzehrer müssen sie mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden. Ebenso notwendig ist das kräftige Gießen. Um Gurken besser ernten zu können, haben wir im Ökogarten Rank-Gitter gebaut. Die Früchte hängen dabei sauber und trocken und können somit einfach geerntet werden. Im Biogarten säen wir in das Gurkenbeet Dill, der ein guter Mischkulturpartner ist. Junge Pflanzen sind bei Schnecken geschätzt, deshalb hier Abwehrmaßnahmen wie den „Schneckeneimer“ einsetzen. Da Gurken gegen Pilzbefall anfällig sind, ist ein Überbrausen mit Schachtelhalm als Vorbeugung empfehlenswert.
Gurkenkraut, Dill (Anethum graveolens)
Dill wird auch Gurkenkraut genannt und gehört zur Familie der Doldenblütler. Wir kennen Dill von Kindes Beinen an in Verbindung mit Gurken. Sowohl im Gemüsebeet wird es zu Gurken ausgesät, aber auch im Gurkenglas ist Dill als Gewürz beigefügt. Dill liebt wie die Gurken einen sonnigen Platz. Der Boden sollte leicht feucht sein, regelmäßiges Abmulchen hilft dabei.
H
Haarmücken (Bibionidae)
Im Ökogarten staunten wir nicht schlecht, als wir im Humus eine Baumscheibe bearbeiteten. Hunderte von weiß-gräulichen Larven tummelten sich im Mulm. Wir haben einige entnommen und nach dem Schlüpfen aus der Puppe die Haarmücke erkannt. Haarmücken sehen sehr gedrungen aus, sind etwas schwerfällige Fliegen und fallen alleine deswegen schon einmal auf. Sie ernähren sich von Nektar und Honigtau und sind somit Blütenbestäuber im Obstgarten. Sie legen ihre Eier – bis zu 3.000 pro Weibchen – in den Humus ab.
Häcksler oder Schredder
Im Ökogarten gibt es einige Geräte, die unverzichtbar sind. Dazu gehört der Gartenhäcksler. Wir haben für größere Mengen den Kompowolf eingesetzt, der mit seinem Hammerwerk die Holzabfälle sehr gut fasert. Die abbauenden Bakterien haben somit eine große Angriffsfläche. Natürlich muss man überlegen, ob man einen Häcksler mit Benzinmotor oder Elektroantrieb einsetzt. Beides hat Vorteile. Im Ökogarten haben wir auch beide Geräte in Benutzung. Auch die Stärke des Häckslers hängt von den anfallenden Holzabfällen ab. Auf jeden Fall alle angeführten Vorsichtsmaßnahmen einhalten! Oft wird ein Holzteil zurück- oder zur Seite geschleudert. Auch die Kraft des Einziehens darf nicht unterschätzt werden.
Hecke
Hecken bieten Sicht- und Windschutz und sind eine Oase für Vögel und viele andere Tiere. Wer eine Naturhecke in seinem Garten pflanzen möchte, erkundigt sich am besten bei Fachorganisationen und Obst- und Gartenbauvereinen, welche Hecken an diesem Standort natürlich vorkommen. Bitte daran denken: Hecken brauchen viel Platz. So sollten für den Anbau mind. 2-3 m Platz in der Breite vorgesehen werden. Will man eine dichte Hecke, pflanzt man die Sträucher versetzt in Reihen. Aus unserer Sicht: Gemischt ist schöner. Vielleicht genügt eine solche Auswahl wie Hartriegel, Kornelkirsche, Schlehe, Haselnuss, Weißdorn, Sanddorn u.a.. Wer Zierhölzer pflanzen möchte, kann sich durch die richtige Auswahl das ganze Jahr an Blüten und Früchten erfreuen. So kennen wir Weigelie, Flieder, Forsythie, Kerrie, Schneeball, Cotoneaster, Kirschlorbeer und viele andere.
Heißkompostierung
Der Kompost wird unter Hitze kompostiert. Bei einer richtigen Mischung und einem richtigen Feuchtigkeitsgehalt kann der Kompost Temperaturen bis zu 70 Grad erreichen. Bei diesen Temperaturen sterben Bakterien und Wildkrautsamen ab, sodass man auch von Hygieniesierung des Kompostes sprechen kann. Entsteht keine Wärme im Kompost, so ist die Schichtung nicht richtig erfolgt oder Feuchtigkeit fehlt (siehe Bedingungen der Kompostierung).
Himbeerhecken
Himbeeren wachsen wild, können aber auch im Garten angesiedelt werden. Die Himbeeren werden nach der Ernte im Herbst bis zum Boden zurückgeschnitten. Dabei werden alle verholzten und braunen Triebe bis zum Boden abgeschnitten. Die neuen Triebe bleiben stehen. Im Herbst kann mit Hornspänen oder Rhizinusschrot gedüngt werden. Eine Mulchdecke sollte das ganze Jahr vorhanden sein. Die einzelnen Triebe brauchen im Frühjahr eine Stütze. Im Ökogarten haben wir in unterschiedlichen Höhen Drähte gespannt und die Triebe daran befestigt. Auch ein Maschendraht wäre als Stütze denkbar. Bei trockenem Sommer sollten die Himbeeren gegossen werden.
Hirschkäfer (Lucanus cervus), Männchen
Es ist ein großes Erlebnis einem Hirschkäfer zu begegnen. Im Ökogarten hatten wir mehrfach das Glück dazu. Die Käfer sind in Europa die größten Käfer überhaupt. Die Männchen werden bis zu 70 mm groß, die Weibchen erreichen eine Länge bis 40 mm. Die starken Zangen des Männchens sind die Mundwerkzeuge ( Mandibeln). Am besten lässt man die Tiere in Ruhe. Im Wald begegnen wir kleineren Arten.
Hirschkäfer (Lucanus cervus), Weibchen
Die Weibchen legen die Eier in die Rinde von Totholz der Linden, Eichen aber auch der Obstbäume. Ein Hirschkäfer-Weibchen besuchte mich im Garten. Da Hirschkäfer in eine Schreckstarre verfallen, konnte ich das Insekt sehr gut fotografieren und sogar digital-mikroskopische Aufnahmen anfertigen. Das Hirschkäfer-Weibchen nahm mir das Ganze nicht krumm und besuchte mich am nächsten Tag nochmals im Garten.
Holunder (Sambucus)
Bei einem Besuch bei Heinz Erwen im Paradies (so nannte er seinen Ökogarten) bleibt mir eine Szene in Erinnerung: Heinz Erwen verneigte sich vor einem großen Holunderstrauch. Nach der Frage warum, sagte er: „Der Holunder versorgt uns mit so vielen Geschenken, dass wir dafür dankbar sein müssen.“ Und er hat damit recht behalten: Im Ökogarten haben wir aus den Blüten des Öfteren den Holunderblüten-Sekt hergestellt. Auch ein Sirup lässt sich aus den Blüten herstellen, der das ganze Jahr über als Getränkezusatz Verwendung findet. Und die Beeren finden als Marmelade Verwendung. Nicht zu vergessen: Die Bienen und Vögel freuen sich ebenso!
Holzasche
Wer gerne grillt oder einen Kamin mit Naturholz befeuert, kann die Überreste – die Holzasche – sammeln. Holzasche enthält viel Kalium. So kann man die Pflanzen, die Kalium verstärkt brauchen wie Tomaten und Kartoffeln damit gezielt düngen. Planen wir für das nächste Jahr, in einem Beet Kartoffeln anzubauen, kann im Herbst flächendeckend die Holzasche ausgestreut werden. Einmal pro Jahr kann man alle Beete mit Holzasche dünn bestreuen.
Holzhäcksel
Im Ökogarten werden die Holzreste beim Baumschnitt gehäckselt. Holzhäcksel sind ein wichtiger Baustein im Nährstoffkreislauf. Sie enthalten vorwiegend Kohlenstoff und sind bei der Kompostierung unentbehrlich. Neben der Lieferung von Kohlenstoff für den Verrottungsprozess, führen sie dem Komposter Luft, also Sauerstoff, zu. Im Ökogarten bringen wir Holzhäcksel auf die Gartenwege auf. Die in den Holzbestandteilen enthaltenen Harze und Öle drängen die Wildkräuter zurück. Bei dieser Methode sollte man allerdings darauf achten, dass das grobe Material nicht in die Beete eingebracht wird und das Wachstum der Gemüsepflanzen schädigt. Im Fachhandel kann man grobes Häckselmaterial portionsweise kaufen.
Holzkomposter
Holzkomposter können selbst erstellt oder im Baumarkt gekauft werden. Vor dem Aufstellen sollte der Boden aufgehackt werden, um den Wasserabfluss zu gewährleisten. Keine Steine als Unterlage verwenden, diese stellen eine Einwanderungsschranke für Würmer dar. Im Ökogarten hat sich bewährt, 3 bis 4 Komposter aufzustellen, um Vorratskammern für Laub und Stroh zu haben, die dem Kompost bei Bedarf zugemischt werden können.
Honigbiene (Apis mellifera), Europäische Honigbiene
Im Ökogarten haben wir mit örtlichen Imkern gesprochen und Bienenvölker aufgestellt. Es ist ganz wichtig, dass viele Imker tätig sind. Denn nicht nur der Honig ist sehr wertvoll, sondern auch die ökologische Bedeutung der Bienen gilt es hervorzuheben. Bienen bestäuben die Blütenpflanzen, indem sie Nektar und Pollen sammeln. Neben der Windbestäubung sind die Bienen die wichtigsten Bestäuber. Das Sozialverhalten der Bienen, ihre Kommunikation untereinander (Bienentänze) sind bekannt. Wer einen Imker in der Nähe hat, sollte sich glücklich schätzen.
Hornisse (Vespa crabro)
Die Hornisse fällt schon alleine aufgrund ihrer Größe auf. Die Insekten stehen unter Naturschutz und sind harmlos. Sie stechen nur, wenn Sie bedroht werden. In meinem Garten habe ich im Sommer jeden Abend einen Schwarm von etwa 20-30 Tieren vernommen, die an unserer jungen Esche nagten. Mit ihren starken Mandibeln (Mundwerkzeuge) können sie die Rinde abschaben und von dem Pflanzensaft kosten. Mit der Zellulose können sie ihr Nest aufbauen, das filigran – wie aus zartem Papier aufgebaut - wirkt. Wenn man mit einem Nest Probleme haben sollten, können ausgebildete Fachleute das Nest umsetzen (Umwelt- und Naturschutzorganisationen). Hierbei bitte nicht selbst tätig werden.
Hornspäne und Hornmehl
Hornspäne bestehen aus zerkleinertem, gesiebtem Horn, das aus Hörnern und Hufen von Rindern gewonnen wird. Ist das Horn feiner gemahlen, spricht man von Hornmehl. Im Ökogarten setzen wir nur Hornspäne ein, da diese als Langzeitdünger wirken und 2 bis 3 Monate insbesondere Stickstoff dem Boden zur Verfügung stellen. Ebenso ist Phosphor in den Hornspänen enthalten. Es empfiehlt sich, diesen Dünger schon im Februar an die Stellen, an denen insbesondere Starkzehrer angepflanzt werden, auszubringen.
Hülsenfrüchtler (Fabaceae, Leguminosae)
Hülsenfrüchtler oder Leguminosen kommen als Wildpflanzen in vielfältiger Variation vor. Im Ökogarten kennen wir insbesondere die Nutzpflanzen wie Bohnen, Erbsen und Lupinen. Diese können den Stickstoff in der Lebensgemeinschaft mit Bakterien (Symbiose), sog. Rhizobien, binden. Eine Düngung der Leguminosen ist also nicht notwendig. Leguminosen werden im biologischen Landbau oft zur Anreicherung von Stickstoff im Boden als Zwischenfrucht gepflanzt. So wird der Boden wieder mit Nährstoffen natürlich aufgebaut. Im Ökogarten schneiden wir die Pflanzen ab, lassen diese auf dem Beet liegen. Die Wurzeln verbleiben im Boden und können so verrotten. So bleibt der Stickstoff im Boden.
Hummeln (Bombus)
Die Hummeln sind eine Gattung, die zu den Bienen gehört. Sie leben in sozialen Verbänden. Ihre Nester sind oft im Erdreich an Baumstümpfen zu finden. Hummeln können wie die Bienen stechen und sollten in Ruhe gelassen werden. Den Nestern sollte man nicht zu nahe kommen. Hummeln sind wie die Wildbienen und unsere Honigbiene gute Bestäuber.
Hundertfüßer (Chilopoda)
Die Hundertfüßer gehören zu den Arthropoden und leben im Substrat unserer Gärten. Im Ökogarten freuen wir uns über jeden Helfer. Da sich Chilopoden räuberisch ernähren, befinden sich auf der Unterseite des Kopfes die zwei kräftigen Giftklauen zum Betäuben und Festhalten der Beute. Sie halten das notwendige Gleichgewicht von Substratbewohnern aufrecht.
Hundsrose (Rosa canina), Hagebutte, Heckenrose
Wenn Sie noch keine Hagebuttenmarmelade selbst hergestellt haben, es lohnt sich auf jeden Fall. Die Marmelade wird aus dem Mus reifer Früchte (Sammelfrüchte) hergestellt. In einem Sieb werden die Samen (Nüsschen) zurückgehalten. Als Kinder haben wir die Nüsschen als A...-Kratzer bezeichnet und unters Hemd des Nachbarn geschoben. Ein ungeheurer Juckreiz geht von den behaarten Nussfrüchten aus. Die Hundsrose ist als Strauch weit verbreitet. Im Garten kann man die Hundsrose auch anbauen, allerdings sollte man den entsprechenden Platz vorhalten. Sie kann eine Höhe von bis zu 6 m erreichen. Im Ökogarten (bis 3 m Höhe) haben wir sie z. T. am Zaun festbinden müssen. Die Seitentriebe hängen seitlich nach unten. Sie ist im Ökogarten Teil einer schönen Wildgehölzhecke, die für viele Tierarten Unterschlupf und Schutz gewährt.
Hyphen, Pilzfäden
Pilze bestehen aus fadenförmigen Zellen, den sog. Hyphen. Diese verlaufen in der Erde und sind normalerweise nur unter dem Mikroskop zu sehen. Die Hyphen sind durch Trennwände in einzelne Abschnitte geteilt. Diese Trennwände nennt man Septen. Die Hyphen zusammen bilden das Mycel. Dicke Mycelstränge sind auch mit bloßem Auge zu erkennen (siehe Foto). Im Ökogarten lassen wir auch zuweilen eine Gurke oder einen Kürbis verrotten. Die Pilze tun dann ihre Arbeit. Nach dem Prozess können wir die reifen Samen ernten. Wir kennen am besten den Fruchtkörper der Pilze, den wir im Wald sehen und bei essbaren Pilzen ernten. Im Fruchtkörper werden die Sporen gebildet. Die Pilze leisten mit den Bakterien somit als Destruenten die Hauptarbeit, damit unsere Gemüsepflanzen verwertbare Stoffe zur Verfügung haben.
I
Igel
Der Igel ist ein gern gesehener Gast im Garten. Igel verspeisen Insekten und deren Larven, Regenwürmer, Schnecken, junge Mäuse und sind somit ein Helfer im Hausgarten. Sie gehen nachts auf Beutefang in ihrem abgesteckten Revier. Versteckmöglichkeiten wie Reisig- und Komposthaufen, Holzstöße, Hecken, Gebüsche kommen den Igeln sehr entgegen. Laubhaufen sind eine ideale Versteckmöglichkeit über den Tag lang. Die Laubhaufen sind zudem eine gute Nahrungsquelle, da sich hier Asseln, Regenwürmer, Schnecken oder Käfer aufhalten. Wir haben eine ganze Igelfamilie in einem Laubhaufen gefunden. Im Garten sollten Reisighaufen und Laubhaufen vorhanden sein. Für den Winterschlaf sucht sich der Igel einen frostsicheren Platz.
Insekten
Insekten haben alle Lebensräume auf unserer Erde bevölkert. Sie sind die artenreichste Klasse. Man nennt sie auch Kerbtiere. Man kann bei Insekten Kopf (Caput), Rumpf (Thorax) und Hinterleib (Abdomen) unterscheiden. Eines haben alle Insekten gemeinsam: Sie besitzen 3 Beinpaare, die am Thorax befestigt sind. Deshalb werden sie auch Sechsfüßer (Hexapoda) genannt. Im Ökogarten spielen Insekten eine große Rolle. Deshalb sollte der Ökogärtner ausreichend Kenntnisse über die Lebensweise der unterschiedlichen Insekten haben. Manche wie der Frostspanner, Kohlweißling oder die Möhrenfliege schädigen das Gemüse im Ökogarten, andere wie Marienkäfer, Laufkäfer oder Schlupfwespen unterstützen uns. Wichtig ist es auch, die Entwicklungsstadien wie Ei, Larve, Puppe, Insekt zu kennen, da diese sich völlig voneinander unterscheiden können. Fertige Insekten (adulte Tiere) verändern sich nicht mehr.
Insektennistholz
Insekten sind im Biologischen Pflanzenschutz unentbehrliche Helfer. So bestäuben Wildbienen unsere Bäume und Sträucher, und Schlupfwespen beseitigen Schädlingsraupen, indem sie mit ihrem Legestachel die Eier in die lebenden Larven ablegen. Ein Nistholz ist schnell hergestellt: Wir bohren Löcher unterschiedlichen Durchschnitts in ein Stück Holz und legen es an eine trockene und geschützte Stelle im Garten. Die Wildbienen legen in die Gänge ein Ei, geben Nährstoffe hinzu und verschließen deutlich sichtbar den Gang.
