Das Stichwortverzeichnis soll einen schnellen Zugriff auf ein Thema des Biologischen Gartenbaus ermöglichen.
Wir erheben nicht den Anspruch der Vollständigkeit und der wissenschaftlichen Überprüfbarkeit. Die Themen wurden im Ökogarten bearbeitet und stellen den Erfahrungsschatz von 25 Jahren dar, nicht mehr und nicht weniger.
Ökogarten Völklingen
Es gibt 15 Namen in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben F beginnen.
F
Facettenauge
Insekten besitzen Facettenaugen. Die Einzelaugen (Libellen haben mehr als 20.000 Einzelaugen) bilden eine Halbkugel. Die Facettenaugen sind bei den Libellen und den Fliegen besonders leicht mit bloßem Auge zu erkennen. Die Facettenaugen verhelfen auch schnell fliegenden Insekten zu einer guten Sicht (hohe Bildfolge).
Fadenwürmer, Wurzelälchen, Nematoden
Fadenwürmer sind Schädlinge, die z. B. an Wurzeln fressen. Sie sind nur unter dem Mikroskop gut zu erkennen, ihr Körper ist weiß durchscheinend. Nematoden verursachen Wachstumsbehinderungen und führen oft zu Wucherungen an den Wurzeln. Im Ökogarten ist die Ringelblume heimisch. Sie sät sich selbst aus. Wir lassen sie dort, wo Platz ist, einfach stehen. Durch ihre Wurzelausscheidungen vertreibt sie unter anderem die Nematoden.
Flächenkompostierung
Flächenkompostierung bedeutet, Kompost oder Pflanzenmaterial ganzflächig auf die Beete auszubringen. Dies kann mit reifem oder halbreifem Kompost, aber auch mit unterschiedlichem Mulchmaterial geschehen. Wir können bei dem Mulchen auch von Flächenkompostierung sprechen.
Flechten (Lichen)
Flechten sind überall an der Rinde unserer Obstbäume zu finden. Flechten sind mittlerweile Indikatorpflanzen für Luftverschmutzungen geworden. Wir kennen Strauchflechten, Blattflechten, Trompetenflechten, Gelbflechten, um nur einige zu nennen. Sie stellen eine Symbiose von einem Pilz mit einer Grünalge dar. Viele Inhaltsstoffe der Flechten werden zur Herstellung von Medikamenten verwandt. Freuen wir uns an diesen Lebewesen in unserem Garten.
Fledermausbehausung
Fledermäuse sind fliegende Säugetiere und gehen nachts auf Jagd nach Insekten. Sie gehören zu unserem Ökosystem und sind bedroht. Während der Sommerdämmerung kann man die flinken Flieger des Öfteren sehen. Will man Fledermäuse ansiedeln, gibt es spezielle Nistkästen im Fachhandel. Die Fledermäuse überwintern an frostsicheren Stellen und suchen sich im Frühjahr Höhlen oder tiefe Furchen in morschen Bäumen. In die Nistkästen, die nur einen engen Einlass haben, können sie sich geschützt zurückziehen. Die Nistkästen muss man nach der Saison säubern.
Fliegen (Brachycera)
Die Begriffe Mücken und Fliegen werden im Sprachgebrauch oft falsch verwendet. Beginnen wir mit den bekannten Vertretern der Fliegen: unsere Stubenfliege (Musca domestica). Aber immer mehr fallen auch die grün schimmernden Schmeißfliegen auf, die dem Kochgeruch in die Wohnung folgen. Fliegen haben einen stark gedrungenen Körperbau. Sie sind auch an den großen Facettenaugen zu erkennen. Ein Beispiel für einen Nützling im unseren Biogarten ist die Schwebfliege, die quasi im Flug stehenbleiben kann (Standflug). Sie legt ihre Eier in die Blattlauskolonien ab. Die schlüpfenden Larven machen sich zur Freude des Gärtners direkt über die Blattläuse her.
Florfliege
Die gemeine Florfliege (Chrysoperla carnea) ist ein Netzflügler und an den durchschimmernden, grünlichen Flügeln zu erkennen. Oft suchen die Tiere über Winter in unseren Garagen oder Kellern Unterschlupf. Die Facettenaugen glänzen bronzefarben, weswegen die Florfliege auch als Goldauge bezeichnet wird. Die Florfliege frisst Blattläuse. Die Larve ist der Ameisenlöwe, ebenfalls ein eifriger Blattlausvertilger. Mit einer Florfliegenbehausung kann man versuchen, die Tierchen im Ökogarten zu halten.
