Das Stichwortverzeichnis soll einen schnellen Zugriff auf ein Thema des Biologischen Gartenbaus ermöglichen.

Wir erheben nicht den Anspruch der Vollständigkeit und der wissenschaftlichen Überprüfbarkeit. Die Themen wurden im Ökogarten bearbeitet und stellen den Erfahrungsschatz von 25 Jahren dar, nicht mehr und nicht weniger.

Ökogarten Völklingen

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Es gibt 44 Namen in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben S beginnen.
S

Samen
Der Biogärtner weiß natürlich, was Samen sind: aus dem Samen entstehen unsere Gemüsepflanzen, Sträucher oder Bäume. Samen sind aus Pollen und Eizelle entstanden. Samen bestehen aus der Samenschale, dem Embryo und einem Nahrungsvorrat. Wenn die Bedingungen stimmen (Temperatur, Wasserangebot), treiben die Samen aus. Sie bilden eine Wurzel, die sich nach unten orientiert und einen Spross, der nach oben wächst.

Samen selbst ziehen
Im Ökogarten haben wir schon den Samen vieler Gemüsesorten und Kräuter selbst gezogen. Man muss die Gemüsepflanzen zur Blüte kommen lassen. Sie werden erstaunt sein, welchen Blütenstand ein Salat, die Schwarzwurzel oder Chicoréepflanze zum Vorschein bringt. Beide Letzt genannten blühen erst im zweiten Jahr, also muss man hier die entsprechenden Pflanzen stehen lassen. Wir empfehlen auch, einen Platz am Beetrand zu wählen, weil der Platzbedarf schon recht groß ist. Auch ein Tomatenstab als Stütze sollte parat stehen. Die selbst gezogenen Samen können zwei bis drei Jahre Verwendung finden. Bohnen sollte man sehr gut ausreifen lassen und erst die trockenen Schoten ernten. Hier die Samen auf Befall prüfen.

Samenpflanzen
Samenpflanzen werden auch Blütenpflanzen genannt. Samenpflanzen bilden Staubblätter aus. Die Staubblätter besitzen Pollensack-Paare. Die Samenanlagen befinden sich in einem Fruchtblatt, daher kommt auch der Name Bedecktsamer. Unsere Gemüsepflanzen und Blumen gehören zu den Samenpflanzen. Im Ökogarten ziehen wir bei vielen Gemüsesorten den Samen selbst, um ihn im nächsten Jahr wieder auszusäen.

Sammelfrucht (Schließfrucht)
Wir unterscheiden Sammel- und Beerenfrüchte. Beerenfrüchte umhüllen die Samen mit Fruchtfleisch und werden von der Wand des Fruchtknotens umschlossen (Name Schließfrucht). Wenn die einzelnen Früchte, die aus den Fruchtblättern einer Pflanze gebildet werden, zusammenwachsen, sprechen wir von Sammelfrüchten. Reife Sammelfrüchte tragen ihre Samen außen auf dem Fruchtkörper. Bekannteste Beispiele für Sammelfrüchte sind Erdbeere und Hagebutte (Nussfrüchte), oder auch Brombeere und Himbeere (Sammelsteinfrüchte).

Säulenapfel (Ballerina)
Man findet sie immer häufiger: das Säulenobst. Im Ökogarten haben wir den Säulenapfel Ballerina zur Demonstration ausprobiert. Säulenäpfel wählt man immer dann, wenn man wenig Platz im Garten hat. Die Pflanzen kann man auch eintopfen und auf die Terrasse oder den Balkon stellen. Dabei das regelmäßige Gießen und Düngen nicht vergessen. Die Früchte wachsen direkt am kurzen Seitenspross, ein Rückschnitt ist nicht erforderlich. Die Seitentriebe dürfen nicht entfernt werden, wächst ein Ausreißer mal länger, diesen auf zwei bis drei Augen zurückschneiden. Zur Befruchtung sollte ein weiterer Säulenapfel gepflanzt werden. In einem normal großen Garten empfehlen wir, eine Streuobstwiese mit alten Sorten anzulegen.

