Das Stichwortverzeichnis soll einen schnellen Zugriff auf ein Thema des Biologischen Gartenbaus ermöglichen.

Wir erheben nicht den Anspruch der Vollständigkeit und der wissenschaftlichen Überprüfbarkeit. Die Themen wurden im Ökogarten bearbeitet und stellen den Erfahrungsschatz von 25 Jahren dar, nicht mehr und nicht weniger.

Ökogarten Völklingen

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Es gibt 18 Namen in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben G beginnen.
G

Gartenboden
Der Gartenboden ist ein Ton-Humuskomlex und je nach Herkunft unterschiedlich zusammengesetzt. Wir bemühen uns im Ökogarten einen möglichst hohen Humusgehalt mit Mulchen und Kompostierung einzubringen. So entsteht ein lebendiges, nährstoffreiches Gebilde (Lebendverbau mit Pilzen und Bakterien) mit Hohlräumen für Luft und Wasser.

Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus)
Kreuzspinnen gehören zu den Radnetzspinnen. Die Gartenkreuzspinne mit ihrem auffallenden Kreuz auf dem Rücken ist ein häufiger Gast im Ökogarten. In ihrem Netzt fängt sie z. B. Fliegen, Schmetterlinge, Wespen, Hummeln. Nach einem Biss werden die Beutestücke eingewickelt und als Vorrat in die Nähe des Netzes gehangen. Spinnen gehören zum Ökosystem Biogarten dazu. Sie sind Teil einer Nahrungskette. Zum einen verspeisen sie viele Insekten und halten hier die Balance, zum anderen sind sie selbst Nahrung für Vögel, Eidechsen und Frösche.

Gartenplan
Vor dem Beginn des Gartenjahres sollten wir über Winter einen Gartenplan erstellen. Dies bedeutet, die Gemüsesorten, die wir anbauen wollen, festzulegen und die gewünschten Erntemengen zu bestimmen. Dann planen wir die Besetzung der Beete anhand der Mischkulturtabelle. Wir überlegen, welche Kräuter in dem Beet zusätzlich gesät werden können. Bei den Aussaatterminen richten wir uns nach dem Mondkalender. Auch sollten wir im Gartenplan die Zwischen- und Nachsaaten notieren.

Geiztrieb
Bei den Tomaten wachsen in den Blattachseln der abgehenden Blätter sog. Geiztriebe. Der Geiztrieb ist Konkurrent gegen den Haupttrieb der Tomatenpflanze, daher rührt auch der Name. Diese Nebentriebe sind meist unfruchtbar. Die Geiztriebe rauben den Tomatenpflanzen somit zu viel Kraft und vermindern somit die Ernte. Deshalb sollte regelmäßig und sorgfältig und in einem frühen Stadium ausgegeizt werden. Wir verwenden die Geiztriebe entweder zum Mulchen direkt an der Tomatenpflanze oder im Kohlbeet (gegen den Kohlweißling) oder zur Herstellung einer Tomatenbrühe, die als Düngemittel eingesetzt werden kann. Mit einem Auszug aus den Geiztrieben kann man auch ein Spritzmittel gegen Kohlweißling herstellen. Die Kohlpflanzen damit überbrausen.

Gemüseabfälle
Bei jeder Ernte fallen Gemüseabfälle an. So kann man die untersten Salatblätter direkt entfernen oder das Laub der Schwarzwurzel wird nicht benötigt. Im Ökogarten haben wir uns angewöhnt, das Pflanzenmaterial als Mulchmaterial direkt am Ort zu verwenden. Natürlich sollte man ein großes Weißkohlblatt kleinschneiden. Auch sollten wir die Gemüseabfälle nicht zu dicht auftragen. Zerkleinern und im Beet verteilen ist die Devise. Mit dieser Methode wird ein Teil der Nährstoffe, die dem Boden entzogen wurden, wieder zugeführt. Auch kann man die Wurzeln der Erntepflanzen im Boden belassen. Bei den Leguminosen wie Bohnen und Erbsen ist es sehr wichtig, da somit die Stickstoff produzierenden Knöllchenbakterien ihre Arbeit zu Ende führen können. Einige von Ihnen werden nun sagen: Dies sieht nicht schön aus. Wenn man immer wieder zusätzlich mit Grasschnitt oder Stroh darüber mulcht, ist das Ganze sehr erträglich. Böden, die intensiv gemulcht werden, bedürfen keiner zusätzlichen Düngung.