Florfliegenbehausung
Für die Florfliege kann man eine Behausung als Unterschlupf anbieten. Ein Holzkasten mit Deckel vor Regen schützend reicht aus. Der Kasten wird mit Stroh gefüllt. Eine Seite wird mit einem Maschendraht versehen.
Folientunnel
Der Folientunnel schützt vor Schadinsekten. Wir haben den Folientunnel zur Abwehr der Lauchmotte erfolgreich eingesetzt. Dabei haben wir den Folientunnel direkt nach dem Aussetzen der Pflänzchen über das Beet gespannt. Plastikstäbe haben dabei geholfen. Die Ränder müssen gut verschlossen sein, damit die Lauchmotte nicht eindringen kann (mit Steinen, Holzbalken beschweren). Der Folientunnel schützt auch etwas vor Kälte. Nachteil ist, dass man zum notwenigen Gießen die Folie immer zurückschlagen muss.
Fotosynthese
Die Fotosynthese ist ein zentraler chemischer Prozess, der in den Chloroplasten der Blätter aus Wasser und Kohlenstoffdioxid unter Einwirkung von Sonnenlicht Zucker erstellt. Die entstandenen Zucker werden für den Aufbau der Pflanzen, die Energieversorgung und weitere chemische Prozesse benötigt. Im Gegenzug wird Sauerstoff ausgestoßen, was für alle anderen Lebewesen notwenige Lebensbedingung ist.
Frostspanner, großer (Erannis defoliaria)
Der kleine Frostspanner ist ein Schädling, der insbesondere Obstbäume befallen kann. Die flügellosen Weibchen schlüpfen im Januar/Februar aus dem Boden und klettern am Stamm nach oben. Dort werden sie von den flugfähigen Männchen begattet und legen ihre Eier in die Rinde ab. Die Abwehr erfolgt über Wanderungsschranken, sodass die Weibchen nicht nach oben können.
Frostspanner, kleiner (Operophtera brumata)
Der kleine Frostspanner ist ein Schädling, der insbesondere Obstbäume befallen kann. Die flügellosen Weibchen schlüpfen im Januar/Februar aus dem Boden und klettern am Stamm nach oben. Dort werden sie von den flugfähigen Männchen begattet und legen ihre Eier in die Rinde ab. Die Abwehr erfolgt über Wanderungsschranken, sodass die Weibchen nicht nach oben können.
Fruchtfolge
Als Fruchtfolge bezeichnen wir den zeitlichen Fruchtwechsel auf dem Gemüsebeet. Dies kann in einer Vegetationsperiode geschehen oder auch in mehreren. Es gibt eine Regel, die beherzigt werden sollte: auf Starkzehrer folgt Mittelstarkzehrer, auf Mittelstarkzehrer folgt Schwachzehrer. Beispiel: Die Schwachzehrer Leguminosen bauen den Boden wieder auf, sodass im Folgejahr wieder Starkzehrer angebaut werden können. Natürlich kann man den Nährstoffgehalt mit Düngegaben konstant halten. Wichtig bleibt: Die Gemüsepflanzen haben unterschiedliche Nährstoffansprüche und laugen den Boden dementsprechend einseitig aus. Ein Ortswechsel ist empfehlenswert. Oder man beachtet die Fruchtfolgen.
Fruchtkörper der Pilze
Pilze sind mit den Bakterien die Abbauorganismen (Destruenten) im Stoffkreislauf. Nur wenn unsere Gemüsepflanzen im Ökogarten ausreichend Nährstoffe zur Verfügung haben, wir sprechen auch von Verfügbarkeit von Nährstoffen, können sie gut gedeihen. Die Destruenten mineralisieren organische Materie, die dann im Humus den Pflanzen zur Verfügung steht. Pilze bestehen aus langen Fäden (Hyphen), dem Fadengeflecht (Mycel) und dem Fruchtkörper. Der Fruchtkörper ist der Teil des Pilzes, den wir bei essbaren Pilzen verspeisen. Er ist mit der Produktion der Sporen der Träger der geschlechtlichen Fortpflanzung der Pilze.
Fruchtpflanzen
Die Gemüsepflanzen werden nach dem Mondkalender (Aussaattage) in Wurzel, Blatt-, Frucht- und Blütenpflanzen eingeteilt. Für jede Gruppe gibt es günstige Aussaattage, die im Mondkalender festgelegt sind. Bei den Fruchtpflanzen ernten wir die Früchte und Samen. Zu den Fruchtpflanzen zählen: Bohnen, Erbsen, Gurken, Kürbis, Paprika, Tomaten, Zucchini.