J
Jauche
Als Düngejauchen sind insbesondere die Brennnessel oder Beinwelljauche geeignet. Allerdings haben wir im Ökogarten auch schon mal „Wildkrautjauche“ angesetzt. Auch Zwiebelschalen oder Knoblauchreste können Verwendung finden. Die Flüssigdünger sind auch als Schnelldünger zu bezeichnen, da sie den Nährstoff direkt zur Verfügung stellen. Wir setzen die Flüssigdünger nur in gewissen Wachstumsperioden der Starkzehrer ein. Ansonsten enthält ein gut gemulchter und mit Kompost versorgter Gartenboden genügend Nährstoffe.
Jauchetonne
Zum Ansetzen der Jauchen benötigt man die richtigen Gefäße. Im Ökogarten nutzen wir dazu Mörtelwannen oder ausrangierte Fässer, die man an unterschiedlichen Stellen kostengünstig besorgen kann. Sinnvoll ist es, halbhohe Gefäße zu suchen, damit man die Jauche mit dem Eimer oder der Gießkanne gut entnehmen kann. Die Jauchegefäße sollte man mit einem Drahtnetz abdecken, damit keine Vögel darin ertrinken. Ein regelmäßiges Rühren fördert den Abbauprozess zum Flüssigdünger. Ein Handvoll Steinmehl reduziert die Geruchsbildung.
K
Käfer (Coleoptera)
Die Käfer sind die größte Ordnung der Insekten. Es gibt mehr als 350.000 beschriebene Arten. Käfer haben wie alle Insekten sechs Beine und sind in Kopf, Brust und Hinterleib gegliedert. Jeder von uns ist schon vielen Käferarten begegnet: Sei es der große Hirschkäfer, der Marienkäfer im Garten oder der schillernd grüne Goldlaufkäfer oder der Gelbrandkäfer im Gartenteich. Viele Arten bekommen wir nicht zu Gesicht: Sie leben im Unterholz, unter Laub- und Reisighaufen. Viele ernähren sich von Puppen, Larven und Schnecken, manche saugen Blütennektar, es sind unsere Helfer im Ökogarten. Natürlich richten manche Käfer wie der Holzbock, das Lilienhähnchen oder der Apfelblütenstecher auch Schäden an. Wie man im Biogarten dagegen vorgeht, ist an anderer Stelle beschrieben.
Kalium
Kalium ist ein wichtiger Nährstoff für unsere Pflanzen. Kalium ist notwendig für Stoffwechselkreisläufe, Pflanzenaufbau und führt bei Mangelerscheinungen zur Chlorose (Verbleichen der Blätter). Insbesondere Tomaten und Kartoffeln benötigen viel Kalium. Da manche Böden wenig Kalium enthalten, ist eine Düngung mit Holzasche notwendig. Auch Rizinusschrot und Hornspäne enthalten Kalium. Als Jauche kann man Brennnessel und Beinwell verwenden, die ebenfalls Kalium enthalten.
Kalk
Im Ökogarten verstehen wir unter Kalk einen Sammelbegriff für Naturkalke, die aus Kalkstein gewonnen werden. Industriell hergestellte Kalksorten setzen wir nicht ein. Der pH-Wert des Bodens sollte neutral bis leicht alkalisch sein. Eine Bodenanalyse schafft hierbei Klarheit.
Kaltwasserauszug
Unter einem Kaltwasserauszug versteht man das Ansetzen einer Pflanzenbrühe. Man nimmt das kleingeschnittene Pflanzenmaterial, gibt es in eine Mörtelwanne und füllt mit Wasser auf. Die Mörtelwanne wird mit einem Draht abgedeckt. Nach 1-2 Tagen kann man den Auszug verwenden. Ein Kaltwasserauszug wird meistens zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Die Wasserlösung enthält aggressive Stoffe. So kann man einen Kaltwasserauszug von Brennnesseln gegen Milben oder Läuse einsetzen. Ein Kaltwasserauszug von Rainfarn wird z. B. gegen Larven und Eier von Kohlschädlingen genutzt.
Kamelhalsfliegen (Raphidioptera)
Kamelhalsfliegen gehören zu den Insekten. Man trifft sie ab und zu im Garten an. Man kann sie leicht an dem verlängerten Brustteil erkennen, was auch für die Namensgebung sorgte. Kamelhalsfliegen gehören zu den Netzflüglern. Die Adern der Flügel kann man mit bloßem Auge gut erkennen. Kamelhalsfliegen sind durchaus Nützlinge, da sie auch Blattläuse vertilgen. Die Eier werden in die Rinde der Bäume abgelegt.
Kapuzinerkresse
Die Kapuzinerkresse gehört zu den Kreuzblütlern. Die Kapuzinerkresse kann sich an Wänden hochranken und stattliche Ausmaße erreichen. Ihre Blüten sind gelb, orange bis ins rote hinein. Allgemein wird ihr als Mischkulturpartner - z.B. mit Kartoffeln - eine Förderung der Bodenstruktur und verbesserter Geschmack der Bodenfrüchte nachgesagt. Sie soll Läuse fernhalten. Wir haben mit der Kapuzinerkresse die Baumscheiben der Obstbäume bepflanzt. Somit bleiben diese frei. Auch zum Bewuchs eines Komposthaufens kann man die Kapuzinerkresse einsetzen. Heinz Erwen hat damit die Seiten der Hochbeete bepflanzt, zuvor hatte er natürlich in die Bohlen Löcher gebohrt. Die Kapuzinerkresse sät sich selbst aus. Auch können die großen Samen leicht gewonnen werden. Blüten und Blätter sind essbar. Der feine Kressegeschmack ist besonders bei Quarkspeisen beliebt, als essbare Tellerdekoration fast unschlagbar.
Kartoffelanbau
Kartoffeln sind in unserm Ökogarten ein Muss. Der Geschmack von Biokartoffeln ist zudem exzellent. Das Kartoffelbeet wird im Herbst mit halbreifem Kompost oder Mist bedeckt. Zudem streuen wir Gesteinsmehl und Holzasche (Kalium) darauf. Wir legen die Kartoffeln in Furchen und häufen direkt an. Dann wird mit Wiesen- oder Grasschnitt gemulcht. Auch Stroh kann Verwendung finden. Das Mulchen erfolgt während der gesamten Vegetationsperiode. Damit bleibt die Erde feucht und Nährstoffe werden durch das Pflanzenmaterial zugeführt. Kartoffelkäfer, deren Eier und Larven werden abgesammelt. Die Ernte erfolgt mit der Grabegabel.
Kartoffelkäfer
Der Kartoffelkäfer ist seit vielen Generationen als Schädling im Kartoffelanbau bekannt. Der schwarz-gelb gestreifte Käfer legt seine Eier an der Blattunterseite ab. Daraus schlüpfen die gefräßigen Larven, die über das frische Blattgrün der Kartoffelpflanzen herfallen. Das beste Mittel ist das Absammeln der Käfer, der Eier und insbesondere der Larven. Es empfiehlt sich Handschuhe anzuziehen.
Kartoffelkäfer, Eier
Die Eier des Kartoffelkäfers sind gelblich, länglich-oval und sitzen an den Blattunterseiten. Wenn Sie Kartoffelkäfer im Kartoffelbeet entdecken, sofort die Pflanzen nach den Eiablagen untersuchen. Es besteht eine Verwechslungsmöglichkeit mit den Eiern der Marienkäfer, den Fressfeinden der Blattläuse. Deshalb immer darauf achten, welche erwachsenen Insekten (adulte Insekten) zu finden sind.
Kartoffelkäfer, Larve
Die Larven der Kartoffelkäfer richten den größten Schaden an. Im Ökogarten bleibt nur das Absammeln und präventiv die Entfernung der gelben Eier auf den Blattunterseiten der Kartoffelblätter.
Kaulquappe
Kaulquappen stellen das Entwicklungsstadium der Larven unserer Frösche und Kröten dar. Aus dem Froschlaich schlüpfen die kleinen Larven und durchleben mehrere Reifestadien. Insbesondere Fische und Molche stellen den Kaulquappen nach, sodass die meisten nicht überleben. Frösche und Kröten helfen dem Ökogärtner im Garten. Sie fressen kleinere Schnecken und Schneckeneier sowie Fliegen und deren Larven.
Kieselsäure
Wer kennt sie nicht, die weißen oder rötlich gefärbten Kieselsteine. Diese entstanden aus dem Polymer (Aneinanderkettung von Molekülen) von Kieselsäuremolekülen. Kieselsäuren sind Sauerstoffsäuren des Siliziums. Silizium ist das am weitesten verbreitete Element unserer Erde und ist gesteinsbildend. Jeder kennt auch sicherlich die Flusskiesel. Kieselalgen, die die Kieselsäure zum Aufbau ihres Panzers einsetzen, haben in der Erdgeschichte große Steinformationen gebildet. Diese sind z.B. in der Normandie als schwarze Schichten im Kalkgestein zu erkennen. Brüchige Haare und Fingernägel sind oft ein Mangel an Silizium.
Knöllchenbakterien
Knöllchenbakterien treten bei den Hülsenfrüchtlern (Leguminosen) Bohnen, Erbsen, Lupine auf. An den Wurzeln sitzend (Rhizobien) können die in Symbiose mit den Leguminosen lebenden Bakterien den Stickstoff der Luft binden. So gelangen pflanzenverfügbare Stickstoffverbindungen in den Boden.
Kohlensaurer Kalk
Kohlensaurer Kalk ist im Ökogarten ein wichtiger Dünger. Wir bringen den Kalk im Herbst auf, nachdem wir den PH-Wert des Gartenbodens gemessen haben. Anhand einer Tabelle kann man die Mengen ablesen, die man aufbringen sollte. Tipp: Kalk nicht auf Pferdemist oder Kompost streuen: Der Nährstoff Nitrat wird in Ammonium umgewandelt und verflüchtigt sich als Ammoniak. Um der Kohlhernie vorzubeugen, wird in das Pflanzloch ein wenig Kalk gestreut.
Kohlenstoff
Kohlenstoff ist der zentrale Bestandteil allen Lebens. Bei den Mineralien ist das zentrale Element Silizium. Erklären kann man das von der Atomstruktur her: Kohlenstoff hat vier Bindungsarme zu anderen Atomen und kann somit lange Moleküle bilden. Wird organische Materie verbrannt, bleibt schwarzer Kohlenstoff übrig. Kohlenstoff in seiner reinen Form finden wir in der Kohle. Kohlenstoff wird von den Pflanzen durch die Photosynthese gewonnen. Im Ökogarten müssen wir beim Mulchen und bei der Kompostierung auf das richtige Verhältnis von Kohlenstoff zu Stickstoff achten, dies sollte 25:1 sein. Stroh, Laub, Holz, Zeitungspapier bestehen vorwiegend aus Kohlenstoff. Im Ökogarten liefern wir den Kohlenstoffbeitrag durch gehäckselten Baum- oder Strauchschnitt, Stroh und Laub.
Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis
Der Kompostvorgang funktioniert nur unter gewissen Bedingungen gut. Eine Grundbedingung dabei ist das richtige Verhältnis von Kohlenstoff und Stickstoff zueinander, das 25:1 betragen sollte. Gehäckselter Grünschnitt bringt das ideale Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis mit sich, der Kompostvorgang beginnt direkt, was man an der Hitzeentwicklung erkennen kann. Auch Gras- oder Wiesenschnitt geht bald in die Hitzephase. Wer viele Gemüseabfälle kompostieren möchte, sollte Laub oder Stroh untermischen. Zu viel Stickstoff führt eher zu einem Fäulnisprozess. Diese Mischung sollte man auch beim Mulchen beachten. So sollte man zu frischen Gemüseabfällen Stroh und ein wenig Grasschnitt geben. Bald ist nichts mehr davon zu sehen.
Kohlfliege
Die Kleine Kohlfliege ähnelt unserer Stubenfliege. Sie hat auf ihrer Brust 3 helle Streifen. Eigentliche Schädlinge sind die Larven, die an Wurzelhaaren und an der Pfahlwurzel selbst fressen. Besonders gefährdet sind junge Kohlpflanzen. Natürliche Feinde sind Käfer, Schlupfwespen oder Raubwanzen, die die Eier oder Larven fressen. Eine Methode, die Eiablage zu verhindern, ist das Einstreichen des Pflanzenschaftes mit einem Lehmbrei. Wir haben auch Wermut- und Rainfarnpflanzen klein geschnitten und damit im Kohlbeet gemulcht. Sieht man die Eier, diese dann sofort entfernen.
Kohlhernie
Kohlhernie ist ein Pilz, der an den Wurzelenden zu Wucherungen führt und das Wachstum stark beeinträchtigt oder zum Totalausfall führen kann. Im Ökogarten streuen wir in die Pflanzlöcher der Kohlsetzlinge Kalk, der ein alkalisches Milieu erzeugt und das Pilzwachstum zurückdrängt. Man sollte darauf achten, dass auch andere Kreuzblütler wie Radies oder Mairüben die Krankheit übertragen können. In jedem Fall sollte man das Beet für Kohlpflanzen im nächsten Jahr wechseln
Kohlmeise
Die Kohlmeise ist eine der am weit verbreitesten Vogelarten in unserer Region. Um den Höhlenbrüter im Hausgarten anzusiedeln, ist das Aufstellen von Nistkästen wichtig. Gerade in der Brutzeit vertilgt der Nachwuchs kiloweise Raupen, Larven und Insekten. In der Literatur wird beschrieben, dass ein Meisenpaar mit zwei Brutzeiten, bis 50 kg Insekten und Kleintiere vertilgen kann. Dies entspricht etwa 10.000 Raupen.
Mit dem Durchmesser des Einflugloches kann man unterschiedliche Meisenarten anziehen: So bevorzugen die meisten Meisenarten ein Einflugloch mit einem ungefähren Durchmesser von 2,6-2,8 cm (Blaumeise, Tannenmeise, Haubenmeise, Sumpfmeise, Weidenmeise). Für die Kohlmeise und den Kleiber darf es schon etwas größer sein (3,2 cm).
Mit dem Durchmesser des Einflugloches kann man unterschiedliche Meisenarten anziehen: So bevorzugen die meisten Meisenarten ein Einflugloch mit einem ungefähren Durchmesser von 2,6-2,8 cm (Blaumeise, Tannenmeise, Haubenmeise, Sumpfmeise, Weidenmeise). Für die Kohlmeise und den Kleiber darf es schon etwas größer sein (3,2 cm).
Kohlweißling
Der Kohlweißling ist ein häufig vorkommender Schmetterling. Der Name rührt daher, dass er gerne seine Eier an Kreuzblütler, also auch an Kohlpflanzen legt. Die Eier werden an der Unterseite der Blätter abgelegt. Die schlüpfenden Larven fressen dann den Kohl – manchmal bis auf die Rippen – kahl. Natürliche Feinde sind Schlupfwespen und Raubkäfer. Im Ökogarten sammeln wir die Raupen ab. Starkriechende Mischkulturpartner wie Sellerie oder Tomaten können vorbeugend gepflanzt werden. Wir haben die Kohlbeete zuweilen mit Rainfarnbrühe gegossen oder die kleingeschnittenen Rainfarnpflanzen auf dem Beet verteilt.
Kohlweißlingsraupe
Die Raupen des Kohlweißlings sind die eigentlichen Schadinsekten des Kohlweißlings. Nach der Eiablage an die Unterseite schlüpfen sie nach zwei Wochen und fressen an der Wirtspflanze. Ein natürlicher Feind sind die Schlupfwespen. Diese legen ihre Eier in die Raupen. Die Larven der Schlupfwespe ernähren sich von der Wirtsraupe und töten diese somit ab. Bei starker Ausbreitung werden auch Bacillus-thuringiensis-Präparate eingesetzt. Im Ökogarten sammeln wir die Raupen ab. Vorbeugend pflanzen wir Kohl in Mischkulturen mit Sellerie und mulchen das Beet mit Rainfarn. Der ausgewachsene Schmetterling fliegt somit die Kohlpflanzen seltener an.
Kompost
Der selbst hergestellte Kompost ist der wichtigste und sinnvollste Nährstofflieferant im Hausgarten. Wir können bestimmen, was in den Kompost kommt und haben einen ausgewogenen Dünger. Kompost ist für das Bodenleben besonders wichtig. Kompost enthält noch Pflanzenreste, die mit vielen Tierchen, Pilzen und Bakterien besiedelt sind. Diese zersetzen den Kompost weiter und geben letztendlich die Nährstoffe frei. Mit dem Gartenboden entsteht ein Ton-Humuskomplex, der die Feuchtigkeit halten kann. Wir sprechen dann von einem lockeren, nährstoffreichen Gartenboden, einem Lebendverbau
Kompostmiete
Kompostmieten werden dann angelegt, wenn genügend Pflanzenmaterial zur Verfügung steht. Die Mieten können bis zu 1 m breit und beliebig lang sein. Auch hierbei ist zu beachten, dass eine lockere Schichtung erfolgt. So kann man Reisig mit einbringen, um die Zufuhr von Luft zu sichern. Auch die Bewässerung ist wichtig. Die Kompostierung in den kommunalen Kompostierungsanlagen erfolgt ebenfalls durch Anlage von Kompostmieten. Bei der nächsten Anlieferung von Grünschnitt können Sie dies beobachten.
Kompostwurm (Eisenia foetida)
Im Kompost lebt eine besondere Wurmart, der Kompostwurm Eisenia foetida. Er kann Temperaturen um 30% aushalten und besiedelt den Kompost nach Abklingen der Heißphase. Bei gutem Nahrungsangebot kann man richtige „Wurmklumpen“ beobachten. Der Kompostwurm wird auch in der Wurmkompostierung eingesetzt. Im Handel können Kompostwürmer und Eier bezogen werden, allerdings tauchen sie von ganz alleine auf.
Kompostwurm (Eisenia foetida), Ei
Wenn man den Kompost untersucht, trifft man auf gelbliche Kugeln. Dies sind die Eier des Kompostwurms Eisenia foetida. Zumeist findet man sie in Dutzenden nebeneinander. Vorsichtig mit den Eiern umgehen, denn aus jedem Ei schlüpft ein Wurm, der mithelfen wird, den Kompost zu erstellen, der für unseren Garten so wertvoll ist.