Sauzahn
Der Sauzahn ist ein Gartengerät, das zur Tiefenlockerung eingesetzt wird. Der Zahn befindet sich an einem gebogenen Ende und kann somit 20 cm tief in den Boden eindringen. Die Bodenschichten werden nicht durcheinandergebracht. Der Sauzahn kann bei verdichteten Böden nicht eingesetzt werden. Hier empfiehlt sich die Grabegabel.

Schachtelhalm
Unser heimischer Ackerschachtelhalm ist stark Kieselsäure haltig. Im Ökogarten wird er zur Pflanzenstärkung eingesetzt. Man kann den Tee selbst aus Pflanzenmaterial herstellen oder das Schachtelhalmpulver im Fachhandel kaufen. Ein Überbrausen des Gartenbodens im Frühjahr ist empfehlenswert. Die Kieselsäure wird von den Gemüsepflanzen aufgenommen und in die Zellwände eingebaut. Dadurch werden die Pflanzenwände stabiler. Diese sind dann weniger empfindlich gegen stechende Insekten wie Blattläuse. Auch zur Vorbeugung durch Pilzbefall können die entsprechenden Pflanzen überbraust oder besprüht werden.

Schachtelhalmtee
Unser heimischer Ackerschachtelhalm ist eine an Kieselsäure reiche Pflanze. Diese nutzen wir im Biologischen Gartenbau. Man sammelt genügend Pflanzenmaterial und kocht dieses ab. Der Brei wird durch ein Sieb gedrückt. Die aufgefangene Brühe wird mit 10 Teilen Wasser verdünnt. Mit der Lösung im Frühjahr die Beete überbrausen. Die Pflanzen nehmen die Kieselsäure auf und bauen diese in die Pflanzenwände mit ein. Die Pflanzen werden stabiler und der Stechrüssel der Blattläuse hat es erheblich schwerer.

Schädling
Die Einteilung in Nützlinge und Schädlinge ist eine sehr persönliche Sichtweise des Gärtners. Mit dem Gärtnern und dem Ernten bestimmter Pflanzen, verändern wir das ökologische Gleichgewicht in unserem Biogarten. Wir können nur naturnah gärtnern, alles andere funktioniert nach vorgegebenen Gesetzen der Natur. Das natürliche System hält sich selbst im Gleichgewicht, immer wieder, oder es entstehen andere, neue Gleichgewichte. So ist die Einteilung in Nützlinge und Schädlinge sehr willkürlich gewählt. Gut, wir wollen eine Ernte einbringen und verändern die Bedingungen. Manche Tierarten helfen uns dabei, weil sie andere Tiere fressen, die sich in der Evolutionsgeschichte auf die Arten unserer angebauten Pflanzen spezialisiert haben. Aber jedes Lebewesen hat auf dieser Erde seine Bestimmung, auch wenn wir diese nicht erkennen können und auch nicht akzeptieren wollen.

Schallgeräte gegen Wühlmäuse
Im Fachhandel gibt es zahlreiche Angebote von Schallgeräten zur Abwehr von Wühlmäusen. Den ausgesendeten Schall vertragen die Wühlmäuse nicht und suchen die Ferne. Die Methode funktioniert durchaus, allerdings sollten keine "Schallschranken" wie Gartenwege, große Steine oder Mauern im Weg stehen. Im Ökogarten haben wir eine selbst gebaute Schallanlage eingesetzt. Diese bestand aus einem Windrotor, der über Eisenstangen den Schall in den Boden trug. Das Experiment hat funktioniert. Die Schwarzwurzeln im Bereich des Windrotors gediehen prächtig, an anderer Stelle hat die Wühlmaus zugeschlagen.

