Das Stichwortverzeichnis soll einen schnellen Zugriff auf ein Thema des Biologischen Gartenbaus ermöglichen.

Wir erheben nicht den Anspruch der Vollständigkeit und der wissenschaftlichen Überprüfbarkeit. Die Themen wurden im Ökogarten bearbeitet und stellen den Erfahrungsschatz von 25 Jahren dar, nicht mehr und nicht weniger.

Ökogarten Völklingen

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Es gibt 11 Namen in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben A beginnen.
A

Ackerbohne (Vicia faba), auch Saubohne, Dicke Bohne, Puffbohne
Die Ackerbohne gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler und der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler. Die Ackerbohne ist eine der ersten Gemüsepflanzen, die man im Garten aussäen kann. Sie verträgt auch kalte Temperaturen. Die Ackerbohne wird durch die tiefe Wurzelung auch als Gründüngungspflanze eingesetzt (oft in Mischungen). Einige Bauern säen am Rand der Felder eine Mischung unterschiedlicher Pflanzen, die als Bienenweide gedacht sind. Darunter finden wir oft die Ackerbohne.

Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense), Zinnkraut, Katzenwedel
Ackerschachtelhalm, auch Katzenschwanz genannt, ist jedem ein Begriff. Früher wurde mit der kieselsäurehaltige Pflanze Zinngeschirr gereinigt, daher stammt der Name Zinnkraut. Das Wildkraut ist zuweilen recht schwierig aus dem Garten zu entfernen. Durch unterirdische Ausläufer, die mehr als 1,5 m tief in den Boden dringen, gelingt eine schnelle Verbreitung. Mittlerweile hat sich Ackerschachtelhalmtee oder -brühe zu einem Pflanzenstärkungsmittel gegen saugende Schädlinge herauskristallisiert. Extrakte aus Ackerschachtelhalm werden heute auch medizinisch verwendet.

Ackerschnecke
Die Ackerschnecke ist ebenfalls eine Nacktschnecke und wird auch Kleinschnegel genannt. Sie ist eine heimische Schnecke und im Hausgarten oft zu finden. Insbesondere die Jungschnecken sind in Salatblättern anzutreffen. Heute wird diese Schneckenart von der Spanischen Wegschnecke verdrängt, sodass man schon an die Arterhaltung denken könnte. Wird sie als Schädling betrachtet, sammelt man sie am besten ab.

Ackerwinde (Convolvulus arvensis)
Die Ackerwinde gehört zu den Windengewächsen. Ihre schönen Trichterblüten bereichern Wegränder und Felder. Doch im Hausgarten wird sie nicht gerne gesehen. Mit ihrem dichten Wurzelwerk verbreitet sie sich schnell. Zuweilen werden richtige Wurzelknollen angelegt, aus denen neue Sprosse treiben. Im Ökogarten graben wir die Wurzeln mit der Grabegabel so tief wie möglich aus. Lockerer Boden, der regelmäßig bearbeitet und gemulcht wird, beugt vor. Das Eingraben von Pappe oder Folie ist eine aufwändige Methode und verhindert einen natürlichen Aufbau im Boden.

Algenkalk
Algenkalk wird aus den Ablagerungen von Rotalgen hergestellt. Neben Calcium- und Magnesiumcarbonat (ca. 80 % kohlensaurer Kalk) enthält er viele Spurenelemente wie Bor oder Jod. Für den Gemüseanbau ist Algenkalk bestens geeignet. Wir verwenden im Ökogarten auch Algenkalk-Granulat, was den Vorteil mit sich bringt, dass der Kalk durch Verwitterung nach und nach an den Boden abgeben wird. Algenkalkpulver verwenden wir auch in unserer Stäubepumpe zum Einsatz gegen Blattläuse und andere Schädlinge.