Konsumenten
Im Stoffkreislauf unterscheidet man Produzenten, Konsumenten und Destruenten. Die Konsumenten stellen zunächst mal die Pflanzenfresser dar. So gibt es zahlreiche Lebewesen und deren Entwicklungsstadien, die sich von Pflanzen ernähren. Im Ökogarten gehören z. B. Schnecken oder Blattläuse dazu. Die Blattläuse werden dann von weiteren Konsumenten, z. B. den Marienkäfern gefressen. Auch wir Menschen gehören somit zu den Konsumenten.
Koriander
Koriander ist eines der selteneren Gewürzkräuter in Deutschlands Gärten. Koriander gehört zu den Doldenblütlern. Er ist einjährig, muss also jedes Jahr nachgesät werden. Die Anzucht erfolgt recht anspruchslos. Wie alle Kräuter ist auch der Koriander ein Schwachzehrer. Wir verwenden die Samen, die leicht angeröstet die Bitterstoffe verlieren. In südlichen Ländern wird auch das Kraut verwendet.
Kräuterspirale
Die Kräuterspirale ist ein besonderes Beet zum Anbau von Kräutern. Die Höhe beträgt bis zu 1,2 m, der Durchmesser bis 5 m. Mit Steinen werden die Pflanzstreifen in verschiedenen Windungen gelegt. Der Kern wird mit Kalksteinen oder kalkhaltigem Bauschutt aufgefüllt. Auf der oberen Hälfte finden die mediterranen Kräuter wie Thymian, Lavendel, Rosmarin Platz. Die anderen Kräuter werden an den Windungen entlang angepflanzt. In der Regel schließt sich ein kleines Feuchtbiotop an, das die Kräuterspirale befeuchtet. Dort baut man Brunnenkresse an.
Kunstdünger – nicht im Ökogarten!
Kunstdünger werden synthetisch hergestellt. Die Dünger enthalten die notwendigen Nährstoffe wie Stickstoff, Kalium oder Kalzium. Die Herstellung und Verwendung von Düngemitteln in Europa wird durch die Düngeverordnung geregelt. Auch wegen der Kosten werden Düngemittel immer zielgenauer dosiert. Kunstdünger haben im Ökogarten nichts zu suchen. Wir düngen mit biologischen Düngestoffen wie Kompost, Laub, Pferdemist, Pflanzenabfällen. Zusatzstoffe werden nur auf biologischer Basis eingesetzt: Algenkalk, Holzasche, Brennnesseljauche.
Kürbis
Der Kürbis ist aus dem Ökogarten nicht wegzudenken. Warum auch? Er wächst eigentlich von alleine. Wir ziehen in der Regel die Pflänzchen vor. Standorte sind Komposter, Unkrautkomposter, Erdhügel. Auch der Beetrand zur Wiese ist durchaus eine Erwägung wert. Da Kürbisse Starkzehrer sind, sind natürlich Komposter am besten geeignet. Wenn es sehr heiß ist und man eine gute Ernte will, sollte man bei großer Hitze kräftig gießen. Der Kürbis hat weibliche und männliche Blüten. An den weiblichen Blüten entwickeln sich nach Befruchtung die Früchte. Natürlich sollte man darauf achten, essbare Kürbisse wie den Gelben Zentner, Hokkaido-Kürbis, Spaghetti-Kürbis anzubauen. Das Angebot an Zierkürbissorten ist sehr groß. Wer diese Sorten als Tischschmuck anbauen möchte, hat sicherlich seine Freude daran. Oft hat unsere Ökogartengruppe in unserem Biogarten köstliche, mitgebrachte Kürbissuppen ausprobiert, auch eingemachte Früchte sind sehr lecker.
Kürbisgewächse
Zu der Familie der Kürbisse gehören Gurken, Zucchini und Kürbisse. Da die Pflanzen aus den Tropen stammen, benötigen sie Wärme und reichlich Wasser. Als Starkzehrer müssen dementsprechend genügend Nährstoffe zur Verfügung stehen. Beim Kürbisanbau benötigt man viel Platz im Biogarten. Die Blattmassen sind gewaltig, nach dem Zerkleinern geeignetes Material für den Komposter. Wir können weibliche und männliche Blüten erkennen. Die Früchte können mehrere Kilo schwer werden. Im Ökogarten haben wir Gurken, Zucchini und die Kürbisse Gelber Zentner, Hokkaido-Kürbis und Spaghetti-Kürbis angebaut.
Kurzflügler (Staphylinidae)
Die Kurzflügler gehören zu den Käfern. Sie haben – wie der Name sagt – kurze Deckflügel. Die häutigen Hinterflügel sind zu Paketen gefaltet und ruhen unter den Deckflügeln. Man kann sie mit den Ohrwürmern verwechseln. Allerdings sind diese an den Hinterleibszangen zu erkennen. Da Kurzflügler am Boden leben und sich gerne unter Steinen oder in Spalten verstecken, hat sich in der Evolutionsgeschichte ein flacher Körperbau herausgebildet. Kurzflügler leben räuberisch und fressen Eier und Larven. Im Ökogarten sollten wir genügend Unterschlupfmöglichkeiten für diese Substratbewohner bereit halten.
M
Marienkäfer
Kein anderer Käfer steht für den biologischen Gartenbau wie der Marienkäfer. Und dies mit Recht: Marienkäfer und deren Larven fressen gerne Blatt- und Schildläuse. Treten Blattläuse auf, sollte man zunächst mal auf Marienkäfer und dessen Larven achten. Die Larven sind schwarz mit orangefarbenen Flecken. Betrachtet man sie unter einem Mikroskop, sieht man viele Stacheln, die Feinde abhalten sollen. Die Larven sind sehr gefräßig. In ihrem Larvenleben putzen sie ca. 3.000 Blattläuse weg. Die Eier sind gelb und werden an der Blattunterseite in Paketen abgelegt. Insbesondere kennen wir den Siebenpunkt und den Zweipunkt. Dies sind die Anzahl der schwarzen Flecken auf den roten Deckflügeln. Es gibt allerdings bei uns Dutzende von Arten.
Marienkäfer-Larve
Die Larve des Marienkäfers wird oft nicht erkannt und für einen Schädling gehalten. Aber das Gegenteil ist der Fall: Die schwarz-orange oder schwarz-rot gefärbten Larven fressen mit Vorliebe Blattläuse und sind im Ökogarten unentbehrlich. Im Ökogarten haben wir oft zwei oder drei Larven beieinander entdeckt.
Markiersaat
Markiersaaten werden bei Gemüsepflanzen eingesetzt, die eine lange Keimdauer benötigen. Ein Beispiel dafür sind die Möhren. Als Markiersaat sollten schnell keimende Pflanzen wie Radies verwendet werden. Diese können geerntet werden und machen den Gemüsepflanzen dann Platz. Mit Markiersaaten kann man den Verlauf der Reihen gut erkennen, insbesondere, wenn man in Mischkultur verschiedene Gemüsesorten zu unterschiedlichen Zeiten aussät.
Mehrzweckhaus
Heinz Erven hat ein Mehrzweckhaus entwickelt. Wir haben ein solches Haus im Ökogarten nachgebaut. Die Wände bestehen aus Maschendraht zwischen vier Pfosten befestigt, damit Greifvögel nicht eindringen können. Als Kern dient ein Strohhaufen, der mit Laub und unterschiedlichem Geäst schichtweise zu einem Indianerzelt aufgetürmt wird. Das Quadrat wird mit einem Dach vor Regen geschützt. Das Regenwasser wird in einer Schale seitlich aufgefangen und dient als Trinkreservoir für Tiere. Der Maschendraht, der jeweils an der oberen und unteren Seite an einer Holzleiste befestigt ist, sollte den Boden und das Dach nicht erreichen. Jeweils 10-20 cm sollte der Abstand von Boden und Dach sein. Das Haus wird von Käfern, Vögel und dem Igel genutzt. An den zuführenden Spuren konnten wir dies erkennen.
Mischkulturen
Mischkultur bedeutet der Anbau von verschiedenen Gemüsesorten auf dem gleichen Beet. Aufgrund unterschiedlicher Nährstoffansprüche und Pflanzenausscheidungen in die Luft und den Boden können Pflanzen sich fördern oder hemmen. Anhand von Tabellen kann man günstige Gemüsekombinationen erkennen. Kräuter sind nicht zu unterschätzende Mischkulturpartner.
Mittelstarkzehrer
Mittelstarkzehrer benötigen eine mittlere Nährstoffzufuhr. Bei ausreichender Mulchaufbringung ist dies schon erfüllt. Kompostgaben werden in 1 cm Schichten nacheinander aufgebracht.
Beispiele für Mittelstarkzehrer: Salate, Möhren, Zwiebel, Fenchel, Schwarzwurzeln
Beispiele für Mittelstarkzehrer: Salate, Möhren, Zwiebel, Fenchel, Schwarzwurzeln
Möhren (Daucus Carota)
Möhren oder Karotten sind aus dem Garten und aus unserer Küche nicht mehr wegzudenken. Roh oder gekocht als Gemüse – immer ein Leckerbissen. Aufgrund des Carotingehalts werden Möhren für den regelmäßigen Verzehr empfohlen. Im Ökogarten bauen wir die Möhren in Mischkultur mit Zwiebeln, Knoblauch, Lauch oder Mangold an. Insbesondere die Wurzelausscheidungen der Zwiebeln fördern das gesunde Wachstum der Möhren. Der Boden sollte locker und im Herbst mit einer Schicht Kompost und Holzasche (Kalium) versehen sein. Möhren in der Reihe aussäen und später vereinzeln. Es ist ratsam, als Markiersaat Radies in die Reihen vereinzelt zu säen, denn Möhren brauchen sehr lange, bis sie auflaufen. Gleichmäßige Feuchtigkeit durch eine dünne Mulchschicht fördert das Wachstum.
Möhrenfliege
Die Möhrenfliege legt ihre Eier in Gänge, die sie in die Möhre bohrt. Die Stellen verfärben sich dunkel, oft als schwarze Ringe zu erkennen. Die Möhrenfliege hat Ähnlichkeit mit der Stubenfliege. Ab Mitte Mai tritt sie bei uns auf. Natürliche Feinde sind Schlupfwespen und Laufkäfer. Im Ökogarten halten wir für diese Tiere Brut- und Aufenthaltsmöglichkeiten vor. Möhren sind umso anfälliger, desto überdüngter sie sind. Nicht mit verrottetem Mist düngen. Stark riechende Kräuter vertreiben die Fliegen. Im Ökogarten haben wir Rainfarnpflanzen klein geschnitten und verteilt. Auch Zwiebel- und Knoblauchreste können Sie verwenden. Die Mischkultur mit Zwiebeln ist empfehlenswert. Am besten schützt gegen die Möhrenfliege ein Vlies.
Mondkalender
Für den Biogärtner gibt der Mondkalender Auskunft über den richtigen Zeitpunkt der Aussaat und des Pflanzens der verschiedenen Gemüsesorten (z. B: Aussaatkalender nach Maria Thun). Wir können bestätigen, dass die Aussaat nach dem Mondkalender Erfolg hat. Heinz Erven hat dies mit großen Feldversuchen nachgewiesen. Auch wir haben dazu im Ökogarten einige Experimente gemacht. Dieses Wissen reicht weit zurück und hat in den modernen Bio-Erwerbsanbau längst Einzug gehalten.
Allerdings: Der Einfluss des Mondes ist nur ein Faktor, der das Pendel ausschlagen lassen kann. Die anderen Faktoren wie Boden, Klima, Nährstoffe und Wasserversorgung spielen weiterhin Hauptrollen im Gemüseanbau.
Wurzelpflanzen
Chicorée, Karotten, Kartoffeln, Knoblauch, Knollenfenchel, Mairüben, Möhren, Pastinaken, Radieschen, Rote Beete, Schwarzwurzeln, Sellerie, Topinambur, Zwiebeln.
Blattpflanzen
Blumenkohl, Chinakohl, Weiß- und Rotkohl, Kohlrabi, Salate, Lauch, Mangold, Spinat
Fruchtpflanzen
Bohnen, Erbsen, Gurken, Kürbis, Paprika, Tomaten, Zucchini
Blütenpflanzen
Alle Blumen, Brokkoli
Allerdings: Der Einfluss des Mondes ist nur ein Faktor, der das Pendel ausschlagen lassen kann. Die anderen Faktoren wie Boden, Klima, Nährstoffe und Wasserversorgung spielen weiterhin Hauptrollen im Gemüseanbau.
Beispiele für Wurzel-, Blatt-, Frucht- und Blütenpflanzen
Wurzelpflanzen
Chicorée, Karotten, Kartoffeln, Knoblauch, Knollenfenchel, Mairüben, Möhren, Pastinaken, Radieschen, Rote Beete, Schwarzwurzeln, Sellerie, Topinambur, Zwiebeln.
Blattpflanzen
Blumenkohl, Chinakohl, Weiß- und Rotkohl, Kohlrabi, Salate, Lauch, Mangold, Spinat
Fruchtpflanzen
Bohnen, Erbsen, Gurken, Kürbis, Paprika, Tomaten, Zucchini
Blütenpflanzen
Alle Blumen, Brokkoli
Moose
Moose sind langsam wachsende Pflanzen. Wir kennen sie aus dem Wald oder feuchten Stellen wie das Brunnenlebermoos an dem Feuchtbiotop unserer Kräuterspirale. Bekannte Moose sind auch das Goldene Frauenhaar, dessen Sporenkapseln gleich ins Auge springen, oder das Torfmoos, das für die Entstehung der Moore verantwortlich ist. Neben der Feuchtigkeit spielt der pH-Wert eine große Rolle. Moose gedeihen bei leicht saurem Milieu in Konkurrenz zu anderen Pflanzen, die es neutral oder leicht alkalisch lieben, besser. Direkte Sonneneinstrahlung mögen Moose nicht. Wer Moose zurückdrängen möchte, muss den pH-Wert erhöhen, den Boden mit Sand auflockern. Moose gehören zu den abbauenden Organismen und tragen somit auch zur Mineralisierung der organischen Substanzen bei.
Mosaikjungfer
Die blaugrüne Mosaikjungfer ist ein gern gesehener Gast im Ökogarten. Kaum hatten wir einen Teich angelegt, waren schon mehrere Exemplare auf Erkundungsflügen. Diese Libelle fällt durch ihre schöne Farbenpracht, aber alleine auch durch ihre Größe auf. Gut erkennbar: Die großen Facettenaugen. Die Farben sind am ganzen Körper, auch im Kopfbereich ausgeprägt. Beachtenswert ist, dass Libellen im Rüttelflug stehen bleiben können. Sie jagen im Flug und suchen stehende Gewässer auf, um im Uferbereich die Eier abzulegen. Die Larven entwickeln sich dann 2 – 3 Jahre im Gewässer. Immer wieder ein Erlebnis: Das Schlüpfen einer Libelle sowie die Beobachtung der ersten Flugversuche.
Mücken (Nematocera)
Die Begriffe Mücken und Fliegen werden im Sprachgebrauch oft falsch verwendet. Beginnen wir mit den bekannten Vertretern der Mücken: Wer kennt sie nicht, die unbeliebte Stechmücke oder auch unsere Mitbewohner, die Hausschnaken. Vielleicht auch noch bekannt, die Zuckmücke, deren Larven unsere stärker belasteten Bäche bewohnen. Sie gehören alle zu den Mücken (Nematocera), die wiederum zur Ordnung der Zweiflügler gehören. Mücken sind schmal gebaut und haben lange Antennen. Sie besitzen stechend-saugende Mundwerkzeuge.
Mulchen
Eine Methode des Biologischen Gartenbaus ist das Mulchen, das heißt, den Boden mit organischen Materialien bedeckt halten. Im Ökogarten wird vorwiegend gehäckseltes Stroh als Mulchmaterial eingesetzt.
N
Nematoden
Nematoden sind Wurzelälchen oder Fadenwürmer, die an Wurzeln von Gemüsepflanzen fressen. Durch Mischkulturen, die sich gegenseitig positiv durch Wurzelausscheidungen fördern oder die Saat von Tagetes, der Ringelblume, lassen sich die Nematoden zurückdrängen. Erkennbar sind die Fraßschäden z. B. an der Möhre. Nematoden werden aber auch als Nützlinge eingesetzt. So können sie Schädlinge wie Trauermückenlarven in Blumentöpfen oder Schnecken in den Gemüsebeeten zur Strecke bringen. Diese Nematodenarten können im Fachhandel gekauft werden. Im Ökogarten ist kein größerer Schaden festgestellt worden, sodass eine Bekämpfung nicht erforderlich war. Die Methoden des biologischen Gartenbaus helfen hier unbemerkt dabei.
Nitrat
Nitrat ist ein wichtiger Pflanzennährstoff. So ist Nitrat Bestandteil der Aminosäuren und Eiweiße, ebenso der Enzyme. Enzyme sind Katalysatoren, die die Lebensprozesse auf chemischer Ebene steuern. Nitrat ist in Gemüseabfällen und Pferdemist enthalten, ebenso in Rhizinusschrot oder Hornspänen. Bei der Kompostierung sollten die nitrathaltigen Abfälle mit kohlenstoffhaltigen Abfällen Stroh und Laub im Verhältnis 1:25 vermischt sein. Nitrathaltige Jauchen können aus Beinwell oder Brennnessel hergestellt werden. Die Leguminosen wandeln den Stickstoff aus der Luft mit ihren Knöllchenbakterien in löslichen Stickstoff um.
Bei der Nitratgabe gilt allerdings: Die Dosis muss stimmen. Überdüngte Pflanzen verstärken das Längenwachstum und werden gegen Schädlinge anfälliger. Zudem müssen wir den Unterschied zwischen Stark-, Mittelstark- und Schwachzehrern bei der Düngung beachten.