Schildläuse
Schildläuse sind saugende Insekten und gehören zu den Pflanzenläusen. Die Weibchen sind in der Regel ungeflügelt, haben einen schildartigen Körper und leben in Kolonien auf bestimmten Pflanzen. Mit ihrem langen Stechrüssel saugen sie Pflanzensaft. Auch Schildläuse produzieren Honigtau, der als klebriger Film unterhalb der Kolonie zu finden ist. Schildläuse findet man oft auf Zimmerpflanzen. Überdüngte Pflanzen liefern gute Bedingungen für einen Befall durch die Schildlaus. Bei Zimmerpflanzen Blätter mit Seifenlösung oder Brennnesselauszug abwaschen. Im Freien kann man auch die Stäubepumpe einsetzen.

Schlupfwespen
Die Schlupfwespen legen mit ihrer Legeröhre die Eier in die Raupen verschiedener Insektenlarven. So werden die Raupen der Lauchmotte oder des Kohlweißlings heimgesucht. Aus den Eiern schlüpfen in der befallenen Larve die Larven der Schlupfwespe, die die Opfer-Larve von innen heraus fressen und aushöhlen. Somit helfen die Schlupfwespen dem Ökogärtner bei der Schädlingsbekämpfung. Die Eiablage mancher Schlupfwespenarten, die im Garten auf Insektenfang gehen, legen ihre Eier in Gänge von Baumstämmen oder teils verrottetem Holz. Im Ökogarten bieten wir für die Schlupfwespen Wohnungen in Form von Insektennisthifen an.

Schmetterlinge (Lepidoptera)
Schmetterlinge stellen eine artenreiche Ordnung der Insekten dar. Wir erfreuen uns an ihren schönen Farben, ihrem langsamen, schön anzuschauenden Flug und können zuweilen den Rüssel bei der Nektaraufnahme erkennen. Im Ökogarten kennen wir Schmetterlinge allerdings auch als Schädlinge: z. B. der Kohlweißling, der seine Eier an Kohlpflanzen ablegt, aus denen gefräßige Raupen schlüpfen. Spezielle Abwehrmaßnahmen sind an entsprechender Stelle erläutert. Auch die Lauchmotte gehört zu den Schmetterlingen. Wir im Ökogarten empfehlen den Anbau eines "Schmetterlingsflieders" (Sommerflieder, Buddleja): Sie werden in Ihrem Ökogarten den Besuch zahlreicher Schmetterlingsarten erleben.

Schmetterlingsflieder, Sommerflieder (Buddleja)
Der Schmetterlingsflieder ist ein stark blühender Strauch, der im Ökogarten nicht fehlen sollte. Der angenehme Geruch seiner Blüten und seine Anziehungskraft auf Schmetterlinge machen ihn so beliebt. Schnitt des Schmetterlingsflieders: Starker Rückschnitt im Frühjahr (April), bis 50 cm über dem Boden. Überalterte, kranke und erfrorene Triebe werden dabei entfernt, Triebe die nach innen wachsen, werden ebenfalls komplett entfernt. So kann man jedes Jahr den reichlich austreibenden Sommerflieder genießen. Eine Kompostgabe im Herbst wird vom Ökogartenteam empfohlen.

Schneckeneier
Die Eier der Schnecken, z. B. der Spanischen Wegschnecke, werden in Häufchen gelegt. Die Eier sind Stecknadelkopf groß und weiß. Mit der Zeit werden sie durchsichtig. Wenn bei Erdarbeiten solche Nester gefunden werden, diese sehr sorgfältig entfernen. Aus jedem Ei kann eine Schnecke schlüpfen. Es ist auch ratsam, nicht grobschollig umzugraben. Dadurch entstehen im Boden Hohlräume, in die sich die Schnecken zur Eiablage zurückziehen können.

