Das Stichwortverzeichnis soll einen schnellen Zugriff auf ein Thema des Biologischen Gartenbaus ermöglichen.

Wir erheben nicht den Anspruch der Vollständigkeit und der wissenschaftlichen Überprüfbarkeit. Die Themen wurden im Ökogarten bearbeitet und stellen den Erfahrungsschatz von 25 Jahren dar, nicht mehr und nicht weniger.

Ökogarten Völklingen

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Es gibt 16 Namen in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben T beginnen.
T

Tagetes, Ringelblume, Calendula officinalis
Die Ringelblume oder Tagetes darf im Ökogarten nicht fehlen. Der Korbblütler ist als Grünsaat, Mischkulturpartner und Bodensanierer zu empfehlen. Nach dem Ausblühen lassen sich die Samen leicht gewinnen. Wir haben die Ringelblume als Mischkulturpartner gerne zu den Kartoffeln und Kohl gesetzt. Die Wurzelausscheidungen sollen Nematoden fernhalten. Die Pflanzenreste der Ringelblume haben wir nach der Vegetationsphase verkleinert und als Mulchmaterial am Boden gelassen. In der Medizin werden die Blütenkörbchen und Zungenblüten zu Heilsalben verarbeitet. Aber – und dies ist ein wichtiger Aspekt: die Ringelblumen erfreuen mit ihren farbigen Blüten den Gärtner.

Taumelkäfer
Der Taumelkäfer oder Kreiselkäfer ist ein Wunder der Natur. Mit schnellen Kreisbewegungen rudert er über die Wasseroberfläche. Er hat geteilte Augen, mit denen er unter und über Wasser sehen kann. Wer den Taumelkäfer im Gartenteich hat, hat viel Spaß beim Zuschauen.

Tausendfüßer (Myriapoda)
Man trifft ihn zuweilen im Ökogarten an, den Tausendfüßer. Er ernährt sich von Humusbestandteilen und sorgt somit im Garten für die Mineralisierung der organischen Materie wie z. B. unser Mulchmaterial. Er ist schwarz und hat – wie der Name sagt – viele Beinpaare.

Tee
Pflanzentee wird wie normaler Tee aufgebrüht. Nach dem Erkalten wird die Lösung 1:10 oder 1:5 mit Wasser verdünnt. Pflanzentee wird oft als Spritzmittel eingesetzt. Schachtelhalmtee stärkt die Pflanzen. Man überbraust den Gartenboden oder spritzt direkt auf die Pflanzen.

Teichläufer
Der Gemeine Teichläufer (Hydrometra stagnorum), auch Wasserreiter oder Stelzfuß genannt, ist eine Wanze (Heteroptera) und gehört zur Familie der Teichläufer. Die Tiere laufen auf dem Wasser in Uferbereichen oder auf Wasserpflanzen umher und jagen dort nach Beute. Aufgrund von feinen Härchen an den Fußenden (Tarsen) können die Teichläufer die Oberflächenspannung des Wassers ausnutzen und versinken nicht. Wir können mit bloßem Auge leichte Dellen in der Wasserhaut an den Füßen sehen.

Teichmolch
Der Teichmolch gehört zu den Amphibien und zur Klasse der Schwanzlurche. Er ernährt sich von Kleinkrebsen, Froschlaich und Kaulquappen. Die Teichmolche überwintern an Land in frostfreiem Unterschlupf oder in tieferem Gewässer. Leider sind Molche heute aufgrund der fehlenden Biotope seltener geworden. Im Ökogarten haben wir uns umso mehr über die Bewohner unseres Gartenteiches gefreut.

Thermokomposter
Thermokomposter bestehen aus Kunststoff und sorgen auf Grund der Isolierung für eine Temperatursteigerung. Im Ökogarten reichen die anderen Komposter aus, die erzielten Kompostmengen mit Thermokompostern sind zu gering und der Betreuungsaufwand ist größer: Beim Thermokomposter sind insbesondere die Schichtung und der Feuchtigkeitsgehalt zu beachten. Vorteil: Die Heißkompostierung wird einfacher erzielt. Die Rotte verläuft schneller. Im Sommer kann nach drei Monaten der Reifkompost entnommen werden.

Thymian
Thymian ist in der heutigen Küche nicht mehr weg zu denken. Im Garten liebt er lockere, sandige und steinige Erde. Im Ökogarten bauen wir den Thymian im Kräuterbeet und auf der Kräuterspirale an. Da Thymian wärmeliebend ist, setzen wir ihn auf der Kräuterspirale im oberen Bereich. Auch am Beetrand soll er mit seinem Duft anfliegende Insekten wie die Kohlfliege oder weiße Fliege vertreiben. Eine Düngung ist nicht notwendig. Die Blätter sind mit ätherischen Ölen gefüllten Bläschen übersät, was die mikroskopische Aufnahme zeigt. Thymian ist winterhart und wird nur leicht zurückgeschnitten.

Tiefenlockerung
Die Tiefenlockerung des Bodens erfolgt mit der Grabegabel. Man sticht die Gabel bis zum Ende tief in den Boden und bewegt die Grabegabel am Stiel vor und zurück. Dabei werden Kapillaren für Luft und Wasser geschaffen. Insbesondere vor dem Aussäen oder dem Pflanzen von Pflänzchen sollte die Tiefenlockerung erfolgen. Die Erdschichten werden nicht wie beim Graben umgeworfen, die Bodenstruktur bleibt im Aufbau erhalten. Auch gemulchte Böden können auf diese Art und Weise tiefengelockert werden. Bei regelmäßigem Mulchen wird somit im Ökogarten nicht mehr viel Kraft benötigt.