Bei der Nitratgabe gilt allerdings: Die Dosis muss stimmen. Überdüngte Pflanzen verstärken das Längenwachstum und werden gegen Schädlinge anfälliger. Zudem müssen wir den Unterschied zwischen Stark-, Mittelstark- und Schwachzehrern bei der Düngung beachten.
Nützling
Die Einteilung in Nützlinge und Schädlinge ist eine sehr persönliche Sichtweise des Gärtners. Mit dem Gärtnern allgemein und dem Ernten bestimmter Pflanzen verändern wir das ökologische Gleichgewicht in unserem Biogarten. Wir können nur naturnah gärtnern, alles andere funktioniert nach vorgegebenen Gesetzen der Natur. Das natürliche System hält sich selbst im Gleichgewicht, immer wieder, oder es entstehen andere, neue Gleichgewichte. So ist die Einteilung in Nützlinge und Schädlinge sehr willkürlich gewählt. Gut, wir wollen eine Ernte einbringen und verändern die Bedingungen. Manche Tierarten helfen uns dabei, weil sie andere Tiere fressen, die sich in der Evolutionsgeschichte auf die Arten unserer angebauten Pflanzen spezialisiert haben. Aber jedes Lebewesen hat auf dieser Erde seine Bestimmung auch, wenn wir diese nicht erkennen können und auch nicht akzeptieren wollen.
O
Ohrwurm
Der Ohrwurm Forficula auricularia ist an seinem platten Körperbau und seien Zangen am Körperende zu erkennen. Seine Flügel sind ähnlich wie bei den Kurzflüglern zu kleinen Paketen zusammengefaltet. Seine Flugfähigkeit hat er längst verloren. Dass er schon in manchen Ohrgang seinen Weg gefunden hat (allerdings nur, wenn das Ohr am Boden liegt), hat ihm wohl seinen Namen gegeben. Wir finden ihn in verschiedenem Obst, wo er sich in den Gängen der Maden versteckt. Im Ökogarten ist er ein eifriger Blattlausvertilger. Er ruht sich tagsüber aus und geht nachts auf Beutefang. Im Ökogarten bieten wir ihm eine Wohnung an: die Ohrwurmbehausung.
Ohrwurmbehausung
Der gemeine Ohrwurm Forficula auricularia ist ein Blattlausvertilger. Er hat einen flachen Körper und sucht schmale Spalten zum Schutz am Tage auf. Nachts geht er auf Beutefang. Mit einem Wohnungsangebot kann man den Ohrwurm am Ort halten. Die sog. Ohrwurmbehausung ist ein mit Stroh oder Holzwolle gefüllter Blumentopf, der mit einem Kartoffelnetz umschlossen wird, damit die Vögel das Stroh nicht herausziehen. Am oberen Ende wird die Wohnung dann mit einem Haken versehen und kann an Obstbäume gehängt werden.
Ö
Ökologisches Gleichgewicht
Unsere Natur hat sich seit Jahrtausenden so herausgebildet, wie wir sie heute erleben. Das heißt, eigentlich erleben wir sie nicht mehr ursprünglich, wir Menschen haben sie schon zu sehr verändert und durch Bebauung und Giftstoffe Einfluss genommen. Das große Gleichgewicht setzt sich aus vielen kleinen Gleichgewichten zusammen. So können wir das Räuber-Beute-Verhalten unterschiedlicher Tierarten wie das von Marienkäfer und Blattläusen anführen. Gibt es viele Blattläuse, erzeugen die Marienkäfer viele Nachkommen, die genügend Futter haben. Sind die Blattläuse alle aufgefressen, wird sich die Anzahl der überlebenden Marienkäferlarven verringern und die Blattlauskolonien können wieder ansteigen. Aber dies ist selbstverständlich sehr einfach formuliert. Wir sollten als Ökogärtner darauf achten, dass wir möglichst viel Natur im Ökogarten zulassen, auch wenn die Ernte dann etwas geringer ausfällt.
O
Osmose
Unter Osmose versteht man einen Flüssigkeitsstrom durch eine Membran und zwar vom Ort der niedrigen zum Ort der höheren Konzentration. Bei den Pflanzen dringt durch die höhere Konzentration im Zellinnern Wasser ein und entwickelt somit den Zelldruck.
P
Pestizide – nicht im Ökogarten!
Pestizide sind synthetisch hergestellte Chemikalien, die als Pflanzenschutzmittel bezeichnet werden. Im Bereich der Schädlingsbekämpfung werden sie Biozide bezeichnet, im Einsatz gegen Insekten Insektizide, gegen Unkraut Herbizide oder als Einsatz gegen Pilze Fungizide genannt. Da diese Stoffe in der Regel nicht oder sehr langsam biologisch abbaubar sind, verbleiben sie im Boden und gelangen über die Nahrungskette zu den Menschen. Es gibt in Deutschland und Europa Höchstmengenverordnungen für den Einsatz. Im Ökogarten haben Pestizide nichts zu suchen.
Pfahlwurzel
Warum steht die Tanne fester im Boden als eine Fichte? Sie hat eine Pfahlwurzel, das heißt einen Wurzelspross, der tief in die Erde eindringt. Wir können auch von einer Hauptwurzel sprechen. Welche Wurzeln unsere Gemüsepflanzen haben, ist nicht ohne Bedeutung. So kann man Pflanzen, die eine Pfahlwurzel haben, schlechter versetzen. Denken Sie an Schwarzwurzeln, Rote Beete, Möhren, Chicorée. Für diese Gemüsesorten muss der Boden tiefengelockert sein. Trifft die Wurzel auf ein Hindernis wie einen Stein, entstehen Verwachsungen oder die Wurzelspitze teilt sich. Aus diesem Grund bekommt man Wildkräuter wie Sauerampfer, Löwenzahn schlecht aus dem Garten, da ein Stück Wurzel immer stecken bleibt.
Pferdemist
Pferdemist ist im Ökogarten der Stickstofflieferant. Kommt der Mist aus dem Biologischen Gartenbau, ist dies die beste Alternative. Ansonsten sollte man den Mist ein halbes Jahr liegen lassen. Die Heißphase (dampfender Pferdemist) ist auf jeden Fall abzuwarten, denn dadurch werden Keime und Samen abgetötet. Dann findet er insbesondere zur Kompostierung Verwendung oder wird auf Beete, die im Folgejahr mit Starkzehrern bepflanzt werden, aufgebracht.
Pflanzen-Tee
Teeherstellung: die Pflanzen werden zerkleinert und mit Wasser gekocht (siehe Teezubereitung). Die Brühe wird dann gesiebt und aufbewahrt. In einer Verdünnung von 1:5 bis 1:10 wird der Tee dann zum Bodenaufbau, zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Wir haben bisher insbesondere Schachtelhalmtee, Zwiebel- und Knoblauchtee hergestellt. Alle genannten Tees können gegen Pilzbefall eingesetzt werden. Mit dem Schachtelhalmtee überbrausen wir auch die Gartenbeete im Frühjahr. In Baldriantee beizen wir die Samen vor der Aussaat.
PH-Wert
Der PH-Wert macht eine Aussage, ob der Gartenboden sauer, neutral oder alkalisch ist. Ein neutrales bis leicht alkalisches Milieu wird von den meisten Pflanzen bevorzugt. Dazu entnimmt man eine Bodenprobe. Die Messung erfolgt mit einem PH-Meter oder mit in der Apotheke oder im Fachhandel erhältlichen Messstäbchen. Die Menge der Aufkalkung kann aus einer Tabelle abgelesen werden.
Phacelia (Bienenfreund, Bienenweide)
Warum die zu den Boraginaceae (Raublattgewächse) gehörende Phacelia Bienenfreund genannt wird, kann man erleben, wenn man neben einem blühenden Feld steht. Der Duft und die summenden Bienen und Hummeln sind vorherrschend. Wir säen Lupinen wie Phacelia auf Beete, die eine Ruhephase vor sich haben. In der Landwirtschaft hat die Lupine große Bedeutung. Wir lassen die Wurzeln im Boden und mulchen mit den abgeschnittenen Pflanzenresten. Im nächsten Jahr ist der Boden locker und enthält zudem Nährstoffe.
Pheromonfalle, Lockstofffalle
Pheromon- oder Lockstofffallen werden zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Dabei werden artspezifische Duftstoffe des Insektenweibchens auf eine Klebefolie aufgebracht, um die Insektenmännchen anzulocken. Die Tierchen bleiben kleben und können keine Weibchen mehr befruchten. Beim Waldspaziergang haben Sie vielleicht schon einmal Pheromonfallen gegen den Borkenkäfer gesehen. Die Fallen sind i. d. R. schwarze Tafeln mit Schlitzen, im Innern befindet sich der Lockstoff. Im Obstanbau und im Weinanbau setzt man die Lockstofffallen gegen den Apfelwickler und Traubenwickler ein. Auch gegen Fruchtfliegen gibt es im Fachhandel Produkte.
Phytonzide
Phytonzide sind Wurzelausscheidungen, die von den Pflanzen in den Boden abgegeben werden. Diese haben oft antibakterielle Wirkung und können mit unseren Antibiotika verglichen werden. Aktuellere Forschungen entdecken immer stärker die Wirkungen dieser Pflanzenstoffe.
Pikieren
Unter Pikieren (franz. piquer = stechen) versteht man das Vereinzeln oder Versetzen von kleinen Pflänzchen. Oft ist es ratsam, die Pflänzchen vorzuziehen (wie bei Kohlpflanzen, Sellerie, Tomaten). Dabei werden die Pflänzchen in immer größer werdende Töpfchen umgesetzt, damit eine stärkere Wurzelbildung möglich ist. Zum Pikieren gibt es spezielle Pikierstäbe aus Kunststoff. Diese haben ein spitzes Ende zum Entnehmen der Sämlinge und ein dickeres Ende, um in das Töpfchen eine Mulde für das Pflänzchen zu machen.
Pilze
Pilze im Gartenboden nehmen eine ähnliche Funktion wahr wie die Bakterien: Sie verdauen Pflanzenreste und stellen unseren Gemüsepflanzen die notwendigen Nährstoffe zur Verfügung. Insbesondere im Kompost oder Misthaufen sind die Pilzfäden (Hyphen) als weißes Geflecht zu erkennen. Bei allen Verrottungsprozessen sind Pilze mit am Werk. Einige Pilzarten können natürlich auch schädlich wirken. Ein gutes Mittel gegen Pilzbefall ist das Spritzen mit Schachtelhalmtee.
Pimpinelle, kleiner Wiesenknopf
Die Pimpinelle gehört zu den Rosengewächsen. Die Fiederblätter breiten sich rossettenartig vom Boden aus. Die Einzelblättchen sind gezähnt. Der Blütenstand ist kugelig, gleicht einem kleinen Köpfchen, was schön anzusehen ist. Die Ausbreitung der Nussfrüchte erfolgt über den Wind oder Wasserausschwemmungen. Der Geschmack der Blättchen ist würzig, ähnelt Gurken. In der Küche findet der Vitamin-C-Lieferant seinen Einsatz insbesondere in Salaten und Quarkspeisen.
Pollen
Pollen werden von Samenpflanzen gebildet. Den Pollen- oder Blütenstaub kann man manchmal sehen, z. B. wenn der Wind durch eine Linde weht und den gelben Pollen heraus weht. Die Pollen sind Teil der geschlechtlichen Fortpflanzung und suchen die weiblichen Empfangsorgane, bei Blumen ist dies der Stempel. Nach der Befruchtung werden Früchte ausgebildet, aus denen neue Pflanzen entstehen. Pollen befinden sich überall in der Luft. Pollen lösen heute bei vielen Menschen Allergien aus. Insbesondere in den Flugzeiten ist Vorsicht geboten. Im Radio und im Internet wird man auf dem Laufenden gehalten. Die Pollenflugkalender dienen nur grob als Anhaltspunkt, da sich die Vegetationsbedingungen bei uns stark ändern.
Porotonsteine
Porotonsteine sind durchlöchert. Man kann diese Steine als Boden von Kompostern, Frühbeeten oder Hochbeeten einsetzen. Der Vorteil: Überschüssige Flüssigkeit fließt ab, die Steine stellen für Würmer kein Hindernis dar, allerdings halten sie Wühlmäuse fern. Bei Wurmkompostern müssen auch die Zwischenwände zwischen den Kammern durchlöchert sein, so dass wir im Ökogarten auch diese mit Porotonsteinen gebaut haben.
Produzenten
Im Stoffkreislauf unterscheidet man Produzenten, Konsumenten und Destruenten. Dieser funktionierende Stoffkreislauf ist die Voraussetzung für jeden Garten. Dabei stellen unsere Pflanzen die Produzenten im Stoffkreislauf dar. Mit Hilfe von Sonnenlicht, Wasser und Mineralstoffen, die sie aus dem Boden entnehmen, bauen sie Pflanzenstoffe auf. Somit entstehen aus anorganischen Stoffen, also Mineralien ( z. B. Salze), organische Stoffe. Eine entscheidende Rolle spielt dabei das Chlorophyll, das in den Zellen in sog. Chloroplasten vorhanden sind. Wenn Pflanzen krank sind und die Chlorophyllproduktion nicht mehr läuft, entstehen braune Flecken oder die Pflanzen sterben ab.
Puppe
Vom Ei bis zum fertigen Insekt durchlaufen die Gliedertiere das Stadium der Larve (Fressstadium) und das Stadium der Puppe (Ruhestadium). Aus der Puppe schlüpft das fertige Insekt. Wir kennen die Puppen von Schmetterlingen, Käfern, Zweiflüglern und Hautflüglern.
Q
Quecke
Die Quecken (Gewöhnliche Quecke, Elymus repens) sind im Garten nicht gerne gesehen. Sie lieben verdichteten und gut gedüngten Boden. Ihre Wurzelausläufer vermehren sich stark und drängen alles zurück, was ihnen in den Weg kommt. Am besten wirkt man mit einem lockeren Gartenboden entgegen. Und hat man welche gefunden, lohnt es sich, den Wurzelausläufern tief nachzugraben.
R
Rainfarn
Der Rainfarn, Tanacetum vulgare, gehört zu den Korbblütengewächsen. Sein Name bezieht sich auf seine farnartigen Blätter und sein Vorkommen: Er wächst an Wegrändern recht üppig. Rainfarn ist stark riechend und wird gegen Insektenschädlinge und Pilzbefall eingesetzt. Im Ökogarten werden in die Beete von Kohl, Tomaten und Sellerie Rainfarnpflanzen nach der Zerkleinerung in 10 cm Stücke eingestreut. Die Geruchsstoffe sollen die Kohlfliege abhalten und Pilzkrankheiten vorbeugen. Rainfarnbrühe wird gegen Pilzkrankheiten und gegen Blattläuse, Lauchmotten, Raupen eingesetzt.
Rank-Hilfen
Rank-Hilfen werden bei Pflanzen mit rankenden Ausläufern eingesetzt. So ranken Erbsen, Gurken, Stangenbohnen oder unsere Weinstöcke. Welche Rank-Hilfen man einsetzt, ist oft dem Ökogärtner überlassen. Es gibt im Baumarkt Fertigprodukte (gedrehte Stangen für Stangenbohnen) oder man besorgt sich beim Forst Reisig oder für die Stangenbohnen Fichtenstämmchen. Wer handwerklich begabt ist, kann natürlich auch besondere Rank-Hilfen bauen. Ein Wagenrad, das auf einem Holzstamm sitzt, und Seile, die zum Boden führen: Sicherlich etwas Besonderes.
Raubfliege (Tolmerus atricapillus)
Die Gemeine Raubfliege haben Sie sicherlich schon in Ihrem Garten gesehen. Es sind bis 2-3 cm große Insekten, die auf Jagd nach pflanzenfressenden Insekten gehen. Sie saugen ihre Beute aus, was ich schon einmal beobachten konnte. Sie halten ihre Beute mit den mit Borsten versehenen Vorderbeinen (Fangbeine) fest. Die Eier legt die Raubfliege an Grashalme ab. Raubfliegen gehören zum ökologischen Gelichgewicht dazu. Ihre Schönheit erkennt man erst unter dem Mikroskop.
Raupen
Als Raupen bezeichnet man die Larven der Schmetterlinge. Die Raupen fressen möglichst viel, um zu wachsen und anschließend sich zu verpuppen. Aus der Puppe schlüpft dann der Schmetterling. Die Kohlweißlingsraupen sind uns im Ökogarten gut bekannt. Gibt man nicht Acht, ist es um das eine oder andere Kohlblatt geschehen. Auch die grüne Raupe des kleinen Kohlweißlings ist uns schon begegnet. Des Öfteren sind wir auch schon auf Erdraupen getroffen, die zu verschiedenen Eulenfaltern gehören.
Regenwurm (Lumbricus silvestris)
Wer kennt ihn nicht, den Regenwurm. Ein gern gesehener Gast im Ökogarten. Der Regenwurm frisst die Erde mit den Pflanzenbestandteilen auf, verdaut die organische Masse und reichert die Erde mit Calciumausscheidungen an. Eine natürliche Düngemethode. Regenwürmer halten den Gartenboden auch locker. Durch ein regelmäßiges Mulchen kann man die Anzahl der Regenwürmer im Gartenboden steigern. Im Ökogarten wird auch nur mit der Grabegabel tiefengelockert, damit werden die Bodenstruktur erhalten und die Regenwürmer geschont.
Reisighaufen
Im Garten fallen viele Holzabfälle an (z. B. Baumschnitt). Entweder häckseln wir das Holz und bringen es zur besseren Luftzirkulation in den Komposter ein, mulchen damit Beetwege, oder wir suchen einen Platz im Garten und sammeln nach und nach, bis ein Haufen entsteht. Dieses Biotop dürfte in keinem Garten fehlen. Viele Tiere suchen Unterschlupf: Igel, Ringelnatter, Blindschleiche, Eidechsen, Kröten. Weiterhin finden wir zahlreiche Käfer, insbesondere Laufkäfer und Kurzflügler. Kurzflügler haben einen flachen Körperbau und suchen enge Spalten gerne auf. Also den Garten nicht aufräumen, lieber mal etwas liegen lassen.
