Das Stichwortverzeichnis soll einen schnellen Zugriff auf ein Thema des Biologischen Gartenbaus ermöglichen.

Wir erheben nicht den Anspruch der Vollständigkeit und der wissenschaftlichen Überprüfbarkeit. Die Themen wurden im Ökogarten bearbeitet und stellen den Erfahrungsschatz von 25 Jahren dar, nicht mehr und nicht weniger.

Ökogarten Völklingen

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Es gibt 15 Namen in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben P beginnen.
P

Pestizide – nicht im Ökogarten!
Pestizide sind synthetisch hergestellte Chemikalien, die als Pflanzenschutzmittel bezeichnet werden. Im Bereich der Schädlingsbekämpfung werden sie Biozide bezeichnet, im Einsatz gegen Insekten Insektizide, gegen Unkraut Herbizide oder als Einsatz gegen Pilze Fungizide genannt. Da diese Stoffe in der Regel nicht oder sehr langsam biologisch abbaubar sind, verbleiben sie im Boden und gelangen über die Nahrungskette zu den Menschen. Es gibt in Deutschland und Europa Höchstmengenverordnungen für den Einsatz. Im Ökogarten haben Pestizide nichts zu suchen.

Pfahlwurzel
Warum steht die Tanne fester im Boden als eine Fichte? Sie hat eine Pfahlwurzel, das heißt einen Wurzelspross, der tief in die Erde eindringt. Wir können auch von einer Hauptwurzel sprechen. Welche Wurzeln unsere Gemüsepflanzen haben, ist nicht ohne Bedeutung. So kann man Pflanzen, die eine Pfahlwurzel haben, schlechter versetzen. Denken Sie an Schwarzwurzeln, Rote Beete, Möhren, Chicorée. Für diese Gemüsesorten muss der Boden tiefengelockert sein. Trifft die Wurzel auf ein Hindernis wie einen Stein, entstehen Verwachsungen oder die Wurzelspitze teilt sich. Aus diesem Grund bekommt man Wildkräuter wie Sauerampfer, Löwenzahn schlecht aus dem Garten, da ein Stück Wurzel immer stecken bleibt.

Pferdemist
Pferdemist ist im Ökogarten der Stickstofflieferant. Kommt der Mist aus dem Biologischen Gartenbau, ist dies die beste Alternative. Ansonsten sollte man den Mist ein halbes Jahr liegen lassen. Die Heißphase (dampfender Pferdemist) ist auf jeden Fall abzuwarten, denn dadurch werden Keime und Samen abgetötet. Dann findet er insbesondere zur Kompostierung Verwendung oder wird auf Beete, die im Folgejahr mit Starkzehrern bepflanzt werden, aufgebracht.

Pflanzen-Tee
Teeherstellung: die Pflanzen werden zerkleinert und mit Wasser gekocht (siehe Teezubereitung). Die Brühe wird dann gesiebt und aufbewahrt. In einer Verdünnung von 1:5 bis 1:10 wird der Tee dann zum Bodenaufbau, zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Wir haben bisher insbesondere Schachtelhalmtee, Zwiebel- und Knoblauchtee hergestellt. Alle genannten Tees können gegen Pilzbefall eingesetzt werden. Mit dem Schachtelhalmtee überbrausen wir auch die Gartenbeete im Frühjahr. In Baldriantee beizen wir die Samen vor der Aussaat.

PH-Wert
Der PH-Wert macht eine Aussage, ob der Gartenboden sauer, neutral oder alkalisch ist. Ein neutrales bis leicht alkalisches Milieu wird von den meisten Pflanzen bevorzugt. Dazu entnimmt man eine Bodenprobe. Die Messung erfolgt mit einem PH-Meter oder mit in der Apotheke oder im Fachhandel erhältlichen Messstäbchen. Die Menge der Aufkalkung kann aus einer Tabelle abgelesen werden.

Phacelia (Bienenfreund, Bienenweide)
Warum die zu den Boraginaceae (Raublattgewächse) gehörende Phacelia Bienenfreund genannt wird, kann man erleben, wenn man neben einem blühenden Feld steht. Der Duft und die summenden Bienen und Hummeln sind vorherrschend. Wir säen Lupinen wie Phacelia auf Beete, die eine Ruhephase vor sich haben. In der Landwirtschaft hat die Lupine große Bedeutung. Wir lassen die Wurzeln im Boden und mulchen mit den abgeschnittenen Pflanzenresten. Im nächsten Jahr ist der Boden locker und enthält zudem Nährstoffe.

Pheromonfalle, Lockstofffalle
Pheromon- oder Lockstofffallen werden zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Dabei werden artspezifische Duftstoffe des Insektenweibchens auf eine Klebefolie aufgebracht, um die Insektenmännchen anzulocken. Die Tierchen bleiben kleben und können keine Weibchen mehr befruchten. Beim Waldspaziergang haben Sie vielleicht schon einmal Pheromonfallen gegen den Borkenkäfer gesehen. Die Fallen sind i. d. R. schwarze Tafeln mit Schlitzen, im Innern befindet sich der Lockstoff. Im Obstanbau und im Weinanbau setzt man die Lockstofffallen gegen den Apfelwickler und Traubenwickler ein. Auch gegen Fruchtfliegen gibt es im Fachhandel Produkte.