Schneckeneimer
Zum Schutz gegen die aktiven und gefräßigen Schnecken, insbesondere die Spanische Wegschnecke, haben wir für Solitärpflanzen den sog. Schneckeneimer erfunden. Der Boden des Eimers wird ausgeschnitten. Nach oben verschließt ein feiner Maschendraht oder Gardinenstoff den Eimer. Der Eimer wird über die Jungpflanze gestülpt und fest in die Erde gedrückt, so dass keine Schnecke eindringen kann. Durch den Stoff oder Draht kann gegossen werden. Das Wachstum erfolgt besonders gut, da der Eimer auch die Feuchtigkeit hält. Fühlt die Pflanze sich eingeengt, kann der Eimer an einem anderen Einsatzort Verwendung finden. Nicht schön, aber effizient!

Schneckenrahmen
Der Schneckenrahmen ist eine Einwanderungsschranke gegen die Weichtiere. Man kann die Einwanderungsbarriere selbst bauen. Sie besteht aus einem Holzrahmen, der fest in die Erde gedrückt wird, sodass keine Schnecke darunter kriechen kann. Schecken können sich zwar sehr dünn machen und durch enge Spalten kriechen, sie können aber nicht graben. An dem oberen Rand wird ein Draht befestigt, der in einem Winkel von etwa 70 Grad absteht. Der Draht sollte mindestens 5 cm überstehen, da Schecken durchaus mit dem Vorderteil abheben können und mit dem Hinterteil den Körper über ein Hindernis drücken können. Sind die Pflanzen innerhalb des Rahmens groß geworden, kann der Rahmen an anderer Stelle eingesetzt werden.

Schneckenregulierung
Alle Lebewesen haben ihre biologische Bestimmung – auch die Schnecken. Sie fressen Aas und können als Gesundheitspolizei bezeichnet werden. Leider sind die Populationen der Spanischen Wegschnecke, die kaum Fressfeinde hat, zu stark angewachsen, so dass mancher Gärtner sein Gemüse schützen muss. Absammeln ist die beste Methode und führt nach einiger Zeit zu einer erträglichen Populationsdichte. Kurzfristig setzen wir im Ökogarten Einwanderungsschranken ein. Fazit: Wir wollen nicht die Spanische Wegschnecke bekämpfen, sondern die Population – auch im Interesse unserer heimischen Schneckenarten – aufgrund der starken Verbreitung regulieren.

Schnellkäfer (Elateridae)
Schnellkäfer würden unsere Aufmerksamkeit weniger erregen, wäre nicht da die Larve des Schnellkäfers: der Drahtwurm. Der Drahtwurm frisst an den Wurzeln unserer Pflanzen und so mancher Salatkopf ist dem schon zum Opfer gefallen. Der Name rührt von einem Flucht- und Verteidigungsmechanismus. Der Schnellkäfer kann Hinterleib und Brust wie ein Katapult spannen. Nach Auslösung schnellt der gesamte Körper in die Höhe und somit kann der Käfer seinen Fressfeinden entkommen. Schnellkäfer sind schmal gebaut, tauchen oft auch an Wegrändern auf. Im Ökogarten achten wir auf die Käfer, um die Eiablage zu verhindern.

Schnirkelschnecke, Garten-Bänderschnecke
Die Schnirkelschnecke gehört zu den echten Lungenschnecken und ist an ihrem schönen Häuschen zu erkennen. Oft ist das Schneckenhaus, das rund 2 cm groß ist, auch braun gebändert. Man findet unterschiedliche Arten in unseren Hausgärten. Wie alle Schnecken brauchen die Schnirkelschnecken viel Feuchtigkeit. Sie können aber auch Trockenzeiten überleben. Sie setzen sich in Sträuchern an den Ästen fest und warten auf Feuchtigkeit und Regen. Im Winter fallen Schnirkelschnecken in Kältestarre und überwintern zurückgezogen in ihrem Haus. Die Schnirkelschnecken richten keinen Schaden im Biogarten an.