Reptilien
Reptilien sind Kriechtiere. In unseren Gärten begegnen wir der Eidechse, der Ringelnatter und den Blindschleichen. Weitere Reptilien findet man im Biogarten seltener. Reptilien sind am Tage aktiv und benötigen das Sonnenlicht, um ihre Aktivitäten zu steigern. Sie verstecken sich in Reisighaufen, Laub, Erdhöhlen. Die Ringelnatter lebt oft in der Nähe von Gewässern wie an Bachläufen. Die Reptilien sind Jäger und fressen Nacktschnecken, Insektenlarven. Dies hilft dem Ökogärtner. Natürlich frisst die Ringelnatter auch Frösche, aber dies gehört zum natürlichen Ökosystem. Leider nehmen die Lebensräume in unserer intensiv genutzten Kulturlandschaft immer mehr ab.
Rhabarber
Rhabarberkuchen, welch eine Delikatesse! Rhabarber gehört in jeden Ökogarten. Wer mutig ist, kann diese Köstlichkeit auch roh essen. Die Wurzelknollen des Rhabarber können im Frühjahr und Herbst gesetzt werden. Rhabarber liebt es feucht und ist als Starkzehrer sehr hungrig. Das Beet kann im Winter mit halbverrottetem Pferdemist oder halbreifem Kompost dick abgedeckt werden. Die Pflanzen sollten 1 m auseinander stehen. Ende Juni sollte man die Ernte einstellen, damit die Pflanzen genügend Kraft für das nächste Jahr sammeln können. Rhabarber kann mehrere Jahre am gleichen Platz stehen, er verträgt auch Schatten. Bei der Ernte die Stiele abdrehen, nicht abschneiden.
Rhinzinusschrot
Rhizinusschrot wird direkt im Ursprungsland aus der Rhizinussaat gewonnen, ist also ein pflanzlicher Dünger. Auf leichten Böden steht beim Düngen mit Rizinusschrot die Nährstoffzufuhr von Stickstoff, Phosphat und Kali an erster Stelle. Dazu kommt die Anreicherung mit organischer Masse. Im Ökogarten haben wir beim Anbau von Starkzehreren wie Tomaten, Kohl, Sellerie, Lauch um die Pflanze herum mit Rhizinusschrot gedüngt und das Schrot in den Boden leicht eingearbeitet. Auch hierbei zählt, die Pflanzen zu beobachten und eine Überdüngung zu vermeiden. Rhizinusschrot ist ein Langzeitdünger, das heißt die Nährstoffe werden nach und nach freigegeben. Wir setzen diesen Dünger auch beim Pflanzen von Bäumen und Sträuchern ein. Mehrere Hände voll werden in das Pflanzloch eingestreut.
Ringelblume, Tagetes, Calendula officinalis
Die Ringelblume oder Tagetes darf im Ökogarten nicht fehlen. Der Korbblütler ist als Grünsaat, Mischkulturpartner und Bodensanierer zu empfehlen. Nach dem Ausblühen lassen sich die Samen leicht gewinnen. Wir haben die Ringelblume als Mischkulturpartner gerne zu Kartoffeln und Kohl gesetzt. Die Wurzelausscheidungen sollen Nematoden fernhalten. Die Pflanzenreste der Ringelblume haben wir nach der Vegetationsphase zerkleinert und als Mulchmaterial am Boden gelassen. In der Medizin werden die Blütenkörbchen und Zungenblüten zu Heilsalben verarbeitet. Aber – und dies ist ein wichtiger Aspekt: die Ringelblumen erfreuen mit ihren farbigen Blüten den Gärtner.
Ringelnatter
Die Ringelnatter lebt gerne in Feuchtgebieten, an Bachufern und Sumpfwiesen. Sie legt ihre Eier oft in den Komposthaufen oder einen Pferdemisthaufen. Dies sind Gelege bis zu 30 Eiern, die aneinander kleben. Sie sind weiß und oval-länglich. Aus ihnen schlüpfen die Jungschlangen, die sehr schön an ihrem weißen Kopfring zu erkennen sind. Die Ringelnatter betreibt Brutpflege. Hat man die Ringelnatter im Garten, bleibt kein Frosch im Teich. Dies muss man in Kauf nehmen. Die Tiere sind sehr scheu, nur bei kälteren Temperaturen etwas träger. Die Ringelnatter sollte man in Ruhe lassen und aus der Ferne beobachten.
Rosenkäfer (Cetonia aurata)
Schön anzusehen ist unser heimischer Rosenkäfer. Durch seine grün schimmernden Deckflügel fällt er besonders auf. Sein Flug ist eher plump, muss der doch massige Körper bewegt werden. Die Deckflügel bleiben geschlossen. Er ernährt sich von Nektar und Pollen. Am liebsten sitzt er auf Doldenblütlern und Heckenrosen. Rosenkäfer sind keine Schädlinge. Die gefräßigen Larven findet man oft im Komposthaufen. Die Larven sind Engerlinge, denen des Maikäfer gleichen. Sie leben von Humus oder Holzresten. Sie helfen beim Abbauprozess und sind keine Schädlinge. Bitte auch die Larven leben lassen.
Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
Rosmarin gehört zu den Lippenblütlern. Ursprünglich wächst der Strauch an den Küsten des Mittelmeeres. In unseren breitengraden ist deshalb im Winter Vorsicht geboten. Lässt man den Rosmarinstrauch draußen im Garten, sollte man ihn mit Strohl einschlagen und das Stroh mit einer dicken Plastikfolie Fixieren. Wenn auch die obersten Spitzen abfrieren, so können doch die Wurzeln den Winter überdauern. Rosmarin findet als Duftpflanze und in der Küche Verwendung (auch in den Kräutern der Provence). Die Blätter sind sehr dick, an den Rändern nach innen eingerollt. Das mikroskopische Bild zeigt die feinen Strukturen.
Rote Bete (Beta vulgaris)
Rote Beete gehören zu den Schwachzehrern, das heißt, sie benötigen wenig Nährstoffe. Im Ökogarten genügt zur Düngung die Mulchmasse, die ständig nachgelegt wird. Bei Überdüngung werden die Nitrate sogar gespeichert, was sie für den Verzehr untauglich macht. Solche Nitrat-Ablagerungen kann man an weißen Streifen in der Frucht erkennen. Der Boden sollte locker sein und keine Verdichtungen aufweisen. Rote Beete gehören zu den Wurzelpflanzen und sollten nach dem Mondkalender ab Mitte April entsprechend ausgesät werden. Rote Bete sollte ausreichend mit Wasser versorgt werden. Rote Bete sind gute Mischkulturpartner für Bohnen, Salate und Fenchel.
Ruth Stout
Die Amerikanerin Ruth Stout ist mit ihrem Buch „Mulch – Gärtnern ohne Arbeit“ bekannt geworden. Bis ins hohe Alter hat sie nach der Mulchmethode erfolgreich gegärtnert. Der beeindruckende Lebensweg und dieses Buch hat uns sehr inspiriert. Wir haben die Idee des Mulchens als zentrale Aufgabe im Ökogarten angenommen und können sagen, dass es funktioniert. Der Boden bleibt bedeckt, die Feuchtigkeit wird gehalten und Nährstoffe werden zugeführt. Alle anderen Bedenken haben sich durch den Erfolg relativiert. Ruth Stout arbeitete mit vorwiegend mit Stroh und bedeckte die Beete mit dicken Schichten. Wir nehmen alle Gartenabfälle, Grasschnitt, Stroh, Kompost und über den Winter Laub. Man kann kaum glauben, was von einer dicken Schicht im Frühjahr ü
S
Samen
Der Biogärtner weiß natürlich, was Samen sind: aus dem Samen entstehen unsere Gemüsepflanzen, Sträucher oder Bäume. Samen sind aus Pollen und Eizelle entstanden. Samen bestehen aus der Samenschale, dem Embryo und einem Nahrungsvorrat. Wenn die Bedingungen stimmen (Temperatur, Wasserangebot), treiben die Samen aus. Sie bilden eine Wurzel, die sich nach unten orientiert und einen Spross, der nach oben wächst.
Samen selbst ziehen
Im Ökogarten haben wir schon den Samen vieler Gemüsesorten und Kräuter selbst gezogen. Man muss die Gemüsepflanzen zur Blüte kommen lassen. Sie werden erstaunt sein, welchen Blütenstand ein Salat, die Schwarzwurzel oder Chicoréepflanze zum Vorschein bringt. Beide Letzt genannten blühen erst im zweiten Jahr, also muss man hier die entsprechenden Pflanzen stehen lassen. Wir empfehlen auch, einen Platz am Beetrand zu wählen, weil der Platzbedarf schon recht groß ist. Auch ein Tomatenstab als Stütze sollte parat stehen. Die selbst gezogenen Samen können zwei bis drei Jahre Verwendung finden. Bohnen sollte man sehr gut ausreifen lassen und erst die trockenen Schoten ernten. Hier die Samen auf Befall prüfen.
Samenpflanzen
Samenpflanzen werden auch Blütenpflanzen genannt. Samenpflanzen bilden Staubblätter aus. Die Staubblätter besitzen Pollensack-Paare. Die Samenanlagen befinden sich in einem Fruchtblatt, daher kommt auch der Name Bedecktsamer. Unsere Gemüsepflanzen und Blumen gehören zu den Samenpflanzen. Im Ökogarten ziehen wir bei vielen Gemüsesorten den Samen selbst, um ihn im nächsten Jahr wieder auszusäen.
Sammelfrucht (Schließfrucht)
Wir unterscheiden Sammel- und Beerenfrüchte. Beerenfrüchte umhüllen die Samen mit Fruchtfleisch und werden von der Wand des Fruchtknotens umschlossen (Name Schließfrucht). Wenn die einzelnen Früchte, die aus den Fruchtblättern einer Pflanze gebildet werden, zusammenwachsen, sprechen wir von Sammelfrüchten. Reife Sammelfrüchte tragen ihre Samen außen auf dem Fruchtkörper. Bekannteste Beispiele für Sammelfrüchte sind Erdbeere und Hagebutte (Nussfrüchte), oder auch Brombeere und Himbeere (Sammelsteinfrüchte).
Säulenapfel (Ballerina)
Man findet sie immer häufiger: das Säulenobst. Im Ökogarten haben wir den Säulenapfel Ballerina zur Demonstration ausprobiert. Säulenäpfel wählt man immer dann, wenn man wenig Platz im Garten hat. Die Pflanzen kann man auch eintopfen und auf die Terrasse oder den Balkon stellen. Dabei das regelmäßige Gießen und Düngen nicht vergessen. Die Früchte wachsen direkt am kurzen Seitenspross, ein Rückschnitt ist nicht erforderlich. Die Seitentriebe dürfen nicht entfernt werden, wächst ein Ausreißer mal länger, diesen auf zwei bis drei Augen zurückschneiden. Zur Befruchtung sollte ein weiterer Säulenapfel gepflanzt werden. In einem normal großen Garten empfehlen wir, eine Streuobstwiese mit alten Sorten anzulegen.
Sauzahn
Der Sauzahn ist ein Gartengerät, das zur Tiefenlockerung eingesetzt wird. Der Zahn befindet sich an einem gebogenen Ende und kann somit 20 cm tief in den Boden eindringen. Die Bodenschichten werden nicht durcheinandergebracht. Der Sauzahn kann bei verdichteten Böden nicht eingesetzt werden. Hier empfiehlt sich die Grabegabel.
Schachtelhalm
Unser heimischer Ackerschachtelhalm ist stark Kieselsäure haltig. Im Ökogarten wird er zur Pflanzenstärkung eingesetzt. Man kann den Tee selbst aus Pflanzenmaterial herstellen oder das Schachtelhalmpulver im Fachhandel kaufen. Ein Überbrausen des Gartenbodens im Frühjahr ist empfehlenswert. Die Kieselsäure wird von den Gemüsepflanzen aufgenommen und in die Zellwände eingebaut. Dadurch werden die Pflanzenwände stabiler. Diese sind dann weniger empfindlich gegen stechende Insekten wie Blattläuse. Auch zur Vorbeugung durch Pilzbefall können die entsprechenden Pflanzen überbraust oder besprüht werden.
Schachtelhalmtee
Unser heimischer Ackerschachtelhalm ist eine an Kieselsäure reiche Pflanze. Diese nutzen wir im Biologischen Gartenbau. Man sammelt genügend Pflanzenmaterial und kocht dieses ab. Der Brei wird durch ein Sieb gedrückt. Die aufgefangene Brühe wird mit 10 Teilen Wasser verdünnt. Mit der Lösung im Frühjahr die Beete überbrausen. Die Pflanzen nehmen die Kieselsäure auf und bauen diese in die Pflanzenwände mit ein. Die Pflanzen werden stabiler und der Stechrüssel der Blattläuse hat es erheblich schwerer.
Schädling
Die Einteilung in Nützlinge und Schädlinge ist eine sehr persönliche Sichtweise des Gärtners. Mit dem Gärtnern und dem Ernten bestimmter Pflanzen, verändern wir das ökologische Gleichgewicht in unserem Biogarten. Wir können nur naturnah gärtnern, alles andere funktioniert nach vorgegebenen Gesetzen der Natur. Das natürliche System hält sich selbst im Gleichgewicht, immer wieder, oder es entstehen andere, neue Gleichgewichte. So ist die Einteilung in Nützlinge und Schädlinge sehr willkürlich gewählt. Gut, wir wollen eine Ernte einbringen und verändern die Bedingungen. Manche Tierarten helfen uns dabei, weil sie andere Tiere fressen, die sich in der Evolutionsgeschichte auf die Arten unserer angebauten Pflanzen spezialisiert haben. Aber jedes Lebewesen hat auf dieser Erde seine Bestimmung, auch wenn wir diese nicht erkennen können und auch nicht akzeptieren wollen.
Schallgeräte gegen Wühlmäuse
Im Fachhandel gibt es zahlreiche Angebote von Schallgeräten zur Abwehr von Wühlmäusen. Den ausgesendeten Schall vertragen die Wühlmäuse nicht und suchen die Ferne. Die Methode funktioniert durchaus, allerdings sollten keine "Schallschranken" wie Gartenwege, große Steine oder Mauern im Weg stehen. Im Ökogarten haben wir eine selbst gebaute Schallanlage eingesetzt. Diese bestand aus einem Windrotor, der über Eisenstangen den Schall in den Boden trug. Das Experiment hat funktioniert. Die Schwarzwurzeln im Bereich des Windrotors gediehen prächtig, an anderer Stelle hat die Wühlmaus zugeschlagen.
Schildläuse
Schildläuse sind saugende Insekten und gehören zu den Pflanzenläusen. Die Weibchen sind in der Regel ungeflügelt, haben einen schildartigen Körper und leben in Kolonien auf bestimmten Pflanzen. Mit ihrem langen Stechrüssel saugen sie Pflanzensaft. Auch Schildläuse produzieren Honigtau, der als klebriger Film unterhalb der Kolonie zu finden ist. Schildläuse findet man oft auf Zimmerpflanzen. Überdüngte Pflanzen liefern gute Bedingungen für einen Befall durch die Schildlaus. Bei Zimmerpflanzen Blätter mit Seifenlösung oder Brennnesselauszug abwaschen. Im Freien kann man auch die Stäubepumpe einsetzen.
Schlupfwespen
Die Schlupfwespen legen mit ihrer Legeröhre die Eier in die Raupen verschiedener Insektenlarven. So werden die Raupen der Lauchmotte oder des Kohlweißlings heimgesucht. Aus den Eiern schlüpfen in der befallenen Larve die Larven der Schlupfwespe, die die Opfer-Larve von innen heraus fressen und aushöhlen. Somit helfen die Schlupfwespen dem Ökogärtner bei der Schädlingsbekämpfung. Die Eiablage mancher Schlupfwespenarten, die im Garten auf Insektenfang gehen, legen ihre Eier in Gänge von Baumstämmen oder teils verrottetem Holz. Im Ökogarten bieten wir für die Schlupfwespen Wohnungen in Form von Insektennisthifen an.
Schmetterlinge (Lepidoptera)
Schmetterlinge stellen eine artenreiche Ordnung der Insekten dar. Wir erfreuen uns an ihren schönen Farben, ihrem langsamen, schön anzuschauenden Flug und können zuweilen den Rüssel bei der Nektaraufnahme erkennen. Im Ökogarten kennen wir Schmetterlinge allerdings auch als Schädlinge: z. B. der Kohlweißling, der seine Eier an Kohlpflanzen ablegt, aus denen gefräßige Raupen schlüpfen. Spezielle Abwehrmaßnahmen sind an entsprechender Stelle erläutert. Auch die Lauchmotte gehört zu den Schmetterlingen. Wir im Ökogarten empfehlen den Anbau eines "Schmetterlingsflieders" (Sommerflieder, Buddleja): Sie werden in Ihrem Ökogarten den Besuch zahlreicher Schmetterlingsarten erleben.
Schmetterlingsflieder, Sommerflieder (Buddleja)
Der Schmetterlingsflieder ist ein stark blühender Strauch, der im Ökogarten nicht fehlen sollte. Der angenehme Geruch seiner Blüten und seine Anziehungskraft auf Schmetterlinge machen ihn so beliebt. Schnitt des Schmetterlingsflieders: Starker Rückschnitt im Frühjahr (April), bis 50 cm über dem Boden. Überalterte, kranke und erfrorene Triebe werden dabei entfernt, Triebe die nach innen wachsen, werden ebenfalls komplett entfernt. So kann man jedes Jahr den reichlich austreibenden Sommerflieder genießen. Eine Kompostgabe im Herbst wird vom Ökogartenteam empfohlen.