Gewürzfenchel
Fenchel gehört zu den Doldenblütlern. Die Fenchelknollen werden als Gemüse verarbeitet. Hier betrachten wir die Samen, die insbesondere als Würzmittel und als Tee Verwendung finden. Die Früchte sind tief gerillt. Interessant sind die gehirnartig eingepassten Samen, die wir im Querschnitt erkennen können.

Gießen
Die richtige Wasserzufuhr ist eine der Voraussetzungen für ein gutes Pflanzenwachstum Insbesondere bei großflächigen Blattpflanzen sollten wir den Wasserbedarf nicht unterschätzen. Das Gießen am Morgen ist wegen der Schneckenplage zu empfehlen. Auch ist ein ab und zu kräftiges Gießen dem regelmäßigen Berieseln vorzuziehen. Am besten ist Regenwasser geeignet, das in Wassertonnen oder Zisternen aufgefangen wird und dort als Vorratslager dient. Eine Lehre aus dem Ökogarten: Die Wassertonnen dort aufstellen, wo der Wasserbedarf entsteht und über Leitungen zuführen.

Ginkgo (Ginkgo bilboa)
Der Ginkgo stammt aus China und hat in Deutschaland in Parks, Innenstädten und auch privaten Gärten Einzug gehalten. Man kann den Ginkgo-Baum als lebendes Fossil bezeichnen, da seine Vorfahren schon im Perm also vor rund 270 Millionen Jahren lebten und die Dinosaurier kennenlernten. Heute wird der Ginkgo gerne in Innenstädten gepflanzt, da er gegen Schadstoffe recht unempfindlich ist. Für mich ist es schön, das Wachsen eines solchen Baumes in meinem Garten beobachten zu können.

Gliederfüßer (Arthropoda)
Unter dem Stamm Gliederfüßer fasst man im Tierreich Insekten, Spinnen, Tausendfüßer und Krebstiere zusammen. Die Gliederfüßer haben stammgeschichtlich Einiges vorzuweisen. Die ausgestorbenen Trilobiten entstanden schon vor 500 Millionen Jahren.

Goldlaufkäfer (Carabus auratus)
Schön anzusehen ist der grünlich-gold schimmernde Goldlaufkäfer oder Puppenräuber (Puppen stellen das Entwicklungsstadium nach der Larve und vor dem fertigen Insekt) dar. Goldlaufkäfer leben räuberisch und fressen Larven und Eier von Schadinsekten. Auch Aas und Pilze gehören zum Speiseplan. Sie sind insbesondere nachts aktiv und gehen dann auf Jagd. Am Tag verstecken sie sich unter Steinen, Reisig, Laub oder Brettern. Deshalb ist es wichtig, den Garten nicht „aufzuräumen“, sondern Lebensräume für diese Insekten bereit zu halten. Ein Steinhaufen, eine Wildgehölzhecke oder ein Laubhaufen sind genau das Richtige dafür. Im Ökogarten haben wir des Öfteren Begegnungen mit dem Goldlaufkäfer.

Grabegabel
Die Grabegabel ist im Ökogarten unentbehrlich. Im Gegensatz zum Spaten bleibt mancher Wurm am Leben. Der Boden wird auch nicht umgeworfen, sondern tiefengelockert. Das heißt, man stößt die Gabel tief ein und bewegt sie vor und zurück. Damit wird der Boden locker und Kapillaren zur Wasser und Luftversorgung entstehen. Hartnäckige Wildkräuter können nach der Lockerung leicht entnommen werden. Im Biogarten wird gemulcht. Dadurch ist die Tiefenlockerung eine eher leichte Arbeit.

Grasfrosch
Der Grasfrosch gehört zur Familie der Echten Frösche. Nach der Winterstarre (bis Ende März) geht es auf Wanderschaft (vgl. Amphibienwanderung mit Schutzeinrichtungen). Die Frösche suchen ihr Laichgewässser wieder auf. Der Froschlaich kann schon einen erheblichen Teil unseres Gartenteiches einnehmen. Die kleinen Larven durchleben mehrere Entwicklungsstadien und sind nach 2-3 Monaten fertig, sodass sie im Juni das Gewässer verlassen. Frösche jagen Insekten, Käfer, Asseln, aber auch Würmer. Für uns Ökogärtner ist wichtig, dass Frösche (und Kröten) kleine Nacktschnecken und Schneckeneier fressen.

