Das Stichwortverzeichnis soll einen schnellen Zugriff auf ein Thema des Biologischen Gartenbaus ermöglichen.

Wir erheben nicht den Anspruch der Vollständigkeit und der wissenschaftlichen Überprüfbarkeit. Die Themen wurden im Ökogarten bearbeitet und stellen den Erfahrungsschatz von 25 Jahren dar, nicht mehr und nicht weniger.

Ökogarten Völklingen

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Es gibt 13 Namen in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben M beginnen.
M

Marienkäfer
Kein anderer Käfer steht für den biologischen Gartenbau wie der Marienkäfer. Und dies mit Recht: Marienkäfer und deren Larven fressen gerne Blatt- und Schildläuse. Treten Blattläuse auf, sollte man zunächst mal auf Marienkäfer und dessen Larven achten. Die Larven sind schwarz mit orangefarbenen Flecken. Betrachtet man sie unter einem Mikroskop, sieht man viele Stacheln, die Feinde abhalten sollen. Die Larven sind sehr gefräßig. In ihrem Larvenleben putzen sie ca. 3.000 Blattläuse weg. Die Eier sind gelb und werden an der Blattunterseite in Paketen abgelegt. Insbesondere kennen wir den Siebenpunkt und den Zweipunkt. Dies sind die Anzahl der schwarzen Flecken auf den roten Deckflügeln. Es gibt allerdings bei uns Dutzende von Arten.

Marienkäfer-Larve
Die Larve des Marienkäfers wird oft nicht erkannt und für einen Schädling gehalten. Aber das Gegenteil ist der Fall: Die schwarz-orange oder schwarz-rot gefärbten Larven fressen mit Vorliebe Blattläuse und sind im Ökogarten unentbehrlich. Im Ökogarten haben wir oft zwei oder drei Larven beieinander entdeckt.

Markiersaat
Markiersaaten werden bei Gemüsepflanzen eingesetzt, die eine lange Keimdauer benötigen. Ein Beispiel dafür sind die Möhren. Als Markiersaat sollten schnell keimende Pflanzen wie Radies verwendet werden. Diese können geerntet werden und machen den Gemüsepflanzen dann Platz. Mit Markiersaaten kann man den Verlauf der Reihen gut erkennen, insbesondere, wenn man in Mischkultur verschiedene Gemüsesorten zu unterschiedlichen Zeiten aussät.

Mehrzweckhaus
Heinz Erven hat ein Mehrzweckhaus entwickelt. Wir haben ein solches Haus im Ökogarten nachgebaut. Die Wände bestehen aus Maschendraht zwischen vier Pfosten befestigt, damit Greifvögel nicht eindringen können. Als Kern dient ein Strohhaufen, der mit Laub und unterschiedlichem Geäst schichtweise zu einem Indianerzelt aufgetürmt wird. Das Quadrat wird mit einem Dach vor Regen geschützt. Das Regenwasser wird in einer Schale seitlich aufgefangen und dient als Trinkreservoir für Tiere. Der Maschendraht, der jeweils an der oberen und unteren Seite an einer Holzleiste befestigt ist, sollte den Boden und das Dach nicht erreichen. Jeweils 10-20 cm sollte der Abstand von Boden und Dach sein. Das Haus wird von Käfern, Vögel und dem Igel genutzt. An den zuführenden Spuren konnten wir dies erkennen.

Mischkulturen
Mischkultur bedeutet der Anbau von verschiedenen Gemüsesorten auf dem gleichen Beet. Aufgrund unterschiedlicher Nährstoffansprüche und Pflanzenausscheidungen in die Luft und den Boden können Pflanzen sich fördern oder hemmen. Anhand von Tabellen kann man günstige Gemüsekombinationen erkennen. Kräuter sind nicht zu unterschätzende Mischkulturpartner.

Mittelstarkzehrer
Mittelstarkzehrer benötigen eine mittlere Nährstoffzufuhr. Bei ausreichender Mulchaufbringung ist dies schon erfüllt. Kompostgaben werden in 1 cm Schichten nacheinander aufgebracht.

Beispiele für Mittelstarkzehrer: Salate, Möhren, Zwiebel, Fenchel, Schwarzwurzeln

Möhren (Daucus Carota)
Möhren oder Karotten sind aus dem Garten und aus unserer Küche nicht mehr wegzudenken. Roh oder gekocht als Gemüse – immer ein Leckerbissen. Aufgrund des Carotingehalts werden Möhren für den regelmäßigen Verzehr empfohlen. Im Ökogarten bauen wir die Möhren in Mischkultur mit Zwiebeln, Knoblauch, Lauch oder Mangold an. Insbesondere die Wurzelausscheidungen der Zwiebeln fördern das gesunde Wachstum der Möhren. Der Boden sollte locker und im Herbst mit einer Schicht Kompost und Holzasche (Kalium) versehen sein. Möhren in der Reihe aussäen und später vereinzeln. Es ist ratsam, als Markiersaat Radies in die Reihen vereinzelt zu säen, denn Möhren brauchen sehr lange, bis sie auflaufen. Gleichmäßige Feuchtigkeit durch eine dünne Mulchschicht fördert das Wachstum.