Schneckeneier
Die Eier der Schnecken, z. B. der Spanischen Wegschnecke, werden in Häufchen gelegt. Die Eier sind Stecknadelkopf groß und weiß. Mit der Zeit werden sie durchsichtig. Wenn bei Erdarbeiten solche Nester gefunden werden, diese sehr sorgfältig entfernen. Aus jedem Ei kann eine Schnecke schlüpfen. Es ist auch ratsam, nicht grobschollig umzugraben. Dadurch entstehen im Boden Hohlräume, in die sich die Schnecken zur Eiablage zurückziehen können.
Schneckeneimer
Zum Schutz gegen die aktiven und gefräßigen Schnecken, insbesondere die Spanische Wegschnecke, haben wir für Solitärpflanzen den sog. Schneckeneimer erfunden. Der Boden des Eimers wird ausgeschnitten. Nach oben verschließt ein feiner Maschendraht oder Gardinenstoff den Eimer. Der Eimer wird über die Jungpflanze gestülpt und fest in die Erde gedrückt, so dass keine Schnecke eindringen kann. Durch den Stoff oder Draht kann gegossen werden. Das Wachstum erfolgt besonders gut, da der Eimer auch die Feuchtigkeit hält. Fühlt die Pflanze sich eingeengt, kann der Eimer an einem anderen Einsatzort Verwendung finden. Nicht schön, aber effizient!
Schneckenrahmen
Der Schneckenrahmen ist eine Einwanderungsschranke gegen die Weichtiere. Man kann die Einwanderungsbarriere selbst bauen. Sie besteht aus einem Holzrahmen, der fest in die Erde gedrückt wird, sodass keine Schnecke darunter kriechen kann. Schecken können sich zwar sehr dünn machen und durch enge Spalten kriechen, sie können aber nicht graben. An dem oberen Rand wird ein Draht befestigt, der in einem Winkel von etwa 70 Grad absteht. Der Draht sollte mindestens 5 cm überstehen, da Schecken durchaus mit dem Vorderteil abheben können und mit dem Hinterteil den Körper über ein Hindernis drücken können. Sind die Pflanzen innerhalb des Rahmens groß geworden, kann der Rahmen an anderer Stelle eingesetzt werden.
Schneckenregulierung
Alle Lebewesen haben ihre biologische Bestimmung – auch die Schnecken. Sie fressen Aas und können als Gesundheitspolizei bezeichnet werden. Leider sind die Populationen der Spanischen Wegschnecke, die kaum Fressfeinde hat, zu stark angewachsen, so dass mancher Gärtner sein Gemüse schützen muss. Absammeln ist die beste Methode und führt nach einiger Zeit zu einer erträglichen Populationsdichte. Kurzfristig setzen wir im Ökogarten Einwanderungsschranken ein. Fazit: Wir wollen nicht die Spanische Wegschnecke bekämpfen, sondern die Population – auch im Interesse unserer heimischen Schneckenarten – aufgrund der starken Verbreitung regulieren.
Schnellkäfer (Elateridae)
Schnellkäfer würden unsere Aufmerksamkeit weniger erregen, wäre nicht da die Larve des Schnellkäfers: der Drahtwurm. Der Drahtwurm frisst an den Wurzeln unserer Pflanzen und so mancher Salatkopf ist dem schon zum Opfer gefallen. Der Name rührt von einem Flucht- und Verteidigungsmechanismus. Der Schnellkäfer kann Hinterleib und Brust wie ein Katapult spannen. Nach Auslösung schnellt der gesamte Körper in die Höhe und somit kann der Käfer seinen Fressfeinden entkommen. Schnellkäfer sind schmal gebaut, tauchen oft auch an Wegrändern auf. Im Ökogarten achten wir auf die Käfer, um die Eiablage zu verhindern.
Schnirkelschnecke, Garten-Bänderschnecke
Die Schnirkelschnecke gehört zu den echten Lungenschnecken und ist an ihrem schönen Häuschen zu erkennen. Oft ist das Schneckenhaus, das rund 2 cm groß ist, auch braun gebändert. Man findet unterschiedliche Arten in unseren Hausgärten. Wie alle Schnecken brauchen die Schnirkelschnecken viel Feuchtigkeit. Sie können aber auch Trockenzeiten überleben. Sie setzen sich in Sträuchern an den Ästen fest und warten auf Feuchtigkeit und Regen. Im Winter fallen Schnirkelschnecken in Kältestarre und überwintern zurückgezogen in ihrem Haus. Die Schnirkelschnecken richten keinen Schaden im Biogarten an.
Schwachzehrer
chwachzehrer benötigen keine Nährstoffzugaben. Das Aufbringen von Mulchmaterial genügt. Bei Rote Beete ist sogar die Anreicherung von Nitrat die Folge einer Überdüngung. Im Ökogarten haben wir festgestellt, dass Kompostgaben von einem Zentimeter Dicke zur Bodenaktivierung sinnvoll sind.
Beispiele für Schwachzehrer: Leguminosen wie Bohnen, Erbsen (diese entnehmen mit den Knöllchenbakterien den Stickstoff aus der Luft), Rote Beete, Radies, Spinat.
Beispiele für Schwachzehrer: Leguminosen wie Bohnen, Erbsen (diese entnehmen mit den Knöllchenbakterien den Stickstoff aus der Luft), Rote Beete, Radies, Spinat.
Schwalbennest
Wer kennt nicht die Schwalbennester, halbrunde Meisterwerke der Baukunst direkt unterm Dach. Wer Schwalben ansiedeln möchte, kann auch Nistkästen im Fachhandel erwerben und an den gewünschten Ort anbringen. Schwalben jagen im Flug nach Insekten und helfen somit dem Biogärtner, Schädlinge fernzuhalten.
Schwebfliege
Schwebfliegen gehören zu den Nützlingen im Ökogarten. Man kann sie leicht an ihrem stehenden Flug erkennen. Deshalb werden sie auch „Stehfliegen“ genannt. Besonders auffallend sind ihre großen Augen. Ihr Hinterleib ist schwarz-gelb gestreift und erinnert an den der Wespe. Dieses Mimikry – also das Nachahmen des Aussehens einer Wespe – wehrt Fressfeinde ab. Schwebfliegen ernähren sich von Pollen und Nektar. Einige Larven sind Blattlausfresser. Manchmal saugen sie auch an anderen Larven. Somit unterstützen sie den Ökogärtner aktiv bei der Schädlingsabwehr. Die Larven sind gelblich-weiß, die Puppen sind glasig-durchsichtig und des Öfteren auf Kohlblättern zu finden.
Schwebfliege-Puppe
Aus den Eiern der Schwebfliege schlüpfen die Larven, die auf Blattlausfang gehen. Dann verpuppen sich die Larven, bevor das fertige Insekt aus der Puppe schlüpft. Die Puppen findet man des Öfteren auf Kohlblättern.
Sellerie
Sellerie ist ein Starkzehrer und braucht ein nährstoffreiches Beet. Am besten im Herbst das Beet, das für den Sellerieanbau des nächsten Jahres vorgesehen ist, mit einer 5 cm dicken Kompostschicht oder verrottetem Pferdemist versehen. Auch das Bestreuen mit Steinmehl oder Holzasche (Zufuhr von Kalium) ist empfehlenswert. Da Sellerie gegen Kälte empfindlich ist, haben wir im Ökogarten die Pflänzchen ab März vorgezogen. Ab Mai geht es dann ins Gartenbeet. Die Selleriepflänzchen dürfen nicht zu tief gesetzt werden, der Spross muss beweglich bleiben. Während der Wachstumsphase entfernen wir die unteren Blätter am Spross, damit eine dicke Knolle entstehen kann. Das Beet bleibt die Vegetationszeit über gemulcht, allerdings bleibt der untere Sprossteil frei (5 cm Durchmesser).
Sitzstange für Greifvögel
Greifvögel wie der Mäusebussard, Milan oder Turmfalke benötigen die notwendige Übersicht – die Sicht von oben. Die großen Vögel gehen auf Mäusejagd und können in größeren Ökogärten durchaus hilfreich bei der Mäusereduktion sein. Seinen Horst legt der Bussard bevorzugt in Waldrandnähe an; auch Lichtungen und Feldgehölze mag er. In unserem Ökogarten ist alles vorhanden.
Eine 4 m hohe Sitzstange bietet dem Bussard die Möglichkeit, zu ruhen und in Ruhe Ausschau zu halten. An der Bekotung der Sitzstange lässt sich eine Nutzung vermuten.
Eine 4 m hohe Sitzstange bietet dem Bussard die Möglichkeit, zu ruhen und in Ruhe Ausschau zu halten. An der Bekotung der Sitzstange lässt sich eine Nutzung vermuten.
Spaltöffnungen
Die Versorgung der Pflanzen erfolgt durch den Saftstrom, der von den Wurzeln bis zur Triebspitze strömt. Wasser und Mineralstoffe werden nach oben transportiert, die in den Blättern und grünen Pflanzenteilen mit Hilfe des Sonnenlichts erzeugten Assimilate (Zucker) wandern nach unten. Damit der Pflanzensaft fließen kann, muss von der Triebspitze und den Blättern ein Sog ausgehen: der Transport erfolgt ja gegen die Schwerkraft. Durch Verdunstung (Transpiration) in den Blättern oder Nadeln wird Wasser abgegeben und von unten nachgesaugt. Die Regulation des Transpirationsstromes erfolgt über Spaltöffnungen in den Blättern (Blattunterseite), die je nach Temperatur und Tageszeit sich öffnen oder verschließen können.
Spanische Wegschnecke
Die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris) wurde aus Spanien eingeführt und in Deutschland 1969 zum ersten Mal entdeckt. Vor zwanzig Jahren hatten wir nur Probleme mit unseren heimischen Schnecken, die diese importierte und gut gegen Hitze ausgestattete Schneckenart zurückdrängte. Die Schnecken sind nachts aktiv und können bis zu 50 m an einem Tag zurücklegen. Am besten hat sich das Absammeln nach einem Regenschauer bewährt. Abwehrmethoden sind ausreichend beschrieben. Da Schnecken Aas fressen, gehören sie eigentlich zu den Nützlingen, der Gesundheitspolizei, wie man oft sagt. Die Populationsdichte allerdings ist bei uns erschreckend, was darauf hindeutet, das es zu wenig Fressfeinde gibt. Am besten lebt eine artenreiche Fauna wie Käfer, Igel, Blindschleiche, Eidechse im Biogarten, die die Jungschnecken und Eier vertilgen: Vorbeugen ist besser als Absammeln!
Spatzenhaus
Spatzen wurden aufgrund von Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden immer mehr ihre natürlichen Nistmöglichkeiten in Mauernischen und -spalten genommen. Sie nehmen herkömmliche Nistplätze somit nicht mehr an. Das Spatzenhaus soll hier Abhilfe schaffen. Es besteht aus drei nebeneinanderliegenden Nistplätzen, die durch Zwischenwände getrennt sind. Die Öffnungen werden von schräg unten angeflogen, genau wie z. B. Mauernischen zwischen Dach und Hauswand. Die Fronten sollten zur Reinigung und Kontrolle herausnehmbar gestaltet sein, ebenfalls sollten Ablauflöcher für Wasser im Boden vorhanden sein. Genauere Informationen sind in der Bauanleitung des NABU zu finden.
Spinnentiere (Arachnida)
Die Spinnentiere gehören als Klasse zu dem Stamm der Gliederfüßer. Sie gehören zum Ökosystem Biogarten mit dazu. Wir treffen im Ökogarten häufig auf die Gartenkreuzspinne, die Zebraspinne, die Krabbenspinne und verschiedene Laufspinnen. Oft sehen wir die schönen Spinnennetze, wenn der Tau seine Tropfen daran befestigt hat. Wie verbreitet Spinnen sind, kann man bei einem frühen Spaziergang sehen: Ein unbearbeitetes Feld in der Natur zeigt im morgendlichen Tau Tausende von Spinnennetzen. Spinnen leben von anderen Insekten und halten somit das ökologische Gleichgewicht stabil.
Springschwänze
Die Springschwänze (Collembola) gehören zur Klasse der Sechsfüßer (Hexapoda). Sie erreichen eine Körpergröße von 0,1 mm bis zu 17 mm und finden sich vor allem auf und in den Humusschichten nicht zu trockener Böden bis in einige Meter Tiefe und an verrottendem Pflanzenmaterial. Oft können wir sie auch im Blumentopf bei Zimmerpflanzen beobachten. Springschwänze sind Substratumwandler und für das lebendige Gefüge des Gartenbodens wichtig. Der Name rührt von einer Sprunggabel, mit der die Tiere ein Mehrfaches ihrer Körpergröße überspringen können.
Spross
Unter Spross versteht man den Teil einer Pflanze, der aus dem Boden herausragt. Die Wurzel ist im Boden verankert und liefert Wasser und Nährstoffe. Der Spross besteht aus Sprossachse und den Blättern. Bei den verschiedenen Gemüsesorten wie Sellerie ist der Spross verdickt.
Stabwanze
Die Stabwanze Ranatra linearis ist ein auffälliger, aber seltener Teichbewohner. Mit großen Zangen geht die Wanze, die an der Wasseroberfläche auf der Lauer nach Fliegen liegt, auf Beutefang. Sie ist stabförmig und kann fliegen. Sie kommt, wenn man Glück hat, von alleine in den Gartenteich.
Stachel (Pflanze)
Dorn und Stachel werden bei Pflanzen im Sprachgebrauch oft vertauscht. Eine Rose besitzt Stacheln und keine Dornen. Der Unterschied ist leicht erklärt: Stacheln sind Auswüchse der Epidermis (Abschlussgewebe). Dorne stellen umgebildete Pflanzenorgane dar. Stacheln kann man leicht entfernen, Dornen nicht. Neben den Rosen sind Brombeeren und Himbeeren Beispiele für Pflanzen, die Stacheln ausbilden. Sie kennen vielleicht auch die Stacheln der Kastanienfrucht.
Stangenbohnen
Stangenbohnen gehören zu den Leguminosen und reichern mit den Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft im Boden an. Sie benötigen dennoch etwas mehr Nährstoffe als die Buschbohnen. Der Boden sollte locker sein. Suchen Sie ein sonniges Plätzchen in Ihrem Garten. Denken Sie auch daran, dass Stangenbohnen mehr Platz benötigen. Zwischen den Stangen sollten ca. 50 cm Platz sein.
Nach dem Setzen der Stangen, den Boden lockern und im Umkreis um die Stange (ca. 10 cm Abstand) einen Ring mit 7 – 8 Samen legen. Der Boden sollte auch hier abgemulcht sein. Bei Trockenheit die Stangenbohnen ausreichend gießen. Nach der Ernte, Wurzeln mit den Knöllchenbakterien im Boden belassen (Stickstoff), das Laub kann kompostiert werden oder als Mulch Verwendung finden.
Nach dem Setzen der Stangen, den Boden lockern und im Umkreis um die Stange (ca. 10 cm Abstand) einen Ring mit 7 – 8 Samen legen. Der Boden sollte auch hier abgemulcht sein. Bei Trockenheit die Stangenbohnen ausreichend gießen. Nach der Ernte, Wurzeln mit den Knöllchenbakterien im Boden belassen (Stickstoff), das Laub kann kompostiert werden oder als Mulch Verwendung finden.
Starkzehrer
Starkzehrer benötigen viele Nährstoffe, die durch Kompostzugabe oder Mulchmaterial gegeben werden. Die Kompostschicht kann bis zu 5 cm betragen. Im Ökogarten bereiten wir die Beete schon im Herbst vor. Wo Starkzehrer wie Tomaten oder Kohl angebaut werden, bedecken wir den Boden mit halbverrottetem Pferdemist oder halbreifem Kompost. Auch die Gabe von Rhizinusschrot und Hornspänen ist im Herbst denkbar. Im Ökogarten haben wir auch aus Kostengründen darauf verzichtet und arbeiten vorwiegend mit Kompost.
Beispiele für Starkzehrer: Tomaten, Kohlsorten, Sellerie, Lauch, Kartoffeln, Zucchini, Rhabarber, Obstbäume
Beispiele für Starkzehrer: Tomaten, Kohlsorten, Sellerie, Lauch, Kartoffeln, Zucchini, Rhabarber, Obstbäume
Staubblatt
Bei den Staubblättern kann man den Staubfaden und den Staubbeutel erkennen. Der Staubbeutel untergliedert sich in meist vier Pollensäcke. Die Staubblätter bilden den Pollen aus, der zur geschlechtlichen Fortpflanzung die weibliche Samenanlage erreichen muss. Dies geschieht durch Insekten oder den Wind. Die Anzahl der Staubblätter sind charakteristisch für die jeweilige Pflanzenart.
Stäubepumpe
Mit der Stäubepumpe wird Kalk oder Steinmehl in einer Staubwolke ausgeblasen. Die Stäubepumpe wird bei Blattlaus-, Milben- oder Pilzbefall eingesetzt. Blattläuse besitzen eine feuchte Oberfläche. Durch das Mehl werden die Atemwege blockiert, sodass die Blattläuse absterben. Zudem erhalten die Pflanzen eine mineralische Düngung, was zur Pflanzenstärkung beiträgt. Nach Regengüssen sollte man die Bestäubung wiederholen.
Steinhaufen
Ein Steinhaufen sollte in jedem Biogarten vorhanden sein. Insbesondere Kröten finden hier Unterschlupf. Wir haben aber auch Eidechsen und viele Käferarten wie die Kurzflügler oder Laufkäfer in diesem Biotop beobachtet. Eine natürliche Steinmauer oder eine Kräuterspirale bieten für diese Tierarten ebenfalls Zufluchtsorte.
Steinmehle
Steinmehle enthalten viele Spurenelemente und ergänzen im Boden fehlende Mikronährstoffe. Insbesondere Kalium, der im Gartenboden wenig vorkommt, wird somit hinzugegeben. Wir verwenden die im Saarland vorkommenden Basaltmehle, aber auch Steinmehle aus Lavagestein werden bei uns eingesetzt. Auch kann man Lavagranulat einsetzen. Der Vorteil: Die Steine zerfallen nach und nach und stellen somit die Nährstoffe über einen längeren Zeitraum zur Verfügung.