Schwachzehrer
chwachzehrer benötigen keine Nährstoffzugaben. Das Aufbringen von Mulchmaterial genügt. Bei Rote Beete ist sogar die Anreicherung von Nitrat die Folge einer Überdüngung. Im Ökogarten haben wir festgestellt, dass Kompostgaben von einem Zentimeter Dicke zur Bodenaktivierung sinnvoll sind.

Beispiele für Schwachzehrer: Leguminosen wie Bohnen, Erbsen (diese entnehmen mit den Knöllchenbakterien den Stickstoff aus der Luft), Rote Beete, Radies, Spinat.

Schwalbennest
Wer kennt nicht die Schwalbennester, halbrunde Meisterwerke der Baukunst direkt unterm Dach. Wer Schwalben ansiedeln möchte, kann auch Nistkästen im Fachhandel erwerben und an den gewünschten Ort anbringen. Schwalben jagen im Flug nach Insekten und helfen somit dem Biogärtner, Schädlinge fernzuhalten.

Schwebfliege
Schwebfliegen gehören zu den Nützlingen im Ökogarten. Man kann sie leicht an ihrem stehenden Flug erkennen. Deshalb werden sie auch „Stehfliegen“ genannt. Besonders auffallend sind ihre großen Augen. Ihr Hinterleib ist schwarz-gelb gestreift und erinnert an den der Wespe. Dieses Mimikry – also das Nachahmen des Aussehens einer Wespe – wehrt Fressfeinde ab. Schwebfliegen ernähren sich von Pollen und Nektar. Einige Larven sind Blattlausfresser. Manchmal saugen sie auch an anderen Larven. Somit unterstützen sie den Ökogärtner aktiv bei der Schädlingsabwehr. Die Larven sind gelblich-weiß, die Puppen sind glasig-durchsichtig und des Öfteren auf Kohlblättern zu finden.

Schwebfliege-Puppe
Aus den Eiern der Schwebfliege schlüpfen die Larven, die auf Blattlausfang gehen. Dann verpuppen sich die Larven, bevor das fertige Insekt aus der Puppe schlüpft. Die Puppen findet man des Öfteren auf Kohlblättern.

Sellerie
Sellerie ist ein Starkzehrer und braucht ein nährstoffreiches Beet. Am besten im Herbst das Beet, das für den Sellerieanbau des nächsten Jahres vorgesehen ist, mit einer 5 cm dicken Kompostschicht oder verrottetem Pferdemist versehen. Auch das Bestreuen mit Steinmehl oder Holzasche (Zufuhr von Kalium) ist empfehlenswert. Da Sellerie gegen Kälte empfindlich ist, haben wir im Ökogarten die Pflänzchen ab März vorgezogen. Ab Mai geht es dann ins Gartenbeet. Die Selleriepflänzchen dürfen nicht zu tief gesetzt werden, der Spross muss beweglich bleiben. Während der Wachstumsphase entfernen wir die unteren Blätter am Spross, damit eine dicke Knolle entstehen kann. Das Beet bleibt die Vegetationszeit über gemulcht, allerdings bleibt der untere Sprossteil frei (5 cm Durchmesser).

Sitzstange für Greifvögel
Greifvögel wie der Mäusebussard, Milan oder Turmfalke benötigen die notwendige Übersicht – die Sicht von oben. Die großen Vögel gehen auf Mäusejagd und können in größeren Ökogärten durchaus hilfreich bei der Mäusereduktion sein. Seinen Horst legt der Bussard bevorzugt in Waldrandnähe an; auch Lichtungen und Feldgehölze mag er. In unserem Ökogarten ist alles vorhanden.

Eine 4 m hohe Sitzstange bietet dem Bussard die Möglichkeit, zu ruhen und in Ruhe Ausschau zu halten. An der Bekotung der Sitzstange lässt sich eine Nutzung vermuten.