Grasschnitt
Ideal ist es, wenn der Ökogärtner einen großen Garten mit Wiese hat. Der Gras- oder Wiesenschnitt ist das geeignetste Mulchmaterial. Der Grasschnitt kann direkt aus dem Auffangkorb auf die Beete gestreut werden. Dabei muss man die Regel beachten: Nicht zu dick mulchen, lieber des Öfteren und weniger Material auftragen. Somit wird ein Fäulnisprozess verhindert. Grasschnitt kann man immer wieder als dünne Schicht auch in den Kompost eintragen. Wenn man den Grasschnitt liegen lässt und nach dem Trocknen zusammenrecht und in Tüten trocken aufbewahrt, hat man genügend Mulchmaterial für alle Fälle.

Grassoden
Grassoden sind ausgestochene Grasbodenstücke. Die von dem Gras durchwurzelten Erdstücke finden im Ökogarten unterschiedliche Anwendung. So kann man sie als Umfassung eines Hochbeetes einsetzen. Auch bei der Schichtung des Hochbeetes spielen sie eine Rolle: Nach dem Holz- und Häckselmaterial kommt eine Schicht von Grassoden hinzu. Grassoden fallen in der Regel bei Neuanlage von Gartenbeeten an. Man kann sie auch schichten und mit Mist bedecken. Ein Kürbis wird darauf prächtig gedeihen. Nach ein bis zwei Jahren kann die lockere Gartenerde im Hochbeet oder an anderer Stelle Verwendung finden.

Gründünger
Gründüngungspflanzen bedecken den Boden und reichern ihn mit Nährstoffen an. Als Grünsaat empfehlen sich Weißklee, Phacelia, Gelbsenf, Lupine, Ringelblume, Feldsalat u.a.. Grünsaaten eigenen sich als Zwischen- oder Untersaaten (z. B. Feldsalat).

Nach dem Wachstum bleiben die Pflanzenreste auf dem Beet und werden leicht in die Bodenkrume eingearbeitet. Die Wurzeln verbleiben im Boden.

Grüner Spargel (Asparagus)
Je nachdem wie streng und lang ein Winter ist, legt man ein Spargelbeet im März/April an. Zunächst hebt man einen Graben von einer Breite einer Schaufel und einer Tiefe von 20 – 25 cm aus. Nachdem man den Graben ausgehoben hat, gibt man eine ca. fünf cm dicke Schicht Kompost hinein. Auf die Kompostschicht wird dann die Spargelpflanze jeweils im Abstand von 40 – 50 cm gelegt. Sie besteht aus einem Pflanzherzen von dem wie von bei einem Tintenfisch viele Stränge abgehen. Die Ausläufer können bis zu 20 cm lang sein. Dann wird der Graben mit der zuvor ausgehobenen Erde wieder zugeschüttet. Nach 2 Jahren kann man den Spargel ca. 10 – 12 Jahren lang ernten. Unsere Empfehlung: Im Herbst mit Kompost düngen und das Beet immer mit Mulch abdecken.

Gurken
Gurken gehören zur Familie der Kürbisgewächse. Sie benötigen einen sonnigen Platz. Als Starkzehrer müssen sie mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden. Ebenso notwendig ist das kräftige Gießen. Um Gurken besser ernten zu können, haben wir im Ökogarten Rank-Gitter gebaut. Die Früchte hängen dabei sauber und trocken und können somit einfach geerntet werden. Im Biogarten säen wir in das Gurkenbeet Dill, der ein guter Mischkulturpartner ist. Junge Pflanzen sind bei Schnecken geschätzt, deshalb hier Abwehrmaßnahmen wie den „Schneckeneimer“ einsetzen. Da Gurken gegen Pilzbefall anfällig sind, ist ein Überbrausen mit Schachtelhalm als Vorbeugung empfehlenswert.

Gurkenkraut, Dill (Anethum graveolens)
Dill wird auch Gurkenkraut genannt und gehört zur Familie der Doldenblütler. Wir kennen Dill von Kindes Beinen an in Verbindung mit Gurken. Sowohl im Gemüsebeet wird es zu Gurken ausgesät, aber auch im Gurkenglas ist Dill als Gewürz beigefügt. Dill liebt wie die Gurken einen sonnigen Platz. Der Boden sollte leicht feucht sein, regelmäßiges Abmulchen hilft dabei.