Stempel
Der Stempel ist der Träger der weiblichen Geschlechtsorgane bei Pflanzen. Der Pollen als Träger der männlichen Keimzellen wird durch den Wind und Insekten übertragen und bestäubt dann den weiblichen Teil einer Pflanze, den Stempel. Der Pollen bildet einen Pollenschlauch aus und verschmilzt in der Samenanlage mit der Eizelle. Die Samenanlage entwickelt sich dann zum Samen und die Blüte zur Frucht.
Stickstoff
Stickstoff ist ein wichtiger Baustein organischer Materie. Aminosäuren und Eiweiße benötigen zu ihrem Aufbau den Stickstoff. Da die Regelkreis steuerenden Enzyme aus Aminosäuren und Proteinen aufgebaut sind, hängen alle Lebensprozesse auch vom Stickstoff ab. Leguminosen stellen pflanzenverfügbaren Stickstoff über die Knöllchenbakterien selbst her. Dabei wird der Stickstoff aus der Luft gebunden. Wir geben Stickstoffdünger mit Kompost, Pferdemist, Pflanzenjauchen, Rizinusschrot oder Hornspänen.
Stroh
Stroh ist einer der wichtigsten Rohstoffe im Ökogarten. Er liefert Mulchmaterial für unsere Beete, wenn kein Wiesenschnitt zur Verfügung steht. Dazu wird das Stroh im Häcksler zerkleinert. Ruth Stout hat den gesamten Garten mit Stroh gemulcht und dabei gute Erfolge nachgewiesen (siehe das Buch "Mulch – Gärtnern ohne Arbeit"). Auch als Beigabe zum Kompost wird Stroh untergemischt. Da Stroh vorwiegend aus Kohlenstoff besteht, kann er im Kompost das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis mitgestalten. Dies sollte 25 Anteile Kohlenstoff zu 1 Anteil Stickstoff sein.
Symbiose
Wenn verschiedene Arten von Lebewesen in einer Gesellschaft leben, spricht man von Symbiose. Ein gutes Beispiel stellen die Flechten dar. Sie sind eine Symbiose von Grünalgen und Pilzen. Bei der Symbiose hat jede Art ihren Vorteil von diesem Zusammenleben: Die Grünalgen produzieren mit der Photosynthese Zuckerstoffe, die Pilze liefern den Grünalgen die Mineralstoffe. Ein weiteres Beispiel sind die Knöllchenbakterien von unseren Leguminosen wie Bohnen, Erbsen und Lupinen. Die Bakterien ernähren sich von den Pflanzensäften und binden Stickstoff, das wiederum von den Pflanzen genutzt werden kann. Oder denken Sie an das Melken der Blattläuse durch die Ameisen. Die Ameisen beschützen die Blattläuse und dürfen den Honigtau saugen.
T
Tagetes, Ringelblume, Calendula officinalis
Die Ringelblume oder Tagetes darf im Ökogarten nicht fehlen. Der Korbblütler ist als Grünsaat, Mischkulturpartner und Bodensanierer zu empfehlen. Nach dem Ausblühen lassen sich die Samen leicht gewinnen. Wir haben die Ringelblume als Mischkulturpartner gerne zu den Kartoffeln und Kohl gesetzt. Die Wurzelausscheidungen sollen Nematoden fernhalten. Die Pflanzenreste der Ringelblume haben wir nach der Vegetationsphase verkleinert und als Mulchmaterial am Boden gelassen. In der Medizin werden die Blütenkörbchen und Zungenblüten zu Heilsalben verarbeitet. Aber – und dies ist ein wichtiger Aspekt: die Ringelblumen erfreuen mit ihren farbigen Blüten den Gärtner.
Taumelkäfer
Der Taumelkäfer oder Kreiselkäfer ist ein Wunder der Natur. Mit schnellen Kreisbewegungen rudert er über die Wasseroberfläche. Er hat geteilte Augen, mit denen er unter und über Wasser sehen kann. Wer den Taumelkäfer im Gartenteich hat, hat viel Spaß beim Zuschauen.
Tausendfüßer (Myriapoda)
Man trifft ihn zuweilen im Ökogarten an, den Tausendfüßer. Er ernährt sich von Humusbestandteilen und sorgt somit im Garten für die Mineralisierung der organischen Materie wie z. B. unser Mulchmaterial. Er ist schwarz und hat – wie der Name sagt – viele Beinpaare.
Tee
Pflanzentee wird wie normaler Tee aufgebrüht. Nach dem Erkalten wird die Lösung 1:10 oder 1:5 mit Wasser verdünnt. Pflanzentee wird oft als Spritzmittel eingesetzt. Schachtelhalmtee stärkt die Pflanzen. Man überbraust den Gartenboden oder spritzt direkt auf die Pflanzen.
Teichläufer
Der Gemeine Teichläufer (Hydrometra stagnorum), auch Wasserreiter oder Stelzfuß genannt, ist eine Wanze (Heteroptera) und gehört zur Familie der Teichläufer. Die Tiere laufen auf dem Wasser in Uferbereichen oder auf Wasserpflanzen umher und jagen dort nach Beute. Aufgrund von feinen Härchen an den Fußenden (Tarsen) können die Teichläufer die Oberflächenspannung des Wassers ausnutzen und versinken nicht. Wir können mit bloßem Auge leichte Dellen in der Wasserhaut an den Füßen sehen.
Teichmolch
Der Teichmolch gehört zu den Amphibien und zur Klasse der Schwanzlurche. Er ernährt sich von Kleinkrebsen, Froschlaich und Kaulquappen. Die Teichmolche überwintern an Land in frostfreiem Unterschlupf oder in tieferem Gewässer. Leider sind Molche heute aufgrund der fehlenden Biotope seltener geworden. Im Ökogarten haben wir uns umso mehr über die Bewohner unseres Gartenteiches gefreut.
Thermokomposter
Thermokomposter bestehen aus Kunststoff und sorgen auf Grund der Isolierung für eine Temperatursteigerung. Im Ökogarten reichen die anderen Komposter aus, die erzielten Kompostmengen mit Thermokompostern sind zu gering und der Betreuungsaufwand ist größer: Beim Thermokomposter sind insbesondere die Schichtung und der Feuchtigkeitsgehalt zu beachten. Vorteil: Die Heißkompostierung wird einfacher erzielt. Die Rotte verläuft schneller. Im Sommer kann nach drei Monaten der Reifkompost entnommen werden.
Thymian
Thymian ist in der heutigen Küche nicht mehr weg zu denken. Im Garten liebt er lockere, sandige und steinige Erde. Im Ökogarten bauen wir den Thymian im Kräuterbeet und auf der Kräuterspirale an. Da Thymian wärmeliebend ist, setzen wir ihn auf der Kräuterspirale im oberen Bereich. Auch am Beetrand soll er mit seinem Duft anfliegende Insekten wie die Kohlfliege oder weiße Fliege vertreiben. Eine Düngung ist nicht notwendig. Die Blätter sind mit ätherischen Ölen gefüllten Bläschen übersät, was die mikroskopische Aufnahme zeigt. Thymian ist winterhart und wird nur leicht zurückgeschnitten.
Tiefenlockerung
Die Tiefenlockerung des Bodens erfolgt mit der Grabegabel. Man sticht die Gabel bis zum Ende tief in den Boden und bewegt die Grabegabel am Stiel vor und zurück. Dabei werden Kapillaren für Luft und Wasser geschaffen. Insbesondere vor dem Aussäen oder dem Pflanzen von Pflänzchen sollte die Tiefenlockerung erfolgen. Die Erdschichten werden nicht wie beim Graben umgeworfen, die Bodenstruktur bleibt im Aufbau erhalten. Auch gemulchte Böden können auf diese Art und Weise tiefengelockert werden. Bei regelmäßigem Mulchen wird somit im Ökogarten nicht mehr viel Kraft benötigt.
Tigerschnecke
Die Tiger- oder Egelschnecke (Limax maximus) ist wohl die auffälligste heimische Schneckenart und mit einer Größe bis zu 20 cm auch die größte. Sie wurde aus südlichen Breiten eingeschleppt und ist bei uns immer häufiger zu sehen. Die Nacktschnecke hat eine sehr auffällige Zeichnung, die an einen Tiger erinnert. Sie sucht gerne schattige Plätze auf und versteckt sich in Höhlen. Sie frisst nur totes Pflanzenmaterial und stellt somit für den Gärtner keine Gefahr dar. Im Gegenteil: durch den Verzehr kleinerer anderer Nacktschnecken ist sie sogar ein Nützling.
Tomaten
Tomaten oder Paradiesäpfel gehören zu den Starkzehrern, im Ökogarten düngen wir die Beete im Herbst des Vorjahres mit halb verrottetem Kompost oder Pferdemist. Eine Schaufel Holzasche oder Gesteinsmehl auf das Tomatenbeet verteilt, führt das notwendige Kalium zu. Die Tomaten ziehen wir zu Hause an der Fensterbank und nach und nach im Freien vor. Der Anbau erfolgt im Tomatenhaus, das regen- und windgeschützt ist. Der Boden bleibt über die gesamte Vegetationsdauer gemulcht. Tomaten brauchen eine Kletterhilfe, einen Tomatenstab. Tomaten müssen mit der Brause (wegen des breiten Wurzelbereiches) regelmäßig kräftig gegossen werden. Eine Zwischendüngung mit Brennnesseljauche (1:10 verdünnt), Kompost oder Rhizinusschrot ist in Abständen zu empfehlen. Während der Vegetationsperiode müssen die Geiztriebe entfernt werden.
Ton-Humus-Komplex
Der Ton-Humus-Komplex ist eine komplexe Schicht des Gartenbodens mit Pflanzenresten und Hohlräumen, mit Tieren, Bakterien und Pilzen. Wir sprechen von einem Lebendverbau mit vielen Organismen, die im Humus leben und die beim Abbau der Pflanzenreste Nährstoffe für die Pflanzen verfügbar machen. Deshalb müssen wir dem Boden Nährstoffe in Form von Pflanzenmaterial zukommen lassen. Das ganzjährige Mulchen (auch Flächenkompostierung genannt) ist eine Voraussetzung dafür. Die Kompostierung und das Ausbringen von halbreifem oder reifem Kompost stellen wesentliche Methoden für den im Garten gewünschten Ton-Humus-Komplex dar.
Topinambur (Helianthus tuberosus)
Die Topinambur gehört zu den Korbblütlern. Ihre Blüte gleicht denen von kleinen Sonnenblumenarten. Sie gehört tatsächlich zur gleichen Gattung. Die Topinambur wird gelegentlich als Erdapfel bezeichnet. Die mehrjährige Pflanze kann bis zu drei m hoch werden. Im Ökogarten haben wir ein eigenes Feld angelegt oder den Beetrand gewählt. Die Knollen schmecken leicht süßlich. Sie enthalten Inulin, einen Vielfachzucker, der für Diabetiker gut verträglich ist. Deshalb wird die Topinambur-Knolle auch zuweilen "Diabetiker-Kartoffel" genannt. Man kann sie als Rohkost oder Kartoffelersatz gekocht oder frittiert einsetzen. Die Vermehrung gelingt recht einfach. Im Biogarten ist ein Beet einfach schön anzusehen.
Torf
Torf entsteht in Mooren. Früher wurde Torf als Brennmittel verwandt, da in tieferen Schichten des Moores der Inkohlungsprozess, d. h. die Bildung von Kohlenstoff, stattgefunden hat. Auch in deutschen Gärten ist Torf als Substratgeber mit Wasserspeicherfunktion immer noch sehr beliebt. Im Ökogarten wird Torf nicht eingesetzt. Zum ersten wird es nicht benötigt, da wir genügend organisches Material zur Verfügung haben, zum anderen wollen wir zum Erhalt der Moore beitragen. Moore sind einzigartige Biotope mit besonderen Pflanzen- und Tiergesellschaften. Durch das Mulchen haben wir keine Probleme: Der Mulch liefert Nährstoffe, trägt zur Humusbildung bei und hält den Boden feucht. Auch Kompost kann als Mulchmaterial Verwendung finden.
Transpiration
Unter Transpiration versteht man die Verdunstung von Wasser über die Spaltöffnungen der Blätter. Die Spaltöffnungen werden von Schließzellen gebildet, die über den Turgordruck gesteuert werden. Durch das Verdunsten wird Wasser, das von den Wurzeln aufgenommen wird nachgesogen. Wasser und Mineralstoffe werden nach oben transportiert, die in den Blättern und grünen Pflanzenteilen mit Hilfe des Sonnenlichts erzeugten Assimilate (Zucker) wandern nach unten. Die Transpiration ist von der Wärme, Windstärke und Tageszeit abhängig. Immer dann, wenn Fotosynthese betrieben wird, sind die Spaltöffnungen geöffnet. Somit kann Kohlenstoffdioxid aufgenommen werden.
Tugordruck
Der Turgordruck ist der Druck des Zellsaftes auf die Zellwände. Der Zellsaft ist Transportmittel für Enzyme, Hormone, Pflanzennährstoffe und Wasser. Der Druck wird durch Osmose aufrecht erhalten, das heißt durch die höhere Konzentration im Zellinnern dringt Wasser ein und entwickelt somit den Zelldruck.
U
Unkrautjauche
Aus Wildkräutern, die im Garten abgesammelt werden, kann man eine Jauche herstellen. Beim Gärvorgang werden die Nährstoffe freigesetzt und die Samen gehen zu Grunde, sodass man die Jauche gut ausbringen kann.
Unkrautkomposter
Der Biogärtner spricht nicht von Unkraut, sondern von Wildkraut. Aber gleichwohl gehört manches Wildkraut nicht in den Garten. Ein Komposter steht im Ökogarten zur Verfügung, um die aus dem Garten und im normalen Komposter nicht verwertbaren Gartenabfälle aufzunehmen. Im Laufe des Jahres trugen wir eine dünne Schicht halbreifen Pferdemist auf und setzten Kürbis oder Zucchini mit gutem Erfolg. Da die Wildkräuter viele Nährstoffe enthalten, die bei der Kompostierung frei werden, haben die Starkzehrer die notwendigen Grundlagen.
V
Vegetationspunkte
Die Vegetationspunkte liegen an der Spitze des Sprosses und der Wurzel und sorgen für ihr ständiges Wachstum, indem er durch fortlaufende Teilung neue Zellen erzeugt. Die Vorgänge werden durch Pflanzenhormone (Auxine), die in der Sprossspitze gebildet werden, gesteuert. Der Transport erfolgt vom Spross zur Wurzelspitze. Bricht der zentrale Spross ab, übernehmen Seitensprosse dessen Funktion. Im Ökogarten ist wichtig zu wissen, dass die Vegetationspunkte "freie Fahrt" haben: Der Boden muss locker sein, Steine dürfen den Weg nicht versperren. Geschieht dies dennoch, kann sich der Vegetationspunkt teilen.
Verwachsungen
Verwachsungen treten dann immer auf, wenn der Ausbreitung der Pflanze ein Hindernis im Weg steht oder eine Beschädigung erfolgt. Am besten kann man den Vorgang bei Möhren beobachten. Möhren lieben einen leichten Boden. Tritt ein Hindernis wie ein Stein in den Weg, teilt sich der Wurzelspross. Wir haben diesen Effekt oft bei Schwarzwurzeln erlebt. Die Schwarzwurzel bildet lange Wurzeln aus und gedeiht bei lockeren Böden besser.
Vlies, Schutzvlies
Die Abdeckung eines Beetes mit einem luft- und wasserdurchlässigen Vlies ist sehr aufwendig, manchmal aber nicht zu vermeiden. Wir haben im Ökogarten das Vlies insbesondere gegen die Lauchmotte eingesetzt. Vliese wirken also gegen Fluginsekten, die als Schädlinge an den Gemüsepflanzen ihre Eier ablegen. Hier seien noch die Möhren- oder Zwiebelfliege sowie die Weiße Fliege genannt. Beim Anbringen eines Vlieses sollte darauf geachtet werden, dass das Vlies nicht auf den Pflanzen aufliegt. Wir haben im Ökogarten ein Unterbau aus Holz gebaut. Der Rand sollte auch mit Steinen befestigt werden, damit ein Zugang von den Seiten nicht möglich ist. Somit hat man gleich eine Schneckenbarriere.
Vogelhaus mit Katzenschutz
Vögel sind die besten Helfer des Biogärtners. Sie vertilgen Larven und Insekten und sorgen für ein Gleichgewicht im Hausgarten. Um sie anzusiedeln, kann man Nisthilfen anbieten. Diese kann man selbst bauen oder im Fachhandel kaufen. Sind drei Einfluglöcher vorhanden, können beide Eltern füttern, die Aufzucht gelingt schneller. Vielleicht ist eine zweite Brut in dem betreffenden Jahr noch möglich. Um Katzen fernzuhalten, hat Heinz Erven eine einfache Methode entwickelt: eine Plastikschüssel tut's auch!
W
Wanzen (Heteroptera)
Wanzen gehören zu den Schnabelkerfen (Hemiptera) und sind saugende Insekten. Sie saugen in der Regel Pflanzensäfte. Dazu ist ein Stechrüssel vorhanden, der unter den Kopf und die Brust bis zum Hinterleib abgeklappt ist. Dabei können sie die Pflanzen schädigen und Infektionen wie Virus-, Bakterien- oder Pilzbefall übertragen. Aber es gibt auch Wanzen, die Helfer im Ökogarten sind. Diese Raubwanzen saugen an Blattläusen, Milben und kleinen Raupen. Im Ökogarten sind bisher keine größeren Schäden durch Wanzenbefall vorgekommen.