Tigerschnecke
Die Tiger- oder Egelschnecke (Limax maximus) ist wohl die auffälligste heimische Schneckenart und mit einer Größe bis zu 20 cm auch die größte. Sie wurde aus südlichen Breiten eingeschleppt und ist bei uns immer häufiger zu sehen. Die Nacktschnecke hat eine sehr auffällige Zeichnung, die an einen Tiger erinnert. Sie sucht gerne schattige Plätze auf und versteckt sich in Höhlen. Sie frisst nur totes Pflanzenmaterial und stellt somit für den Gärtner keine Gefahr dar. Im Gegenteil: durch den Verzehr kleinerer anderer Nacktschnecken ist sie sogar ein Nützling.

Tomaten
Tomaten oder Paradiesäpfel gehören zu den Starkzehrern, im Ökogarten düngen wir die Beete im Herbst des Vorjahres mit halb verrottetem Kompost oder Pferdemist. Eine Schaufel Holzasche oder Gesteinsmehl auf das Tomatenbeet verteilt, führt das notwendige Kalium zu. Die Tomaten ziehen wir zu Hause an der Fensterbank und nach und nach im Freien vor. Der Anbau erfolgt im Tomatenhaus, das regen- und windgeschützt ist. Der Boden bleibt über die gesamte Vegetationsdauer gemulcht. Tomaten brauchen eine Kletterhilfe, einen Tomatenstab. Tomaten müssen mit der Brause (wegen des breiten Wurzelbereiches) regelmäßig kräftig gegossen werden. Eine Zwischendüngung mit Brennnesseljauche (1:10 verdünnt), Kompost oder Rhizinusschrot ist in Abständen zu empfehlen. Während der Vegetationsperiode müssen die Geiztriebe entfernt werden.

Ton-Humus-Komplex
Der Ton-Humus-Komplex ist eine komplexe Schicht des Gartenbodens mit Pflanzenresten und Hohlräumen, mit Tieren, Bakterien und Pilzen. Wir sprechen von einem Lebendverbau mit vielen Organismen, die im Humus leben und die beim Abbau der Pflanzenreste Nährstoffe für die Pflanzen verfügbar machen. Deshalb müssen wir dem Boden Nährstoffe in Form von Pflanzenmaterial zukommen lassen. Das ganzjährige Mulchen (auch Flächenkompostierung genannt) ist eine Voraussetzung dafür. Die Kompostierung und das Ausbringen von halbreifem oder reifem Kompost stellen wesentliche Methoden für den im Garten gewünschten Ton-Humus-Komplex dar.

Topinambur (Helianthus tuberosus)
Die Topinambur gehört zu den Korbblütlern. Ihre Blüte gleicht denen von kleinen Sonnenblumenarten. Sie gehört tatsächlich zur gleichen Gattung. Die Topinambur wird gelegentlich als Erdapfel bezeichnet. Die mehrjährige Pflanze kann bis zu drei m hoch werden. Im Ökogarten haben wir ein eigenes Feld angelegt oder den Beetrand gewählt. Die Knollen schmecken leicht süßlich. Sie enthalten Inulin, einen Vielfachzucker, der für Diabetiker gut verträglich ist. Deshalb wird die Topinambur-Knolle auch zuweilen "Diabetiker-Kartoffel" genannt. Man kann sie als Rohkost oder Kartoffelersatz gekocht oder frittiert einsetzen. Die Vermehrung gelingt recht einfach. Im Biogarten ist ein Beet einfach schön anzusehen.

Torf
Torf entsteht in Mooren. Früher wurde Torf als Brennmittel verwandt, da in tieferen Schichten des Moores der Inkohlungsprozess, d. h. die Bildung von Kohlenstoff, stattgefunden hat. Auch in deutschen Gärten ist Torf als Substratgeber mit Wasserspeicherfunktion immer noch sehr beliebt. Im Ökogarten wird Torf nicht eingesetzt. Zum ersten wird es nicht benötigt, da wir genügend organisches Material zur Verfügung haben, zum anderen wollen wir zum Erhalt der Moore beitragen. Moore sind einzigartige Biotope mit besonderen Pflanzen- und Tiergesellschaften. Durch das Mulchen haben wir keine Probleme: Der Mulch liefert Nährstoffe, trägt zur Humusbildung bei und hält den Boden feucht. Auch Kompost kann als Mulchmaterial Verwendung finden.

Transpiration
Unter Transpiration versteht man die Verdunstung von Wasser über die Spaltöffnungen der Blätter. Die Spaltöffnungen werden von Schließzellen gebildet, die über den Turgordruck gesteuert werden. Durch das Verdunsten wird Wasser, das von den Wurzeln aufgenommen wird nachgesogen. Wasser und Mineralstoffe werden nach oben transportiert, die in den Blättern und grünen Pflanzenteilen mit Hilfe des Sonnenlichts erzeugten Assimilate (Zucker) wandern nach unten. Die Transpiration ist von der Wärme, Windstärke und Tageszeit abhängig. Immer dann, wenn Fotosynthese betrieben wird, sind die Spaltöffnungen geöffnet. Somit kann Kohlenstoffdioxid aufgenommen werden.

Tugordruck
Der Turgordruck ist der Druck des Zellsaftes auf die Zellwände. Der Zellsaft ist Transportmittel für Enzyme, Hormone, Pflanzennährstoffe und Wasser. Der Druck wird durch Osmose aufrecht erhalten, das heißt durch die höhere Konzentration im Zellinnern dringt Wasser ein und entwickelt somit den Zelldruck.