Phytonzide
Phytonzide sind Wurzelausscheidungen, die von den Pflanzen in den Boden abgegeben werden. Diese haben oft antibakterielle Wirkung und können mit unseren Antibiotika verglichen werden. Aktuellere Forschungen entdecken immer stärker die Wirkungen dieser Pflanzenstoffe.

Pikieren
Unter Pikieren (franz. piquer = stechen) versteht man das Vereinzeln oder Versetzen von kleinen Pflänzchen. Oft ist es ratsam, die Pflänzchen vorzuziehen (wie bei Kohlpflanzen, Sellerie, Tomaten). Dabei werden die Pflänzchen in immer größer werdende Töpfchen umgesetzt, damit eine stärkere Wurzelbildung möglich ist. Zum Pikieren gibt es spezielle Pikierstäbe aus Kunststoff. Diese haben ein spitzes Ende zum Entnehmen der Sämlinge und ein dickeres Ende, um in das Töpfchen eine Mulde für das Pflänzchen zu machen.

Pilze
Pilze im Gartenboden nehmen eine ähnliche Funktion wahr wie die Bakterien: Sie verdauen Pflanzenreste und stellen unseren Gemüsepflanzen die notwendigen Nährstoffe zur Verfügung. Insbesondere im Kompost oder Misthaufen sind die Pilzfäden (Hyphen) als weißes Geflecht zu erkennen. Bei allen Verrottungsprozessen sind Pilze mit am Werk. Einige Pilzarten können natürlich auch schädlich wirken. Ein gutes Mittel gegen Pilzbefall ist das Spritzen mit Schachtelhalmtee.

Pimpinelle, kleiner Wiesenknopf
Die Pimpinelle gehört zu den Rosengewächsen. Die Fiederblätter breiten sich rossettenartig vom Boden aus. Die Einzelblättchen sind gezähnt. Der Blütenstand ist kugelig, gleicht einem kleinen Köpfchen, was schön anzusehen ist. Die Ausbreitung der Nussfrüchte erfolgt über den Wind oder Wasserausschwemmungen. Der Geschmack der Blättchen ist würzig, ähnelt Gurken. In der Küche findet der Vitamin-C-Lieferant seinen Einsatz insbesondere in Salaten und Quarkspeisen.

Pollen
Pollen werden von Samenpflanzen gebildet. Den Pollen- oder Blütenstaub kann man manchmal sehen, z. B. wenn der Wind durch eine Linde weht und den gelben Pollen heraus weht. Die Pollen sind Teil der geschlechtlichen Fortpflanzung und suchen die weiblichen Empfangsorgane, bei Blumen ist dies der Stempel. Nach der Befruchtung werden Früchte ausgebildet, aus denen neue Pflanzen entstehen. Pollen befinden sich überall in der Luft. Pollen lösen heute bei vielen Menschen Allergien aus. Insbesondere in den Flugzeiten ist Vorsicht geboten. Im Radio und im Internet wird man auf dem Laufenden gehalten. Die Pollenflugkalender dienen nur grob als Anhaltspunkt, da sich die Vegetationsbedingungen bei uns stark ändern.

Porotonsteine
Porotonsteine sind durchlöchert. Man kann diese Steine als Boden von Kompostern, Frühbeeten oder Hochbeeten einsetzen. Der Vorteil: Überschüssige Flüssigkeit fließt ab, die Steine stellen für Würmer kein Hindernis dar, allerdings halten sie Wühlmäuse fern. Bei Wurmkompostern müssen auch die Zwischenwände zwischen den Kammern durchlöchert sein, so dass wir im Ökogarten auch diese mit Porotonsteinen gebaut haben.

Produzenten
Im Stoffkreislauf unterscheidet man Produzenten, Konsumenten und Destruenten. Dieser funktionierende Stoffkreislauf ist die Voraussetzung für jeden Garten. Dabei stellen unsere Pflanzen die Produzenten im Stoffkreislauf dar. Mit Hilfe von Sonnenlicht, Wasser und Mineralstoffen, die sie aus dem Boden entnehmen, bauen sie Pflanzenstoffe auf. Somit entstehen aus anorganischen Stoffen, also Mineralien ( z. B. Salze), organische Stoffe. Eine entscheidende Rolle spielt dabei das Chlorophyll, das in den Zellen in sog. Chloroplasten vorhanden sind. Wenn Pflanzen krank sind und die Chlorophyllproduktion nicht mehr läuft, entstehen braune Flecken oder die Pflanzen sterben ab.

Puppe
Vom Ei bis zum fertigen Insekt durchlaufen die Gliedertiere das Stadium der Larve (Fressstadium) und das Stadium der Puppe (Ruhestadium). Aus der Puppe schlüpft das fertige Insekt. Wir kennen die Puppen von Schmetterlingen, Käfern, Zweiflüglern und Hautflüglern.