Spaltöffnungen
Die Versorgung der Pflanzen erfolgt durch den Saftstrom, der von den Wurzeln bis zur Triebspitze strömt. Wasser und Mineralstoffe werden nach oben transportiert, die in den Blättern und grünen Pflanzenteilen mit Hilfe des Sonnenlichts erzeugten Assimilate (Zucker) wandern nach unten. Damit der Pflanzensaft fließen kann, muss von der Triebspitze und den Blättern ein Sog ausgehen: der Transport erfolgt ja gegen die Schwerkraft. Durch Verdunstung (Transpiration) in den Blättern oder Nadeln wird Wasser abgegeben und von unten nachgesaugt. Die Regulation des Transpirationsstromes erfolgt über Spaltöffnungen in den Blättern (Blattunterseite), die je nach Temperatur und Tageszeit sich öffnen oder verschließen können.

Spanische Wegschnecke
Die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris) wurde aus Spanien eingeführt und in Deutschland 1969 zum ersten Mal entdeckt. Vor zwanzig Jahren hatten wir nur Probleme mit unseren heimischen Schnecken, die diese importierte und gut gegen Hitze ausgestattete Schneckenart zurückdrängte. Die Schnecken sind nachts aktiv und können bis zu 50 m an einem Tag zurücklegen. Am besten hat sich das Absammeln nach einem Regenschauer bewährt. Abwehrmethoden sind ausreichend beschrieben. Da Schnecken Aas fressen, gehören sie eigentlich zu den Nützlingen, der Gesundheitspolizei, wie man oft sagt. Die Populationsdichte allerdings ist bei uns erschreckend, was darauf hindeutet, das es zu wenig Fressfeinde gibt. Am besten lebt eine artenreiche Fauna wie Käfer, Igel, Blindschleiche, Eidechse im Biogarten, die die Jungschnecken und Eier vertilgen: Vorbeugen ist besser als Absammeln!

Spatzenhaus
Spatzen wurden aufgrund von Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden immer mehr ihre natürlichen Nistmöglichkeiten in Mauernischen und -spalten genommen. Sie nehmen herkömmliche Nistplätze somit nicht mehr an. Das Spatzenhaus soll hier Abhilfe schaffen. Es besteht aus drei nebeneinanderliegenden Nistplätzen, die durch Zwischenwände getrennt sind. Die Öffnungen werden von schräg unten angeflogen, genau wie z. B. Mauernischen zwischen Dach und Hauswand. Die Fronten sollten zur Reinigung und Kontrolle herausnehmbar gestaltet sein, ebenfalls sollten Ablauflöcher für Wasser im Boden vorhanden sein. Genauere Informationen sind in der Bauanleitung des NABU zu finden.

Spinnentiere (Arachnida)
Die Spinnentiere gehören als Klasse zu dem Stamm der Gliederfüßer. Sie gehören zum Ökosystem Biogarten mit dazu. Wir treffen im Ökogarten häufig auf die Gartenkreuzspinne, die Zebraspinne, die Krabbenspinne und verschiedene Laufspinnen. Oft sehen wir die schönen Spinnennetze, wenn der Tau seine Tropfen daran befestigt hat. Wie verbreitet Spinnen sind, kann man bei einem frühen Spaziergang sehen: Ein unbearbeitetes Feld in der Natur zeigt im morgendlichen Tau Tausende von Spinnennetzen. Spinnen leben von anderen Insekten und halten somit das ökologische Gleichgewicht stabil.

Springschwänze
Die Springschwänze (Collembola) gehören zur Klasse der Sechsfüßer (Hexapoda). Sie erreichen eine Körpergröße von 0,1 mm bis zu 17 mm und finden sich vor allem auf und in den Humusschichten nicht zu trockener Böden bis in einige Meter Tiefe und an verrottendem Pflanzenmaterial. Oft können wir sie auch im Blumentopf bei Zimmerpflanzen beobachten. Springschwänze sind Substratumwandler und für das lebendige Gefüge des Gartenbodens wichtig. Der Name rührt von einer Sprunggabel, mit der die Tiere ein Mehrfaches ihrer Körpergröße überspringen können.

