Das Stichwortverzeichnis soll einen schnellen Zugriff auf ein Thema des Biologischen Gartenbaus ermöglichen.

Wir erheben nicht den Anspruch der Vollständigkeit und der wissenschaftlichen Überprüfbarkeit. Die Themen wurden im Ökogarten bearbeitet und stellen den Erfahrungsschatz von 25 Jahren dar, nicht mehr und nicht weniger.

Ökogarten Völklingen

Alle | A B C D E F G H I J K M N O P Q R S T U V W Y Z
Es gibt 21 Namen in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben W beginnen.
W

Wanzen (Heteroptera)
Wanzen gehören zu den Schnabelkerfen (Hemiptera) und sind saugende Insekten. Sie saugen in der Regel Pflanzensäfte. Dazu ist ein Stechrüssel vorhanden, der unter den Kopf und die Brust bis zum Hinterleib abgeklappt ist. Dabei können sie die Pflanzen schädigen und Infektionen wie Virus-, Bakterien- oder Pilzbefall übertragen. Aber es gibt auch Wanzen, die Helfer im Ökogarten sind. Diese Raubwanzen saugen an Blattläusen, Milben und kleinen Raupen. Im Ökogarten sind bisher keine größeren Schäden durch Wanzenbefall vorgekommen.

Wasserkäfer
Im Gartenteich leben viele Wasserkäfer. Zu ihnen gehören in unseren Breiten beispielsweise die Furchenschwimmer, Rohrkäfer, Gelbrandkäfer, Seerosen-Blattkäfer oder Kugelschwimmer. Wasserkäfer ernähren sich von Pflanzen und faulenden Substanzen. Die Larven leben meistens räuberisch am Grund von Gewässern. Wasserkäfer sind sehr nützlich, da sie zur Klärung von Gewässern beitragen. Übrigens: Die Fortbewegung erfolgt mit Ruderbeinen, die wie bei einer Galeere gemeinsam schlagen.

Wasserwanzen
Die Ruderwanze Corixa punctata lebt in stehenden Gewässern wie Tümpeln oder Teichen und ist bei uns häufig anzutreffen. Sie nimmt sich einen Luftvorrat mit unter Wasser: Unter den Flügeln der Brust und am Hinterleib befindet sich dieser Luftvorrat, der von Zeit zu Zeit durch Herausstrecken des Kopfes aus dem Wasser erneuert wird.

Weinbergschnecke (Helix pomatia)
Die Weinbergschnecke kann eine Länge von 10 cm erreichen. Sie steht in Deutschland unter Naturschutz. Sie liebt feuchte und kalkhaltige Orte. Der Kalk wird zum Aufbau der Schale benötigt. Im Winter bilden die Weinbergschnecken ein Epiphragma aus, einen Verschlussdeckel, der das Überwintern möglich macht. Dass Weinbergschnecken die Eier anderer Schnecken fressen, ist umstritten.

Weißanstrich für Obstbäume
Im Ökogarten bringen wir jedes Jahr einen Baumanstrich bis in die Kronenbasis unserer Obstbäume an. Ein Baumanstrich verhindert Frostrisse und Tierfraß und regt das Wachstum der Rinde an. Bewährt hat sich der Weißanstrich. Hierbei wird gelöschter Kalk oder gebrannter Kalk (Vorsicht Hitzeentwicklung!) mit Wasser gemischt. Wir geben noch Steinmehl hinzu. Die Mischung schützt und liefert gleichzeitig Nährstoffe. Denn, bei den ersten Sonnenstrahlen beginnt der Zellsaft aufzutauen und flüssiger zu werden, dann drohen bei Rissen Erfrierungserscheinungen. Vor dem Auftragen mit einem Pinsel säubern wir die Rinde mit einer Bürste. Hierbei können Schädlinge, die sich in der Rinde verborgen haben, entfernt werden. Natürlich gibt es auch Präparate im Fachhandel zu kaufen. Alternativ kann man einen selbst hergestellten Lehmanstrich auftragen.

Weiße Fliege
Weiße Fliegen sind nahe Verwandte der Schildläuse und werden auch als Mottenschildläuse, Schildmotten oder Schmetterlingsläuse bezeichnet. Im Ökogarten finden wir sie oft an Kohlpflanzen. Sie saugen den Pflanzensaft aus den Blättern. Im Ökogarten setzen wir stark riechende Kräuter wie Wermut oder Rainfarn ein. Die durchschnittenen Pflanzenteile direkt auf die Kohlpflanzen legen. Wir pflanzen zwischen die Kohlköpfe auch Selleriepflanzen, die durch ihren starken Duft ebenfalls den weißen Fliegen vertreiben.