Wasserkäfer
Im Gartenteich leben viele Wasserkäfer. Zu ihnen gehören in unseren Breiten beispielsweise die Furchenschwimmer, Rohrkäfer, Gelbrandkäfer, Seerosen-Blattkäfer oder Kugelschwimmer. Wasserkäfer ernähren sich von Pflanzen und faulenden Substanzen. Die Larven leben meistens räuberisch am Grund von Gewässern. Wasserkäfer sind sehr nützlich, da sie zur Klärung von Gewässern beitragen. Übrigens: Die Fortbewegung erfolgt mit Ruderbeinen, die wie bei einer Galeere gemeinsam schlagen.
Wasserwanzen
Die Ruderwanze Corixa punctata lebt in stehenden Gewässern wie Tümpeln oder Teichen und ist bei uns häufig anzutreffen. Sie nimmt sich einen Luftvorrat mit unter Wasser: Unter den Flügeln der Brust und am Hinterleib befindet sich dieser Luftvorrat, der von Zeit zu Zeit durch Herausstrecken des Kopfes aus dem Wasser erneuert wird.
Weinbergschnecke (Helix pomatia)
Die Weinbergschnecke kann eine Länge von 10 cm erreichen. Sie steht in Deutschland unter Naturschutz. Sie liebt feuchte und kalkhaltige Orte. Der Kalk wird zum Aufbau der Schale benötigt. Im Winter bilden die Weinbergschnecken ein Epiphragma aus, einen Verschlussdeckel, der das Überwintern möglich macht. Dass Weinbergschnecken die Eier anderer Schnecken fressen, ist umstritten.
Weißanstrich für Obstbäume
Im Ökogarten bringen wir jedes Jahr einen Baumanstrich bis in die Kronenbasis unserer Obstbäume an. Ein Baumanstrich verhindert Frostrisse und Tierfraß und regt das Wachstum der Rinde an. Bewährt hat sich der Weißanstrich. Hierbei wird gelöschter Kalk oder gebrannter Kalk (Vorsicht Hitzeentwicklung!) mit Wasser gemischt. Wir geben noch Steinmehl hinzu. Die Mischung schützt und liefert gleichzeitig Nährstoffe. Denn, bei den ersten Sonnenstrahlen beginnt der Zellsaft aufzutauen und flüssiger zu werden, dann drohen bei Rissen Erfrierungserscheinungen. Vor dem Auftragen mit einem Pinsel säubern wir die Rinde mit einer Bürste. Hierbei können Schädlinge, die sich in der Rinde verborgen haben, entfernt werden. Natürlich gibt es auch Präparate im Fachhandel zu kaufen. Alternativ kann man einen selbst hergestellten Lehmanstrich auftragen.
Weiße Fliege
Weiße Fliegen sind nahe Verwandte der Schildläuse und werden auch als Mottenschildläuse, Schildmotten oder Schmetterlingsläuse bezeichnet. Im Ökogarten finden wir sie oft an Kohlpflanzen. Sie saugen den Pflanzensaft aus den Blättern. Im Ökogarten setzen wir stark riechende Kräuter wie Wermut oder Rainfarn ein. Die durchschnittenen Pflanzenteile direkt auf die Kohlpflanzen legen. Wir pflanzen zwischen die Kohlköpfe auch Selleriepflanzen, die durch ihren starken Duft ebenfalls den weißen Fliegen vertreiben.
Weißklee
Weißklee und Rotklee gehören zu den Leguminosen und reichern wie Bohnen und Erbsen mit den Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft im Boden an. Weißklee oder Rotklee wird im Ökogarten als Grünsaat eingesetzt. Er ist sehr anspruchslos und wächst auf fast allen Böden. Er bildet viele wurzelnde Triebe aus und lockert somit die obere Bodenschicht. Die Pfahlwurzel dringt tiefer in den Boden ein. Weißklee zieht insbesondere Bienen an, während Rotklee von Hummeln bevorzugt wird. Weißklee kann im Biogarten auch auf frei werdende Beetflächen ausgesät werden und hält somit Wildkräuter zurück. Wir lassen die Wurzeln im Boden und mulchen mit den abgeschnittenen Pflanzenresten. Im nächsten Jahr ist der Boden locker und enthält zudem Nährstoffe.
Wermut
Im Ökogarten bauen wir den Wermut im Kräuterbeet und auf der Kräuterspirale an. Auch bei Johannisbeersträuchern zur Vorbeugung gegen Pilzbefall (Säulenrost) setzen wir die eine oder andere Pflanze. Da die Pflanze einen starken Wuchs hat, können die Stauden nur am Beetrand Platz finden. Im Ökogarten mulchen wir mit den klein geschnittenen Wermutpflanzen das Kohlbeet. Der Wermut dient auch zur Herstellung einer Brühe oder Jauche, die gegen Blattläuse oder Milben eingesetzt werden kann. In der Küche wird Wermut bei Eintöpfen und Wildgerichten verwandt. Er soll zur besseren Verdauung beitragen.
Wespen (Vespula vulgaris)
Wespen sind wie die Hummeln staatenbildende Insekten. Ihre Nester werden oft unterirdisch unter Baumstümpfen und in Hohlräumen von Steinhaufen angelegt. Sie ernähren sich von Pflanzensäften und Nektar. Manche Arten besuchen auch die Wohnsiedlungen und gehen an Fleisch- und Essenreste. Da Wespen keine Widerhaken an ihrem Stachen haben, können sie des Öfteren zustechen. Oft bauen Wespen ein Nest in Holzhütten und Schuppen. Viele Menschen haben Angst, mit den Wespen zu leben. In diesem Falle sollte man Fachleute zu Rate ziehen, die das Nest fachgerecht entfernen und in der Natur aussiedeln.
Wicke
Wicken gehören zu den Leguminosen und reichern wie Bohnen und Erbsen mit den Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft im Boden an. Die Wicke wird im Ökogarten als Grünsaat eingesetzt. Wir säen die Wicke wie Phacelia auf Beete, die eine Ruhephase vor sich haben. Die Wicke hält mit ihrem dichten Bewuchs Wildkräuter zurück. Wir lassen die Wurzeln im Boden und mulchen mit den abgeschnittenen Pflanzenresten. Im nächsten Jahr ist der Boden locker und enthält zudem Nährstoffe.
Wiesen- oder Grasschnitt
Wiesen- oder Grasschnitt sind das beste Mulchmaterial im Biogarten. Im Ökogarten mulchen wir direkt nach dem Mähen die Beete damit ab. Die Schichten werden dünn aufgetragen, dicke Grasschichten gehen in die Fäulnis über. Beim Mulchen gilt die Regel: dünn, aber dafür des Öfteren den Grünschnitt auftragen. Den Wiesenschnitt kann man auch in den Komposter einstreuen. Lässt man den Wiesenschnitt liegen, kann er nach dem Trocknen zusammengerecht werden und vielseitig Verwendung finden.
Wildbiene (Apoidae)
Unter dem Namen Wildbienen werden alle Arten außer der Honigbiene zusammengefasst. Sie leben meist solitär und legen ihre Eier in morsches Holz. Im Ökogarten bieten wir Insektennisthölzer an. Ein Ei wird in das Bohrloch gelegt, dann Pollen dazugegeben und das Bohrloch mit Lehm verschlossen. Nach dem Schlüpfen bricht die junge Wildbiene den Lehm durch und gelangt ins Freie. Wildbienen sind für die Bestäubung von Pflanzen sehr wichtig. Im Ökogarten gibt es genügend Nahrung. Wer für die Bienen noch mehr tun will, kann Borretschpflanzen auswachsen lassen oder Phacelia pflanzen, beides sind gute Bienenweiden.
Wildgehölzhecken
Im Ökogarten haben wir Wildgehölzhecken an dem Zaun entlang angelegt. Grobes Astmaterial oder auch Gartenabfälle werden je nach Anfall darauf geschichtet. Man kann auf diese Art und Weise auch eine natürliche Abtrennung des Gartens zum benachbarten Grundstück aufbauen. Durch das Nisten und Aufhalten in den Gehölzstreifen bringen die Vögel Wildsamen mit ein, sodass eine neue Wildhecke wachsen kann. Man schichtet jedes Jahr neues Material darauf, bis neue Heckenpflanzen wie Weißdorn, Schlehe u. a. wachsen.
Wühlmaus (Arvicolinae)
Die Wühl- oder Schermaus wird im Biogarten nicht gerne gesehen. Ihr Wirken können wir schnell an dahinsinkenden Pflanzen erkennen. Wühlmäuse leben unter der Erde und graben lange Gänge. Sie ernähren sich von Wurzeln, die im Ökogarten reichlich wachsen. Wir können neben dem Einbringen von Geruchsstoffen wie aufgeschnittener Knoblauch, Rhizinusschrot (wenig Erfolg) eigentlich nur die Methode des Abfangens mit Fallen als erfolgreich bezeichnen. Allerdings hält sich der Schaden und die Anzahl der gefangenen Wühlmäuse in Grenzen. Im Fachhandel gibt es auch akustische Schallgeräte gegen Wühlmäuse. Übrigens: Die beste Geheimwaffe sind Katzen oder Hunde, was wir selbst im Ökogarten beobachten konnten.
Wühlmausfalle
Die Wühlmausfalle stellt eine effektive Abwehrmöglichkeit dar. Allerdings muss man den Tod der Wühlmaus in Kauf nehmen. Dabei wird ein Köder wie eine Chicoréewurzel, ein Stück Möhre oder ein Stück Schwarzwurzel in die Falle gegeben. Die Falle nur mit Handschuhen anfassen, da Wühlmäuse über einen starken Geruchssinn verfügen und bei Menschengeruch die Falle meiden. Die Falle wird in das Wühlmausloch eingegraben und abgedeckt. Falle dann ab und zu kontrollieren und wieder eingraben.
Wurm-Schaukasten
Für alle Schulen, Obst- und Gartenbauvereine ist die Erstellung eines Wurm-Schaukastens sehr sinnvoll. Mit dem Schaukasten kann man die Arbeit des Regenwurms sehr gut erkennen. Wir füllen ein Kasten, der vorne eine Glasscheibe hat, abwechselnd mit Erde und Sandschichten. Wir geben ein paar Regenwürmer hinein und Decken die Erde oben mit Blättern und anderem Pflanzenmaterial ab. Die Glasscheide muss mit Holzbrettern vor Licht geschützt werden (Läden anbringen). Nach einiger Zeit werden wir feststellen, dass die Erdschichten durchmischt sind. Eine sehr anschauliche Präsentation der Regenwurmtätigkeit.
Wurmfarnbrühe oder -jauche
Wurmfarn oder auch Adlerfarn können gesammelt und als Kraut zur Herstellung einer Brühe oder Jauche dienen. Die Brühe kann gegen Blattläuse eingesetzt werden. Die Jauche kann direkt auf den Boden um die Pflanzen ausgebracht werden. Weiterhin kann die Brühe gegen Pilzbefall Anwendung finden.
Wurmkomposter
Der Wurmkomposter wird in der Erde angelegt. Er wird kammerartig aufgebaut. Der Boden und die Seitenwände werden am besten mit durchlöcherten Porotonsteinen ausgekleidet. Zunächst wird eine Kammer gefüllt. Ist diese voll, wird die nächste Kammer besetzt. Die Würmer wandern dem Nahrungsangebot nach. Der Kompost kann nun aus der ersten Kammer entnommen werden. Der Wurmkomposter muss abgedeckt bleiben, Feuchtigkeit muss bei Bedarf zugesetzt werden.
Wurmkothäufchen
Vielleicht haben Sie in Ihrem Biogarten schon einmal ein kleines Häufchen Erde gesehen (siehe Foto). Dies sind die Ausscheidungen des Regenwurms. Diese Kothäufchen sind ein hervorragender Dünger. Aus diesem Grunde ist die Anlage eines Wurmkomposter sehr sinnvoll. Im Ökogarten hatten wir mehrere Wurmkomposter über längere Zeit in Betrieb. Der Regenwurm frisst die Erde mit den Pflanzenbestandteilen auf, verdaut die organische Masse und reichert die Erde mit Calciumausscheidungen an. Eine natürliche Düngemethode.
Wurzelläuse
Wurzelläuse sind zumeist Schildläuse, die rundlich und weiß aussehen. Die fliegenden Läuse steuern oft kranke und geschwächte Pflanzen an (Geruch). Sie saugen an Wurzeln von Möhren, Salat, Bohnen, Chicorée, Endivien oder Sellerie. Zumeist genügt als Vorbeugung der Anbau in Mischkultur und das Mulchen. Bei stärkerem Befall, der das Wachstum einschränken kann, kann man mit Rainfarnbrühe gießen.
Wurzelpflanzen
Die Gemüsepflanzen werden nach dem Mondkalender (Aussaattage) in Wurzel, Blatt-, Frucht- und Blütenpflanzen eingeteilt. Für jede Gruppe gibt es günstige Aussaattage, die im Mondkalender festgelegt sind. Bei den Wurzelpflanzen ernten wir die Wurzel. Zu den Wurzelpflanzen zählen: Chicorée, Karotten, Kartoffeln, Knoblauch, Knollenfenchel, Mairüben, Möhren, Pastinaken, Radieschen, Rote Beete, Schwarzwurzeln, Sellerie, Topinambur, Zwiebeln.
Y
Ysop (Hyssopus officinalis), auch echter Ysop, Josefskraut
Ysop ist ein Kraut (Strauch), das im Garten nicht fehlen sollte. Seit dem 16. Jahrhundert wird die Pflanze kultiviert. Im Ökogarten findet man sie auf der Kräuterspirale oder im Kräuterbeet. Die Blüten sind rot oder blau und leuchten stark. In der Küche passt Ysop zu Salaten und Gemüsen. Das Kraut findet auch als Heilkraut Verwendung.
Z
Zebra- oder Wespenspinne
Die weibliche Zebra- oder Wespenspinne ist an der gelb-weißen Zeichnung des Hinterleibs zu erkennen. Im Ökogarten treffen wir sie öfters an. Sie baut sehr stabile Netze, um Heuschrecken, Bienen oder Wespen zu fangen. Die Zebraspinne legt ihre Eier in kugelförmige Kokons ab. Die Jungspinnen überwintern im Kokon.
Zellwand
Die Zellen der Pflanzen sind von einer Zellwand umgeben. Pflanzliche Zellwände haben zwei Hauptfunktionen: Einerseits sie dienen der Zelle als formgebendes Element und sorgen für Stabilität. Anderseits hält die Zellwand dem Druck (Turgor) stand, der vom Zellinnern durch Osmose verursacht wird. Die Zellwände sollten möglichst stabil sein. Bei überdüngten Pflanzen strecken sich die Zellen, die Zellwände werden dünner und somit anfälliger (saugende Insekten wie Blattläuse). Im Ökogarten sorgen wir für angemessene Düngung: die Gabe von Schachtelhalmtee, der Kieselsäuere enthält. Die Kieselsäure wird in die Zellwände eingebaut und stärkt somit die Widerstandskraft der Pflanzen.
Zitronenmelisse
Im Ökogarten bauen wir Zitronenmelisse recht häufig an. Das Gewürzkraut ist recht anspruchslos und wirkt in Salaten und Quarkspeisen als besonders erfrischendes Element. Auch dieses südländliche Kraut möchte einen sonnigen Platz im Garten, der Boden sollte locker und mit Kompost versehen sein. Die Blüten ziehen viele Bienen an, deshalb lohnt es sich immer, die Kräuter ausblühen zu lassen. In unserem Biogarten wird Zitronenmelisse außer auf der Kräuterspirale durchaus auch am Beetrand angepflanzt.
Zucchini
Zucchini sind Starkzehrer und benötigen für ein entsprechendes Wachstums genügend Nährstoffe. Ein mit Kompost vorbereiteter Boden und das Gießen mit Pflanzenjauche fördern das Wachstum. Ebenso notwendig ist das kräftige Gießen. Im Gegensatz zu den Kürbissen treiben die Zucchini keine langen Ranken. Der Abstand zwischen zwei Pflanzen sollte dennoch 2 m betragen. Wir können weibliche und männliche Blüten erkennen. Die Früchte können regelmäßig geerntet werden (10 – 20 cm lang). Im Ökogarten haben wir einige Früchte ausreifen lassen und den Samen gewonnen.
Zwiebel, Küchen-Zwiebel (Allium cepa)
Wir bauen die Zwiebel vorwiegend in Mischkultur mit Möhren an. Als Mittelstarkzehrer braucht sie einen mäßig gedüngten Boden, Überdüngung macht die Zwiebel sogar anfällig für Schädlinge. Der Boden des Zwiebelbeetes sollte gemulcht sein. Haben Sie auch schon mal beobachtet, dass die Zwiebeln aus dem Pflanzloch herausgedrückt wurden? Wir sind der Sache nachgegangen: es sind unsere Gartenwürmer, die dies bewerkstelligen. Die Zwiebel erst dann ernten, wenn die Blätter eingetrocknet sind, zum Trocknen noch im Keller in Büscheln aufhängen.
Zwiebelfliege
Die Zwiebelfliege tritt im Jahr in zwei Generationen auf. Die Zwiebelfliege hat Ähnlichkeit mit der Stubenfliege. Natürliche Feinde sind Schlupfwespen und Laufkäfer. Im Ökogarten halten wir für diese Tiere Brut- und Aufenthaltsmöglichkeiten vor. Zwiebeln sind umso anfälliger, desto überdüngter sie sind (nicht mit verrottetem Mist düngen) undfeuchter das Klima ist. Die Mischkultur mit Möhren ist empfehlenswert. Am besten schützt gegen die Zwiebelfliege ein Vlies.
Zwiebelschalenjauche
Bei der Zwiebelernte fallen genügend Zwiebelschalen oder Zwiebelrohr an, das entweder als Mulch Verwendung findet oder zur Herstellung einer Jauche dient. Dazu gibt man die Zwiebelabfälle in ein Gefäß und fügt Wasser hinzu. Nach 5-7 Tagen ist die Brühe einsatzfähig. Man kann mit der Brühe den Boden überbrausen oder auch Gemüsepflanzen wie Tomaten damit besprühen. Die Brühe soll auch gegen Milben wirken.