Spross
Unter Spross versteht man den Teil einer Pflanze, der aus dem Boden herausragt. Die Wurzel ist im Boden verankert und liefert Wasser und Nährstoffe. Der Spross besteht aus Sprossachse und den Blättern. Bei den verschiedenen Gemüsesorten wie Sellerie ist der Spross verdickt.

Stabwanze
Die Stabwanze Ranatra linearis ist ein auffälliger, aber seltener Teichbewohner. Mit großen Zangen geht die Wanze, die an der Wasseroberfläche auf der Lauer nach Fliegen liegt, auf Beutefang. Sie ist stabförmig und kann fliegen. Sie kommt, wenn man Glück hat, von alleine in den Gartenteich.

Stachel (Pflanze)
Dorn und Stachel werden bei Pflanzen im Sprachgebrauch oft vertauscht. Eine Rose besitzt Stacheln und keine Dornen. Der Unterschied ist leicht erklärt: Stacheln sind Auswüchse der Epidermis (Abschlussgewebe). Dorne stellen umgebildete Pflanzenorgane dar. Stacheln kann man leicht entfernen, Dornen nicht. Neben den Rosen sind Brombeeren und Himbeeren Beispiele für Pflanzen, die Stacheln ausbilden. Sie kennen vielleicht auch die Stacheln der Kastanienfrucht.

Stangenbohnen
Stangenbohnen gehören zu den Leguminosen und reichern mit den Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft im Boden an. Sie benötigen dennoch etwas mehr Nährstoffe als die Buschbohnen. Der Boden sollte locker sein. Suchen Sie ein sonniges Plätzchen in Ihrem Garten. Denken Sie auch daran, dass Stangenbohnen mehr Platz benötigen. Zwischen den Stangen sollten ca. 50 cm Platz sein.

Nach dem Setzen der Stangen, den Boden lockern und im Umkreis um die Stange (ca. 10 cm Abstand) einen Ring mit 7 – 8 Samen legen. Der Boden sollte auch hier abgemulcht sein. Bei Trockenheit die Stangenbohnen ausreichend gießen. Nach der Ernte, Wurzeln mit den Knöllchenbakterien im Boden belassen (Stickstoff), das Laub kann kompostiert werden oder als Mulch Verwendung finden.

Starkzehrer
Starkzehrer benötigen viele Nährstoffe, die durch Kompostzugabe oder Mulchmaterial gegeben werden. Die Kompostschicht kann bis zu 5 cm betragen. Im Ökogarten bereiten wir die Beete schon im Herbst vor. Wo Starkzehrer wie Tomaten oder Kohl angebaut werden, bedecken wir den Boden mit halbverrottetem Pferdemist oder halbreifem Kompost. Auch die Gabe von Rhizinusschrot und Hornspänen ist im Herbst denkbar. Im Ökogarten haben wir auch aus Kostengründen darauf verzichtet und arbeiten vorwiegend mit Kompost.

Beispiele für Starkzehrer: Tomaten, Kohlsorten, Sellerie, Lauch, Kartoffeln, Zucchini, Rhabarber, Obstbäume

Staubblatt
Bei den Staubblättern kann man den Staubfaden und den Staubbeutel erkennen. Der Staubbeutel untergliedert sich in meist vier Pollensäcke. Die Staubblätter bilden den Pollen aus, der zur geschlechtlichen Fortpflanzung die weibliche Samenanlage erreichen muss. Dies geschieht durch Insekten oder den Wind. Die Anzahl der Staubblätter sind charakteristisch für die jeweilige Pflanzenart.

Stäubepumpe
Mit der Stäubepumpe wird Kalk oder Steinmehl in einer Staubwolke ausgeblasen. Die Stäubepumpe wird bei Blattlaus-, Milben- oder Pilzbefall eingesetzt. Blattläuse besitzen eine feuchte Oberfläche. Durch das Mehl werden die Atemwege blockiert, sodass die Blattläuse absterben. Zudem erhalten die Pflanzen eine mineralische Düngung, was zur Pflanzenstärkung beiträgt. Nach Regengüssen sollte man die Bestäubung wiederholen.