Ameisen
Ameisen sind hochentwickelte Insekten. Die Bildung von Ameisenstaaten und deren Organisation zeigt dies deutlich. Zuweilen kann man im Wald mannshohe Ameisenhaufen sehen. Ameisen sind Allesfresser, vertilgen Raupen, Fliegen, Spinnen und verwerten auch Aas. Mit Blattläusen leben sie oft in Symbiose und nehmen den angebotenen, zuckerhaltigen Honigtau auf. Als Gegenleistung schützen sie die Blattlauskolonie vor Fressfeinden. Im Hausgarten können sie zuweilen den Gartenboden durcheinander bringen. Nehmen sie überhand, kann man sie einfach einfangen. Ein leerer Blumentopf wird umgekehrt auf den Boden gestellt. Die Ameisen bauen ihr Nest in den Topf und können dann mit einer Schaufel samt Blumentopf umgesiedelt werden. Da sich Ameisen auf angelegten „Duftstraßen“ bewegen, können stark riechende Kräuter wie Lavendel oder Rosmarin für Irritationen sorgen. Insektizide haben im Biogarten nichts zu suchen.

Ameisenlöwe
Der Ameisenlöwe ist die Larve der Florfliege. Der Ameisenlöwe frisst Tausende von Blattläusen und ist somit ein Helfer im Biogarten. Mit den Zangen seines Mundwerkzeuges kann er die Blattläuse gut greifen und aussaugen. Die Florfliege ist ein Netzflügler und an den durchschimmernden Flügeln und den Goldaugen zu erkennen. Daher rührt auch der Name Goldauge.

Asseln
Wer kennt nicht die Kellerassel? Auch im Garten trifft man die zu den Krebsen gehörenden Tierchen. Sie haben im Unterschied zu den Insekten sieben Beinpaare (Insekten haben drei Beinpaare). Asseln fressen Pflanzenmaterial und bauen somit im Ökogarten die Nährstoffe pflanzenverfügbar um. Sie sind wichtige Abbauhelfer. Da sie noch Kiemen besitzen ( ursprünglich Meeresbewohner), suchen sie feuchte Standorte auf.

Ausgeizen
Unter dem Ausgeizen versteht man das Entfernen der Geiztriebe bei Tomaten oder Weinreben. Während man bei den Tomaten die Geiztriebe so früh als möglich entfernen sollte, lässt man sie im Weinanbau an den Reben stehen. Neuere Untersuchen zeigen auf, dass die Geiztriebe der Weinreben zur Förderung der Reife der Trauben führen. Nur wenn das Weinlaub zu dicht wächst, werden einige Triebe entfernt.

Aussaat
Der Zeitpunkt der Aussaat ist mit entscheidend, ob der Ökogärtner eine reiche Ernte einbringen kann. Es hat sich ausgezahlt, im Gartenjahr mehrfach auszusäen. Dabei halten wir die Aussaattage nach dem Mondkalender ein. Zudem muss die Bodenstruktur dementsprechend vorhanden sein: Wir säen in einen lockeren Boden. Die Tiefe der Saatrille ist unterschiedlich. Lichtkeimer wie Basilikum oder Kopfsalat können oben auf der Erde liegen. Bei Pflanzen, die spät auflaufen wie die Möhren, ist es ratsam, eine Markiersaat (Radies) mit in die Saatrille zu geben. Die Radieschen werden geerntet und machen den Möhren Platz. Im Ökogarten mulchen wir nach der Aussaat den Boden leicht mit Grasschnitt oder fein gehäckseltem Stroh. Im Fachhandel git es Saatbänder zu kaufen. Damit ist der Abstand der Samen problemlos einzuhalten. Es gibt auch Saatgefäße oder Saaträder, die als Aussaathilfe eingesetzt werden können.

Aussaathilfen (Sähelfer)
Aussaathilfen wie Saaträder oder Saatgefäße bieten den Vorteil, den ausgestreuten Samen besser zu dosieren. Wenn man aus dem Samenpäckchen aussät, kann schon mal ein guter Schwung Samen in die Saatrille gelangen. Ein Tipp: Kleine Samen können mit Sand vermischt und somit verdünnt werden, was eine bessere Verteilung in der Saatrille ermöglicht. Am genauesten geht dies mit Saatbändern, die ausgerollt in die Saatrille gegeben werden. Die Saatbänder bestehen aus Papier, das sich nach und nach auflöst. Nachteil: Saatbänder sind sehr teuer und eigentlich, so unsere Meinung, nicht notwendig.