Möhrenfliege
Die Möhrenfliege legt ihre Eier in Gänge, die sie in die Möhre bohrt. Die Stellen verfärben sich dunkel, oft als schwarze Ringe zu erkennen. Die Möhrenfliege hat Ähnlichkeit mit der Stubenfliege. Ab Mitte Mai tritt sie bei uns auf. Natürliche Feinde sind Schlupfwespen und Laufkäfer. Im Ökogarten halten wir für diese Tiere Brut- und Aufenthaltsmöglichkeiten vor. Möhren sind umso anfälliger, desto überdüngter sie sind. Nicht mit verrottetem Mist düngen. Stark riechende Kräuter vertreiben die Fliegen. Im Ökogarten haben wir Rainfarnpflanzen klein geschnitten und verteilt. Auch Zwiebel- und Knoblauchreste können Sie verwenden. Die Mischkultur mit Zwiebeln ist empfehlenswert. Am besten schützt gegen die Möhrenfliege ein Vlies.

Mondkalender
Für den Biogärtner gibt der Mondkalender Auskunft über den richtigen Zeitpunkt der Aussaat und des Pflanzens der verschiedenen Gemüsesorten (z. B: Aussaatkalender nach Maria Thun). Wir können bestätigen, dass die Aussaat nach dem Mondkalender Erfolg hat. Heinz Erven hat dies mit großen Feldversuchen nachgewiesen. Auch wir haben dazu im Ökogarten einige Experimente gemacht. Dieses Wissen reicht weit zurück und hat in den modernen Bio-Erwerbsanbau längst Einzug gehalten.

Allerdings: Der Einfluss des Mondes ist nur ein Faktor, der das Pendel ausschlagen lassen kann. Die anderen Faktoren wie Boden, Klima, Nährstoffe und Wasserversorgung spielen weiterhin Hauptrollen im Gemüseanbau.
Beispiele für Wurzel-, Blatt-, Frucht- und Blütenpflanzen

Wurzelpflanzen
Chicorée, Karotten, Kartoffeln, Knoblauch, Knollenfenchel, Mairüben, Möhren, Pastinaken, Radieschen, Rote Beete, Schwarzwurzeln, Sellerie, Topinambur, Zwiebeln.

Blattpflanzen
Blumenkohl, Chinakohl, Weiß- und Rotkohl, Kohlrabi, Salate, Lauch, Mangold, Spinat

Fruchtpflanzen
Bohnen, Erbsen, Gurken, Kürbis, Paprika, Tomaten, Zucchini

Blütenpflanzen
Alle Blumen, Brokkoli

Moose
Moose sind langsam wachsende Pflanzen. Wir kennen sie aus dem Wald oder feuchten Stellen wie das Brunnenlebermoos an dem Feuchtbiotop unserer Kräuterspirale. Bekannte Moose sind auch das Goldene Frauenhaar, dessen Sporenkapseln gleich ins Auge springen, oder das Torfmoos, das für die Entstehung der Moore verantwortlich ist. Neben der Feuchtigkeit spielt der pH-Wert eine große Rolle. Moose gedeihen bei leicht saurem Milieu in Konkurrenz zu anderen Pflanzen, die es neutral oder leicht alkalisch lieben, besser. Direkte Sonneneinstrahlung mögen Moose nicht. Wer Moose zurückdrängen möchte, muss den pH-Wert erhöhen, den Boden mit Sand auflockern. Moose gehören zu den abbauenden Organismen und tragen somit auch zur Mineralisierung der organischen Substanzen bei.

Mosaikjungfer
Die blaugrüne Mosaikjungfer ist ein gern gesehener Gast im Ökogarten. Kaum hatten wir einen Teich angelegt, waren schon mehrere Exemplare auf Erkundungsflügen. Diese Libelle fällt durch ihre schöne Farbenpracht, aber alleine auch durch ihre Größe auf. Gut erkennbar: Die großen Facettenaugen. Die Farben sind am ganzen Körper, auch im Kopfbereich ausgeprägt. Beachtenswert ist, dass Libellen im Rüttelflug stehen bleiben können. Sie jagen im Flug und suchen stehende Gewässer auf, um im Uferbereich die Eier abzulegen. Die Larven entwickeln sich dann 2 – 3 Jahre im Gewässer. Immer wieder ein Erlebnis: Das Schlüpfen einer Libelle sowie die Beobachtung der ersten Flugversuche.

Mücken (Nematocera)
Die Begriffe Mücken und Fliegen werden im Sprachgebrauch oft falsch verwendet. Beginnen wir mit den bekannten Vertretern der Mücken: Wer kennt sie nicht, die unbeliebte Stechmücke oder auch unsere Mitbewohner, die Hausschnaken. Vielleicht auch noch bekannt, die Zuckmücke, deren Larven unsere stärker belasteten Bäche bewohnen. Sie gehören alle zu den Mücken (Nematocera), die wiederum zur Ordnung der Zweiflügler gehören. Mücken sind schmal gebaut und haben lange Antennen. Sie besitzen stechend-saugende Mundwerkzeuge.

Mulchen
Eine Methode des Biologischen Gartenbaus ist das Mulchen, das heißt, den Boden mit organischen Materialien bedeckt halten. Im Ökogarten wird vorwiegend gehäckseltes Stroh als Mulchmaterial eingesetzt.