Weißklee
Weißklee und Rotklee gehören zu den Leguminosen und reichern wie Bohnen und Erbsen mit den Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft im Boden an. Weißklee oder Rotklee wird im Ökogarten als Grünsaat eingesetzt. Er ist sehr anspruchslos und wächst auf fast allen Böden. Er bildet viele wurzelnde Triebe aus und lockert somit die obere Bodenschicht. Die Pfahlwurzel dringt tiefer in den Boden ein. Weißklee zieht insbesondere Bienen an, während Rotklee von Hummeln bevorzugt wird. Weißklee kann im Biogarten auch auf frei werdende Beetflächen ausgesät werden und hält somit Wildkräuter zurück. Wir lassen die Wurzeln im Boden und mulchen mit den abgeschnittenen Pflanzenresten. Im nächsten Jahr ist der Boden locker und enthält zudem Nährstoffe.

Wermut
Im Ökogarten bauen wir den Wermut im Kräuterbeet und auf der Kräuterspirale an. Auch bei Johannisbeersträuchern zur Vorbeugung gegen Pilzbefall (Säulenrost) setzen wir die eine oder andere Pflanze. Da die Pflanze einen starken Wuchs hat, können die Stauden nur am Beetrand Platz finden. Im Ökogarten mulchen wir mit den klein geschnittenen Wermutpflanzen das Kohlbeet. Der Wermut dient auch zur Herstellung einer Brühe oder Jauche, die gegen Blattläuse oder Milben eingesetzt werden kann. In der Küche wird Wermut bei Eintöpfen und Wildgerichten verwandt. Er soll zur besseren Verdauung beitragen.

Wespen (Vespula vulgaris)
Wespen sind wie die Hummeln staatenbildende Insekten. Ihre Nester werden oft unterirdisch unter Baumstümpfen und in Hohlräumen von Steinhaufen angelegt. Sie ernähren sich von Pflanzensäften und Nektar. Manche Arten besuchen auch die Wohnsiedlungen und gehen an Fleisch- und Essenreste. Da Wespen keine Widerhaken an ihrem Stachen haben, können sie des Öfteren zustechen. Oft bauen Wespen ein Nest in Holzhütten und Schuppen. Viele Menschen haben Angst, mit den Wespen zu leben. In diesem Falle sollte man Fachleute zu Rate ziehen, die das Nest fachgerecht entfernen und in der Natur aussiedeln.

Wicke
Wicken gehören zu den Leguminosen und reichern wie Bohnen und Erbsen mit den Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft im Boden an. Die Wicke wird im Ökogarten als Grünsaat eingesetzt. Wir säen die Wicke wie Phacelia auf Beete, die eine Ruhephase vor sich haben. Die Wicke hält mit ihrem dichten Bewuchs Wildkräuter zurück. Wir lassen die Wurzeln im Boden und mulchen mit den abgeschnittenen Pflanzenresten. Im nächsten Jahr ist der Boden locker und enthält zudem Nährstoffe.

Wiesen- oder Grasschnitt
Wiesen- oder Grasschnitt sind das beste Mulchmaterial im Biogarten. Im Ökogarten mulchen wir direkt nach dem Mähen die Beete damit ab. Die Schichten werden dünn aufgetragen, dicke Grasschichten gehen in die Fäulnis über. Beim Mulchen gilt die Regel: dünn, aber dafür des Öfteren den Grünschnitt auftragen. Den Wiesenschnitt kann man auch in den Komposter einstreuen. Lässt man den Wiesenschnitt liegen, kann er nach dem Trocknen zusammengerecht werden und vielseitig Verwendung finden.

Wildbiene (Apoidae)
Unter dem Namen Wildbienen werden alle Arten außer der Honigbiene zusammengefasst. Sie leben meist solitär und legen ihre Eier in morsches Holz. Im Ökogarten bieten wir Insektennisthölzer an. Ein Ei wird in das Bohrloch gelegt, dann Pollen dazugegeben und das Bohrloch mit Lehm verschlossen. Nach dem Schlüpfen bricht die junge Wildbiene den Lehm durch und gelangt ins Freie. Wildbienen sind für die Bestäubung von Pflanzen sehr wichtig. Im Ökogarten gibt es genügend Nahrung. Wer für die Bienen noch mehr tun will, kann Borretschpflanzen auswachsen lassen oder Phacelia pflanzen, beides sind gute Bienenweiden.

Wildgehölzhecken
Im Ökogarten haben wir Wildgehölzhecken an dem Zaun entlang angelegt. Grobes Astmaterial oder auch Gartenabfälle werden je nach Anfall darauf geschichtet. Man kann auf diese Art und Weise auch eine natürliche Abtrennung des Gartens zum benachbarten Grundstück aufbauen. Durch das Nisten und Aufhalten in den Gehölzstreifen bringen die Vögel Wildsamen mit ein, sodass eine neue Wildhecke wachsen kann. Man schichtet jedes Jahr neues Material darauf, bis neue Heckenpflanzen wie Weißdorn, Schlehe u. a. wachsen.