Steinhaufen
Ein Steinhaufen sollte in jedem Biogarten vorhanden sein. Insbesondere Kröten finden hier Unterschlupf. Wir haben aber auch Eidechsen und viele Käferarten wie die Kurzflügler oder Laufkäfer in diesem Biotop beobachtet. Eine natürliche Steinmauer oder eine Kräuterspirale bieten für diese Tierarten ebenfalls Zufluchtsorte.

Steinmehle
Steinmehle enthalten viele Spurenelemente und ergänzen im Boden fehlende Mikronährstoffe. Insbesondere Kalium, der im Gartenboden wenig vorkommt, wird somit hinzugegeben. Wir verwenden die im Saarland vorkommenden Basaltmehle, aber auch Steinmehle aus Lavagestein werden bei uns eingesetzt. Auch kann man Lavagranulat einsetzen. Der Vorteil: Die Steine zerfallen nach und nach und stellen somit die Nährstoffe über einen längeren Zeitraum zur Verfügung.

Stempel
Der Stempel ist der Träger der weiblichen Geschlechtsorgane bei Pflanzen. Der Pollen als Träger der männlichen Keimzellen wird durch den Wind und Insekten übertragen und bestäubt dann den weiblichen Teil einer Pflanze, den Stempel. Der Pollen bildet einen Pollenschlauch aus und verschmilzt in der Samenanlage mit der Eizelle. Die Samenanlage entwickelt sich dann zum Samen und die Blüte zur Frucht.

Stickstoff
Stickstoff ist ein wichtiger Baustein organischer Materie. Aminosäuren und Eiweiße benötigen zu ihrem Aufbau den Stickstoff. Da die Regelkreis steuerenden Enzyme aus Aminosäuren und Proteinen aufgebaut sind, hängen alle Lebensprozesse auch vom Stickstoff ab. Leguminosen stellen pflanzenverfügbaren Stickstoff über die Knöllchenbakterien selbst her. Dabei wird der Stickstoff aus der Luft gebunden. Wir geben Stickstoffdünger mit Kompost, Pferdemist, Pflanzenjauchen, Rizinusschrot oder Hornspänen.

Stroh
Stroh ist einer der wichtigsten Rohstoffe im Ökogarten. Er liefert Mulchmaterial für unsere Beete, wenn kein Wiesenschnitt zur Verfügung steht. Dazu wird das Stroh im Häcksler zerkleinert. Ruth Stout hat den gesamten Garten mit Stroh gemulcht und dabei gute Erfolge nachgewiesen (siehe das Buch "Mulch – Gärtnern ohne Arbeit"). Auch als Beigabe zum Kompost wird Stroh untergemischt. Da Stroh vorwiegend aus Kohlenstoff besteht, kann er im Kompost das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis mitgestalten. Dies sollte 25 Anteile Kohlenstoff zu 1 Anteil Stickstoff sein.

Symbiose
Wenn verschiedene Arten von Lebewesen in einer Gesellschaft leben, spricht man von Symbiose. Ein gutes Beispiel stellen die Flechten dar. Sie sind eine Symbiose von Grünalgen und Pilzen. Bei der Symbiose hat jede Art ihren Vorteil von diesem Zusammenleben: Die Grünalgen produzieren mit der Photosynthese Zuckerstoffe, die Pilze liefern den Grünalgen die Mineralstoffe. Ein weiteres Beispiel sind die Knöllchenbakterien von unseren Leguminosen wie Bohnen, Erbsen und Lupinen. Die Bakterien ernähren sich von den Pflanzensäften und binden Stickstoff, das wiederum von den Pflanzen genutzt werden kann. Oder denken Sie an das Melken der Blattläuse durch die Ameisen. Die Ameisen beschützen die Blattläuse und dürfen den Honigtau saugen.