Wühlmaus (Arvicolinae)
Die Wühl- oder Schermaus wird im Biogarten nicht gerne gesehen. Ihr Wirken können wir schnell an dahinsinkenden Pflanzen erkennen. Wühlmäuse leben unter der Erde und graben lange Gänge. Sie ernähren sich von Wurzeln, die im Ökogarten reichlich wachsen. Wir können neben dem Einbringen von Geruchsstoffen wie aufgeschnittener Knoblauch, Rhizinusschrot (wenig Erfolg) eigentlich nur die Methode des Abfangens mit Fallen als erfolgreich bezeichnen. Allerdings hält sich der Schaden und die Anzahl der gefangenen Wühlmäuse in Grenzen. Im Fachhandel gibt es auch akustische Schallgeräte gegen Wühlmäuse. Übrigens: Die beste Geheimwaffe sind Katzen oder Hunde, was wir selbst im Ökogarten beobachten konnten.

Wühlmausfalle
Die Wühlmausfalle stellt eine effektive Abwehrmöglichkeit dar. Allerdings muss man den Tod der Wühlmaus in Kauf nehmen. Dabei wird ein Köder wie eine Chicoréewurzel, ein Stück Möhre oder ein Stück Schwarzwurzel in die Falle gegeben. Die Falle nur mit Handschuhen anfassen, da Wühlmäuse über einen starken Geruchssinn verfügen und bei Menschengeruch die Falle meiden. Die Falle wird in das Wühlmausloch eingegraben und abgedeckt. Falle dann ab und zu kontrollieren und wieder eingraben.

Wurm-Schaukasten
Für alle Schulen, Obst- und Gartenbauvereine ist die Erstellung eines Wurm-Schaukastens sehr sinnvoll. Mit dem Schaukasten kann man die Arbeit des Regenwurms sehr gut erkennen. Wir füllen ein Kasten, der vorne eine Glasscheibe hat, abwechselnd mit Erde und Sandschichten. Wir geben ein paar Regenwürmer hinein und Decken die Erde oben mit Blättern und anderem Pflanzenmaterial ab. Die Glasscheide muss mit Holzbrettern vor Licht geschützt werden (Läden anbringen). Nach einiger Zeit werden wir feststellen, dass die Erdschichten durchmischt sind. Eine sehr anschauliche Präsentation der Regenwurmtätigkeit.

Wurmfarnbrühe oder -jauche
Wurmfarn oder auch Adlerfarn können gesammelt und als Kraut zur Herstellung einer Brühe oder Jauche dienen. Die Brühe kann gegen Blattläuse eingesetzt werden. Die Jauche kann direkt auf den Boden um die Pflanzen ausgebracht werden. Weiterhin kann die Brühe gegen Pilzbefall Anwendung finden.

Wurmkomposter
Der Wurmkomposter wird in der Erde angelegt. Er wird kammerartig aufgebaut. Der Boden und die Seitenwände werden am besten mit durchlöcherten Porotonsteinen ausgekleidet. Zunächst wird eine Kammer gefüllt. Ist diese voll, wird die nächste Kammer besetzt. Die Würmer wandern dem Nahrungsangebot nach. Der Kompost kann nun aus der ersten Kammer entnommen werden. Der Wurmkomposter muss abgedeckt bleiben, Feuchtigkeit muss bei Bedarf zugesetzt werden.

Wurmkothäufchen
Vielleicht haben Sie in Ihrem Biogarten schon einmal ein kleines Häufchen Erde gesehen (siehe Foto). Dies sind die Ausscheidungen des Regenwurms. Diese Kothäufchen sind ein hervorragender Dünger. Aus diesem Grunde ist die Anlage eines Wurmkomposter sehr sinnvoll. Im Ökogarten hatten wir mehrere Wurmkomposter über längere Zeit in Betrieb. Der Regenwurm frisst die Erde mit den Pflanzenbestandteilen auf, verdaut die organische Masse und reichert die Erde mit Calciumausscheidungen an. Eine natürliche Düngemethode.

Wurzelläuse
Wurzelläuse sind zumeist Schildläuse, die rundlich und weiß aussehen. Die fliegenden Läuse steuern oft kranke und geschwächte Pflanzen an (Geruch). Sie saugen an Wurzeln von Möhren, Salat, Bohnen, Chicorée, Endivien oder Sellerie. Zumeist genügt als Vorbeugung der Anbau in Mischkultur und das Mulchen. Bei stärkerem Befall, der das Wachstum einschränken kann, kann man mit Rainfarnbrühe gießen.

Wurzelpflanzen
Die Gemüsepflanzen werden nach dem Mondkalender (Aussaattage) in Wurzel, Blatt-, Frucht- und Blütenpflanzen eingeteilt. Für jede Gruppe gibt es günstige Aussaattage, die im Mondkalender festgelegt sind. Bei den Wurzelpflanzen ernten wir die Wurzel. Zu den Wurzelpflanzen zählen: Chicorée, Karotten, Kartoffeln, Knoblauch, Knollenfenchel, Mairüben, Möhren, Pastinaken, Radieschen, Rote Beete, Schwarzwurzeln, Sellerie, Topinambur, Zwiebeln.